Wir saßen beim Frauenarzt. Die Übelkeit drückte an meine Speiseröhre. ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich gleich die endgültige Bestätigung bekomme, dass in mir ein leben aufwächst, oder dass es an den Anzeichen der Schwangerschaft liegt. Neben mir saß Cem und schaute meine Finger an, die wieder miteinander spielten. Mittlerweile müsste er dieses Zeichen kennen.
"Du bist nervös.", stellte er fest und ich lächelte unsicher.
Daraufhin löste er den Hacken zwischen meinen Fingern. Mit der einen Hand hielt er meine fest und mit der anderen fuhr er sich durch seine Haare. Im Gegensatz zu den anderen tagen, trägt er heute ein normales schwarzes Shirt mit einer schwarzen Hose. Natürlichen durfte das Zucken seines Bizeps nicht fehlen und diese Muster, die sich zeichneten und sich als sein Sixpack herausstellten. Noch nie zuvor hatte ich einen schöneren Mann gesehen, der zugleich einen tollen Charakter hatte. Auch, wenn mich diese Dinge etwas aufmunterten schweiften meine Gedanken zu Blair. Seit unserem Streit hatte sie mich versucht zu erreichen an diesem Tag und ich warf aus Wut mein Handy in einen See. Jetzt bekomme ich die Erkenntnis mit ihr zu reden, den vorallem in diesem Zeiten brauchte ich ihre Hilfe. Ich war auf ihre Ratschläge angewiesen.
"Könntest du mich nachher zu Blair fahren?"
"Ich hab von eurem Streit gehört." Etwas verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen. Immer noch wurde mir ihre Beziehung zueinander nicht klar. Eher undefinierbar. "Woher weißt du von unserem Streit?" Und schon wurden wir aufgerufen. ich konnte das erleichternde Aufatmen Nebenseits hören. Wir beide folgten der Medizinischen Fachangestelltin, die uns in ein Zimmer brachte und mich bat, hinzulegen.
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"Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger.", die Ärztin belächelte uns und reichte mir, dann Cem die Hand und zog ihren Stuhl nach vorn und faltete ihre Hände auf dem Tisch. In mir wuchs die Übelkeit und die schlechte Stimmung nahm an. Es auch noch bestätigt zu bekommen, war weit aus mehr als schlimm. Ich versuchte dennoch mich zusammen zu reißen, mich nicht gleich weinend über den Boden zu rollen wie ein kleines Kind, dass ein Spielzeug haben wollte, aber es nicht bekam.
"Ihnen ist bewusst, dass Sie siebzehn und Ihr Lebensgefährte einundzwanzig Jahre alt sind. Also ist es ratsam sich zu entscheiden, ob Sie das Kind behalten wollen, oder nicht." Dass sie mch eindringlich anschaute, machte das Ganze nicht besser. "Ich..Ich meine, wir behalten das Kind." Nur mit Mühe brachte ich diesen Sätze über die Lippen. "Nun, das ist eine Gute Entscheidung. Sie sollten aufjedenfall sich gesund ernähren..." Jaja, ich wusste schon was zu befolgen war, deswegen verdrängte ich den Rest und machte Platz für meine Gedanken, die mal wieder eine verschiedene Meinung bildeten.
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Die Ganze Fahrt über waren wir still gewesen. Er legte mich bei Blair ab und meinte, er hätte noch was dringendes zu erledigen. Ohne das zu hinterfragen lief ich schnurstracks auf Blairs Haus zu und betätigte die Klingel. Eine verschlafene, mit tiefen Augenringen Blair stand mir entgegen. Besorgt zog ich sie ins Haus und schloss die Tür, nur um sie dann in den Arm zu nehmen. Schlapp erwiderte sie diese.
"Ich hab mir Sorgen gemacht! Du bist tagelang nicht an dein Handy ran gegangen! Weißt du, ich würde dich jetzt auch am Liebsten ohrfeigen, dafür dass du mir so einen Schrecken eingejackt hast!" Ich konnte sie verstehen, dennoch musste sie das Gleiche bei mir tun. "Es tut mir leid, ich war bei Cem gewesen und gerade beim Frauenarzt wurde mir bewusst, dass ich mich entschuldigen sollte, für dass was ich dir angetan habe. Ich weiß, du wolltest nur helfen und genau jetzt bin ich auf deine Hilfe angewiesen." Sie durchbohrte mich mit Fragendenblicken, sofort erzählte ich ihr alles was Geschehen war und wo ich in diesen Tagen untergebracht worden war.
"Naja, etwas Gutes hat es an sich. Du hattest den Mut es ihm zu sagen, dank unseres Streites. Ich verzeihe dir, schließlich bin ich nicht ganz unschuldig und glaub mir, ich werde euch beiden helfen das Kind groß zu ziehen." Sie klatschte erfreut in die Hände. "Ich stelle mir schon das Kinderzimmer vor, oh mein Gott." Und zum ersten Mal an diesem Tag konnte ich wieder lächeln.
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Stürmisch klingelte es an Blairs Tür. Ruckartig standen wir auf und durch den Spion konnten wir sehen, um welchen Verrückten es sich da handelte. Und um meinen Bruder! Geschockte riss Blair ihre Augen auf und ich raufte mir die Haare. "Scheiße, was machen wir jetzt! Wie soll ich das alles erklären?!" Ich lief auf und ab. "Beruhige dich, ich mache das schon. Geh rauf in mein Zimmer und tue so als wärst du krank. Überlas das Lügen mir." Nun ja, so tuen musste ich nicht, Es ging mir wirklich schlecht, den das Kind in mir saugte mir meine Kraft auf.
Ich stieg wie befohlen rauf und lauschte an der Tür. Ich konnte hören, wie aufgebracht er war.
"Wo ist Ahlam?!", schrie er fast panisch. "Pscht! Sie braucht ihre Ruhe! Sie ist krank geworden und ich konnte sie ja schlecht bei diesem kalten Wetter in den letzten Tagen nach Hause gehen lassen." "Sie hätte sich doch melden können!", Seine Stimme zitterte nur so vor Wut und Besorgnis. "Ich hatte keinen Strom gehabt. Der Klempner hat ihn gerade angeschaltet." ich verkniff mir ein Lachen. Blair war immer schon perfekt gewesen etwas zu verleugnen. ich konnte mich an keine Male erinnern, wo sie erwischt wurde bei einer Lüge.
"Gibt's hier ein Problem?", fragte diese Stimme ruhig und löste in mir das bekannte warme Gefühl. Sofort hielt ich mir meine Hand vor dem Mund, um nicht aufzuschreien. "Wer ist das?", wollte mein Bruder wissen. "Puffbesitzer und jetzt zisch ab!", übernahm Cem die Antwort für Blair und ich merkte, dass das nicht gut ausgehen konnte. Bevor noch die Ersten Fäuste flogen, rannte ich runter und stellte mich dazwischen. "Ahlam, dir geht es ja gut.", stellte Malik mit runzelnder Stirn fest. "Äh, ja..." "Du kommst mit, unsere Eltern machen sich Sorgen!"
"Sie geht nirgendwohin! Du kommst mit mir und zwar jetzt sofort!" Malik ballte seine Fäuste zusamen, die Wut packte ihn. Er sah zu mir, dann zu Cem. "Cem, nicht jetzt.", zischte ich aufgebracht. Langsam machte sich Furcht und Angst in mir breit. Es dauerte nicht mehr lange und ich bekomme noch einen Nervenzusammenbruch. "Ahlam, du verstehst das nicht! Du und vor allem alle anderen um dich herum sind in Gefahr. Du musst hier weg!" Er packte mich an meinem Arm und zog mich mit sich. Ich versuchte seiner Kraft stand zu halten und bleib stehen, sodass ich fast umkippte, doch Malik hielt mich fest und fing auch an, an mir zu ziehen. Na toll, war ich ihr neues Spielspringseil, oder was?! Und es dauerte nicht lange, bis dann schon die erste Faust flog und zwar in das Gesicht von Cem. Schreiend riss ich mich los und stürzte mich auf Cem. Gleichzeitig versuchte Blair, Malik unter Kontrolle zu bekommen. "Hört auf, verdammt! Malik, lass dir alles von Blair erklären. Ich gehe mit Cem und höre mir an, was er zu sagen hat, okay?!"
ich weiß, dass war nicht fair sie alleine mit meinem Bruder zu lassen. Schließlich könnte er ausrasten, wenn er die Wahrheit erfährt, oder sonst was tun. Ich schenkte Blair einen flehenden Blick, eine Ausrede zu finden und ihm doch nicht die Ganze Wahrheit zu erzählen. Sie nickte verständnisvoll und bat Malik sich ins Wohnzimmer zu setzen. Mit einem Taschentuch versuchte ich das Blut wegzuwischen und dank meiner besten Freund bekam ich Desinfektionsmittel und zum Reinigen der Wunde.
Das konnte heiter werden...

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So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...