Blair und Liam gingen in eiligen Schritten auf Cems Haus zu. Ohne zu ihren Besuch anzukündigen stürmten sie hinein und liefen raus ins Zimmer. Eigentlich war ihr Plan gewesen, Cem mit einem Seil zu fesseln und Liam sollte ihn solange aufhalten. Aber der würde eh in die Hose gehen und Blair meinte, sie wären in keinem Film wo so was klappen könnten. Sie beließen es und stattdessen wollten sie auf ihn einreden. Egal wie stur er war, oder was er für einen Plan aushegte, sie mussten ihn zurück halten, abzubauen. Mit voller Wucht fiel riss Liam die Tür auf und fand Cem hervor, der gerade sich einen Flugticket bestellte. Wohin es ging, konnten die beiden nicht wissen. Jedoch mussten sie es nicht, den er würde nirgendswohin gehen. Blair schmiss ihre Tasche in Liams Arm und stolzierte auf seinen Schreibtisch zu. Er hatte mal wieder einen teuren dunkelblauen Anzug an, der sich perfekt an seinem Körper schmiegte. Er hielt es nicht mal für nötig seinen Kopf zu heben. Blair tat etwas unerwartetes und selbst Liam blieb die Spucke weg. Eine rote Stelle zierte Cems Wange. Wütend funkelte er sie an, doch sie schien nicht den Rückzug antreten zu wollen. Sie war bereit endlich diesen Dickkopf ein Ende zu setzen. Der, der das Leben ihrer besten Freundin ruinierte und noch dazu ihr Herz verletzte. Ihr reichte es, und ihr Herz war voll mit Wut geladen. "Du wirst nirgendswohin gehen!" Ihre Stimme durchbrach die unangenehme Stille. Mit einem Handschlag klappte sie den Laptop zu, sodass er nicht mehr mit seiner Abbuchung beschäftigt war. "Du kleiner Klugscheißer, wirst wie ein Mann zu deinen Problemen stehen!" Cem schien sich bewusst was gerade passierte. Mit einem Blick schaute er zu Liam und dann zu der Frau vor ihm. Er war wütend über beide. Dass sie über sein Leben entschieden und dass sie wussten, was das Beste für ihn sei. Aber er wusste es selbst nicht mal und er wollte es auch nicht wissen. Er wollte von allem hier weg und vor allen Dingen von Ahlam. Die Frau, die ihn hat fühlen lassen, was es heißt sich um jemanden zu sorgen und jemanden zu beschützen. "Tust du es nicht Cem Akin, dann Schwöre ich dir bei Gott, ich werde dir dein ohne hin verdreckstes Leben zur Hölle machen! Den wenn du eins wissen musst, dann dass du niemals, meine Freundin und vor allem dich selbst in Stich lässt! Denn dann bestätigst du selbst, was für ein Feigling du bist!", rief sie die letzten Worte an ihn gewandt. In ihm Taute sich etwas. Sie hat Recht. Wenn er abhauen würde, dann wäre niemand da um Ahlam zu beschützen. Niemand wäre da, um sie von Dingen abzuhalten, schlimmen Dingen, die sie tun könnte. So wie er sie das letzte Mal gesehen hatte, wie verletzt und durchgewühlt sie war, konnte er ihr alles zu trauen. Und vielleicht, vielleicht hatten die Ohrfeige und diese Standpauke von Blair etwas in ihn geweckt. Etwas, was er versuchte mit aller Macht fernzuhalten. Aber es war Schicksal, dass er dabei scheiterte und desto trotz wollte er es nicht wahr haben. Er sträubte sich gegen alles, aber er würde den Kampf verlieren und sein Herz lachte ihn jetzt schon schamlos aus.
Cem erhob sich Von seinem Sitzplatz. Liam befürchtete, er würde Blair etwas antun wollen, doch dazu wäre er nicht imstande, denn er war nie einer Frau gegenüber so ungehorsam gewesen. Aber trotzdem sollte man alles in Bedacht ziehen. Man wusste nie, wie weit ein Mensch gehen konnte, wenn er nicht er selbst war. Doch Cem kehrte ihnen den Rücken zu und verschränkte seine Hände dahinter. Nur um in den friedlichen Garten zu schauen, der umrahmt von Regen war. Die Büsche verliehen dem Garten um Einiges einen skurrilen Eindruck. Die Wolken schienen grau auf die Stadt hinab und die Sonne versteckte ihr Lichtschein dahinter. Er versuchte sich bei diesem Anblick zu beruhigen und es klappte. Er atmete tief ein und aus. Bis er sich umdrehte und Blair anstarrte. "Ich werde zu ihr fahren. Blair, informiere dich bitte, ob ihre Eltern Zuhause sind und such mir einen schönen Blumenstrauß raus. Vielleicht Einen, der ihren Geschmack entspricht. Du kennst sie besser als ich und Liam, starte schon mal den Motor meines Wagen." Mit einem Nicken schickte er die Beiden fort und ihm entging das Lächeln der Beiden nicht. Er wollte es bei ihr gut machen. Er wollte sie um einen Neustart bitten. Hoffentlich verzieh sie seine Taten. Auch wenn er es mit seinem Auftauchen, einer Entschuldigung und einem Blumenstrauß nicht wet machen konnte. So wollte er sein Bestes geben. Nach all den Wochen wollte er sie ehrlich lächeln sehen und das kleine Wesen in ihrem Bauch ebenso glücklich machen. Das Lächeln von ihr hing schon vor seinem geistigen Auge und innerlich jubelte sein Herz vor Freude, doch sein Verstand ignorierte er gekonnt. Einmal wollte er das Richtige machen. Und das machte ihn stolz. Stolz, jemanden zurück zu gewinnen und nie mehr los zu lassen.
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So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...