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Und dann sahen wir es. Mein Kind. Unser Kind. Sie zeigte uns genau wie es lag. Die kleinen Beine, Arme, der Kopf.. Es war unbeschreiblich. Tränen liefen über mein Gesicht.

"Oh mein Gott. Es ist wunderschön" sagte auch Jai. Wir schauten uns an. Das war unser Kind.

Schnell schaute ich wieder auf unser Baby. Aber plötzlich spürte ich eine Hand an meiner. Es war Jais, dafür brauchte ich gar nicht hinschauen. Er drückte sie und ich lies es zu.

"Es ist perfekt" "sieht aus wie ich" sagte Luke lachend und ich stieß ihm meinen Ellenbogen und je rippe. Ich hielt Jai das Foto der Aufnahmen unseres Babys hin.

"Eins für dich" sagte ich ohne ihn anzuschauen. Er nahm es nicht. Er wollte doch nur dass ich ihn anschaute.

"Amy?" sagte er. Nein, nein! Nicht hochschauen. Aber natürlich schaute ich ihn an. Und verlor mich in seinem Augen.

"J-Jai?" haspelte ich vor mich hin. Er lächelte und machte einen Schritt auf mich zu.

"Danke" Er legte seine starken Arme um mich und drückte mich fest an sich. Es fühlte sich so gut an, fast perfekt. Mein Jai. Ich musste die tränen zurück halten.

"Ich liebe dich" flüsterte an mein Ohr. Es war kaum hörbar. Nur er und ich wussten was er gesagt hatte. Er lies mich los und nahm das Bild.

--

Nachdem Jai und Luke zu Hause waren, fuhr ich mit dem Taxi auch heim. Es war mir alles zu viel. Die ganze Taxi fahrt kämpfte ich gegen meine tränen an. Der Abschied von Jai tat weh.

Verdammt. Würde ich ihn jemals vergessen können? Oder zumindest loslassen?

Vermutlich nicht. Ich hatte noch nie so große Gefühle für einem Menschen gehabt wie für Jai Brooks.

- Der Tag war wunderschön. Danke. Ily <3 Jai -

Die SMS gab mir den Rest. Ich stieg aus dem Taxi aus und fing an hemmungslos zu weinen.

Vor meinem Haus lies ich mich auf den Boden fallen und vergrub mein Gesicht in meinem Schoß.

Ich wollte nur, dass alles so war wie früher. Er fehlte mir so.

"Weshalb weinst du? Weil du mich nicht angerufen hast?" Ich schaute auf und blickte in das düstere Grinsen von Jake.

"Verdammt lass mich in Ruhe!!" schrie ich ihn an. "Jetzt hast du meine Nummer. Spätestens morgen Abend hab ich einen Anruf. Sonst kriegt dich kein anderer."

Und damit verschwand er. Diese Aktion brachte mich noch mehr zum weinen.

Keine Ahnung wie lange ich so da saß. Ich weinte und weinte bis es dunkel wurde. Viele Menschen sahen mich komisch an beim vorbei laufen. Aber es war mir egal. Ich fühlte mich so leer, so alleine.

Ich hatte Angst. Angst vor Jake, Angst ohne Jai zu Leben, Angst ein Baby zu bekommen, Angst mein Leben alleine zu Leben, Angst nie mehr jemand anderen zu lieben, aber die größte Angst war, ob ich mich falsch entschieden hatte. Jai liebte mich. Zumindest sagte er das? Hatte nicht jeder eine zweite Chance verdient? Eine Chance zu erklären? Es besser zu machen?

Ich schloss die Augen, es war mir alles zu viel.

"Amy?!?" Eine zu bekannte Stimme lies mich hochschrecken. "Ist was mit dem Kind nicht in Ordnung?!" Als ich Beaus geschockte Augen sah lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich war doch gar nicht alleine.. Schlagartig stoppten meine tränen und ich stand auf.

"Alles gut mit dem Kind" ich lächelte ihn an. "Was ist los maus?" Er hatte Angst,dass sah ich. Er machte sich sorgen.

"Lass uns hoch gehen" Er nickte und wir gingen hoch. Davis hatte heute noch Nachtdienst. Also würde er nicht kommen.

"Was machst du überhaupt hier?" "Hab uns chinesisch besorgt und dachte wir machen einen DVD Abend" Er hielt eine Tüte mit essen und zwei DVDs hoch und grinste.

"Bist der beste"

Wir setzten uns auf die Couch, aßen und ich erzählte vom heutigen Tag und meinem 'Zusammenbruch'. Von Jake erzählte ich jedoch nichts. Beau hörte mir zu und beruhigte mich.

Es tat gut jemandem mal alles zu erzählen. Ich hatte ihm auch alle meine Gefühle und ängste offen zu Jai gestanden.

Als ich meine Augen öffnete lag ich in meinem Bett und der schnarchende Beau schlief auf der Couch. Ich lächelte. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer um was zu essen. Schließlich aß ich für zwei. Ein Blick auf mein Handy. Zwei SMSen von einer unbekannten Nummer.

- hier dir meine Nummer Beauty! J. -

- Denk dran, ich würde mich melden. Leben endet schnell. J. -

war das sein ernst?! Leben endet schnell? Ich dachte an seine Worte von vorhin. 'Sonst kriegt dich kein anderer'. Sollte ich das jetzt als Morddrohung sehen? Ach quatsch, er war einfach nur ein kranker Fan. Davon gab es viele. Ich löschte die Nachrichten und ging wieder ins Bett.

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"Beauuuu" rief ich aus der Dusche. Aber keine Reaktion. Verdammt dieser Junge hatte einen tieferen Schlaf als irgendein Tier. Ich zog mich an und lief ins Zimmer. Er war zwar schon angezogen, aber war direkt wieder eingepennt. Ich musste laut loslachen und er schreckte auf.

"Waaaahhhh, erschreck mich nciht so!!" schimpfte er. "Du bist im ernst aufgestanden, hast dich angezogen und pennst dann wieder?!" Lachte ich weiterhin. Er nickte. "Fail?" "Großer fail" entgegnete ich und wir lachten beide.

Beau begleitete mich zu Uni und dann verabschiedeten wir uns.

Mit Ben hatte ich seit dem Abend kein Wort mehr geredet. Er hatte sich so verändert. Alicia und ich verstanden uns super. Deshalb waren wir beide der Meinung, dass wir Ben nicht brauchten.

Aber ich wusste, dass sie Gefühle für ihn hatte. Er hatte ihr auch Hoffnungen gemacht, aber sie wusste alles was zwischen mir und ihm vorgefallen war. Ich hasste solche player Typen. Er ekelte mich an.

Heute gingen die Vorlesungen bis 18:30 Uhr. Ich war froh als ich mich endlich auf den Heimweg machen konnte.

- alles klar Bitch. J. -

Mein Atem stockte. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.

More than friends (Jai brooks)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt