Nachdem Blair sich wieder zurück in die Realität holte, am frühen Morgen, stand sie auf und machte sich fertig. Heute sollte sie eigentlich zur Schule, aber da ihre Freund nicht auftauchte und sie sich unermäßliche Sorgen machte, wollte sie nachher bei Cem vorbei schauen. Doch erstmal musst sie vorher zu Liam. Sie wollte die Wahrheit mit ihren eigenen Augen bestätigen. Egal, wie weh es tat, egal wie hart dieser Schlaf in ihrer Magengrube werden würde, sie musste es sich selbst ansehen. Sie brauchte die Bestätigung, nur so könnte sich ihr Herz etwas beruhigen.
Sie lief die Treppen runter und begrüßte ihre Eltern beim Frühstücken. Mit einem Lächeln verlies sie das Haus und so lief sie zu Fuß zu Liams Wohnort. Sie hätte sich auch ein Auto nehmen können, oder sich von ihrem Chauffeur fahren lassen, aber sie wollte nicht ohne hin schon großes Aufsehen erregen und so beschleunigte sie ihre schnellen Schritte. Mit jedem Schritt stieg ihre Nervosität. Die einst so starke und mutige Blair, schien heute unsicher zu sein, was sie erwartete. Zwar wusste sie, was sich in diesem Keller befand, aber sie wollte es nicht wahr haben. Liam war ihr jahrelanger Freund gewesen. Nur durch Cem lernte sie ihn kennen. Damals als sie die Vergangenheit von Cem erfuhr, dachte sie, er sei ein schlechter Umgang für Liam. Aber sie täuschte sich, sie waren das perfekte Dou. Zu dritt unternahmen sie oft Zeit miteinander. Später, auf der Gala, als sie ihre Freundin Ahlam mit nahm, stach sie wie ein Dorn in Cems Augen. Sie verfluchte sich selbst, den ihre arme Freundin wusste nicht auf was sie sich da einließ und es war ihre Aufgabe sie von den beiden Jungs fernzuhalten. Den Cem und Liam waren kein guter Umgang, aber sie scheiterte und so schüttelte sie enttäuscht, über sich selbst, ihren Kopf.
Ohne es zu bemerken stand sie schon vor dem großen Anwesen von Liam. Wie immer, wenn sie aufgeregt und nervös war, klammerte sie ihre Tasche fest. Mit dieser Geste lief sie durch das Metalltor und kam in einem großen Garten vorbei, der gepflegt schien. Überall blühten bunte Rosen und Tulpen. Fast schon wollte sie in Diesem wundervollen Anblick versinken. Es roch nach Natur und sie fühlte sich viel wohler, als vorher. Es beruhigte sie und so schritt sie weiter auf das Haus zu. Kurz krammte sie in ihrer Handtasche und erfasste das kalte Metall, dass ein Stromschlag durch ihren Körper verursachte. Mit zittrigen Händen, steckte sie den Schlüssel, den sie von Damian im Briefkasten bei sich erhalten hatte, ins Zündschloss. Als es Klick machte, schloss sie kurz ihre Augen und atmete tief aus, ehe sie rein lief und langsam hinter ihr die Tür zu fiel. Mit vorsichtigen Schritten lief sie den Eingangsflur entlang, der von Treppen rechts und links elegant ausgestattet war. Ein großer Kronleuchter ragte empor und ein Brunnen, in der Mitte schmückte das Ganze. Daneben waren Pflanzen abgestellt worden. Liam verdiente als Firmenleiter viel Geld und so investierte er es in dieses Anwesen, obwohl er selten hier war. Doch Blair fand es schön hier und wäre am Liebsten hier eingezogen, doch sie hielt diesen Gedanken zurück. Den dieser machte sie traurig, da es sie an Liams Situation erinnerte.
Damian hatte in einem Brief hinterlassen, dass die Tür versteckt war, hinter einer dieser Wände im Eingangsraum. Sofort ertasteten kribbelnd ihre Hände die Wand und drückte dagegen. Doch es tat sich nichts. Aufgeben wollte sie trotzdem nicht. Plötzlich, nach einigen Minuten, tat sich etwas und so schon sich eine große Fläche der Wand nach hinten und wanderte nach rechts. Eine steile Treppe erstreckte sich vor ihr und überall waren Fackeln aufgestellt, als Wegleiter. Ie schluckte einmal großzügig und besteigte den unheimlichen Weg. Mit jedem Geräusch, dass sie mit ihren teuren hohen Schuhen verursachte, zuckte sie zusammen. Noch nie in ihrem Leben war sie so aufgeregt und gleichzeitig ängstlich gewesen. Ihr Griff verstärkte sich um ihre Tasche und um den Schlüssel, den sie immer noch fest hielt. Das Metall spendete ihr etwas Kalte in ihre warmen Hände.
Als sie stehen blieb, war eine große Tür zusehen, die in einem Holzbraun gestrichen war. Ihre zierliche Hand packte den Schlüssel in ihre Handtasche und umgriff die Türklinge. Sie war mehr als bereit endlich das zu sehen, was Damian ihr sozusagen versprochen hatte. Sie war bereit die Geheimnisse ihres jahrelangen Freundes zu lüften, der ihr stets auf die Nerven ging, sie ihn aber trotzdem noch leiden konnte. Sie war bereit, der Wahrheit entgegen zu sehen. Sie war bereit den Grund zu erkennen, weshalb Liam so war. Weshalb er böse, verrückte Dinge tat. Sie war bereit ihn zu retten und so ließ sie die Tür mit einem quetschen auf gehen. Leise trat sie hinein und betätigte den Lichtschalter, der rechts angebracht war. Mit einem Mal erhellte sich der Ganze raum. Überall waren Regale aufgestellt worden. In manchen befanden sich Genitalien. Wie unter anderem auch einem Kopf. Mit entsetzen schlug sie die Hand vor Ihrem Mund und setzte an zu gehen. Doch ihr Herz hielt sie davon ab. Sie musste es sich ansehen, ob sie wollte, oder nicht. Sie musste da durch! Mit einem Schließen ihrer Augen, sprach sie sich Mut zu und öffnete sie. Mit jedem Blick, den sie den Regalen zu warf, kam ihr die Übelkeit hoch. Bis sie an der Wand ankam, mit den vielen Tüchern, die mit Blut verschmiert waren. Ihre Finger glitten zu einem der rot gefärbten Tücher und berührten diesen. Als hätte sie ein Stromschlag abbekommen, zuckte ihre Hand in Sekundneschnelle nach hinten. Schnell nahm sie ihr Hand raus und fotografierte Den Faden, mit den Tüchern, sowie auch die Regale. Nicht alle, sondern einige die als Beweis genügen müssten. Mit einem schnellen Tempo lief sie aus dem unheimlichen Raum raus und atmete wieder erleichtert draußen auf. Das war eine Geburt...
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So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...