Es war ein grauenvoller Abend. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich etwas Ablenkung gewinne und auf andere Gedanken komme, weil ich meine Mutter verletzt hatte und zwar mit der Wahrheit. Um mich herum verletzte entweder ich die Menschen, oder sie sich selbst. Es zerstörte mich meine Freundin so zusehen. Lange Zeit hatte ich sie nicht so kaputt erlebt und auch nicht heulend. Damals dachte ich, dass ich auf sie angewiesen war, dass nur ich Probleme hatte. Aber seit dem ich Cem kannte wusste ich, dass jeder eine traurige Seite besaß. Und nur weil man sie nicht zum Vorschein brachte, hieß es nicht, dass man keine hat. Man versteckte sie nur, um nicht gebrechlich da zu stehen, um kein Aufsehen zu erregen. Man hatte Angst abgewiesen zu werde, nur weil die Probleme von demjenigen anders waren. Den jeder fühlt anders und jeder entwickelt sich anders. Andere lernen aus ihrer traurigen Vergangenheit und versuchen ihre Gegenwart zu verbessern. Wiederum andere, ihre verschlechterten und sich einredeten, es sei das Richtige. Eines Tages fiel man dann gewaltig auf den Kopf und dann würde man den Schmerz bemerken, nicht nur in seinem Kopf, sondern auch im Herzen. Wie sehr man an Dinge festhielt, oder wie sehr man anderen weh tat, mit der Art mit der man mit ihnen umgegangen war.
Blairs zierliche Hand umklammerte das nasse Taschentuch. Schnell fischte ich ihr ein neues rüber und warf das nasse in den Eimer neben uns. Wir befanden uns in einem Raum, der eine große Couch besaß, die hinter sich eine tolle Aussicht auf die Nacht hatte. An den Seiten waren Bücherregale und links war die Tür. Die Innendekoration schien gemütlich zu sein, den Blair fühlte sich etwas besser und ihre Tränen hörten auf. Das Einzige was zurück geblieben war und darauf hinwies, dass sie geweint hatte war ihre verschmierte Schminke.
"Blair, was ist genau passiert?", fragte ich sie vorsichtig. Auch wenn ich wusste, dass ihr die Frage mehr als nur unangenehm war, musste ich es wissen. Nur so konnte ich Klarheit gewinnen. Sie nahm einen Atemzug, bevor sie anfing zu sprechen. "Ich kam rein, weil Damian mir geschrieben hatte, dass er mich sehen wollte. Also bin ich hoch gegangen und entdeckte wie Liam wie ein Irrer auf ihn ein schlug. Ich hab geschrien, ich hab geweint, aber mich nicht getraut da zwischen zu gehen. Ahlam, du musstest sein Gesicht sehen. Er war nicht mehr er selbst...", der letzte Satz war wie ein Hauchen. Die Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie hielt sie zurück. Ich raufte mir die Haare. Das alles war meine Schuld. Ich hatte Liam von Damian erzählt und ich hatte ihn darauf angewiesen zu handeln. Doch niemals hatte ich, dass es so weit kommen würde. Den Killerblick in Liams Augen hatte ich selbst gesehen und ich Konnte Blair nachvollziehen, den würde ich Cem so sehen, dann hätte ich genauso reagiert, sogar noch schlimmer. "Du weißt was...", stellte sie fest und holte mich aus meinen Gedankengängen. Ich schluckte den Kloß runter. Sie musste es wissen, sie musste wissen, dass ich es Liam erzählt hatte. Ich wollte sie nicht im Ungewissen lassen. Diesmal nahm ich tief Luft. "Es tut mir leid. Es ist alles meine Schuld. Ich habe Liam darum gebeten, Damian angemessen zu bestrafen. I-ich wollte nur, dass du glücklich bist und diesen Wixxer endlich los wirst..." Mit offenem Mund sah sie mich an. Es zerbrach mir das Herz. Meine beste Freundin sah mich zum ersten Mal enttäuscht an. Mein Hand wollte hinauf, zu meiner Brust wandern, da wo mein Organ schlug, aber ich verkneifte es mir und schaute direkt in ihre Augen. Es war wie im Gericht, meine Augen stellten sich vor der Gerechtigkeit. Nur so konnte ich mir alles gut einreden. So taten es nun mal Menschen. Wir versuchten mit unseren 'guten' Taten alles gut zu reden. Wobei wir nur an uns selbst dachten und nie an das Wohl der anderen.
In diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas gesagt hätte. Geschrien, mich geschlagen, irgendetwas, was diese Stille durchbrach. Den wenn man jemanden bestrafen konnte, dann war es die Stille. Das zeigte, wie sehr man jemanden verletzt hatte. Wie sehr man in den Rücken des anderen gefallen war. Ohne ein Wort lief sie an mir vorbei und streifte meine Schulter. Ich schloss meine Augen. In der Hoffnung sie würden meinen seelischen Schmerz lindern. Inder Hoffnung, wenn ich sie öffnete in einer anderen Welt zu sein. Wo es ruhig und Ohne Stress zuging. Doch als ich sie wieder öffnete, entdeckte ich nur die gebrochene alte Welt. Die so viel Leid und Schmerz unserer wegen ertragen musste.

DU LIEST GERADE
So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...