Nach Diesen Abend kamen wir erschöpft nach Hause und legten uns direkt schlafen. An den Cem hatte ich in Dieser Nacht keinen Gedanken verschwendet. Ich erzählte Blair alles bis ins kleinste Detail. Sie freute sie für mich, aber widerum verabscheute sie ihn. Heute nusste ich wieder zurück zu meinem Elternhaus und später würde ich wieder zu Blair gehen. Sie bestand darauf, mich hübsch zu machen und zu Sorgen, das ich Cem den Kopf verdrehe. Nur musste ich meinen Eltern Bescheid geben, dass ich heute die Nacht bei Blair verbringen und am nächsten wieder Zuhause sein würde. Diese Notlügen waren nötig, sonst würden sie mich so spät nicht raus lassen und schon gar nicht eine ganze Nacht.
Was erhoffte ich mir bei diesem Treffen? Das Cem um meine Hand anhielt, mich heiratete und wir dann unser gemeinsames Leben zusammen verbringen, um dann glücklich am Ende zu sterben? Meine Mutter wäre erfreut und diesmal würde sie nicht mal auf mein nein hören. Den eigentlich würde ich zusagen, um meiner Zukunft später nicht zu schaden. Wer sollte mich sonst später heiraten? Wer will schon ein aufgebrauchtes Mädchen? Ich schämte mich. Für alles. Und ich hatte Angst. Angst, dass es doch nicht zwischen Cem und mir funkt und das dann alles platzen lassen, was ich eher nicht er hoffe. Sonst müsste ich mich mit meinem Schicksal auseinander setzen.
Früher oder später, würden sich meine Eltern fragen, was mit mir falsch sei. Weshalb ich nicht einen Mann zum Ehemann nehme. Niemals würde sie verstehen, dass ich der Liebe nach gehe, sie würden direkt etwas falsches denken. Vielleicht hätten sie nicht mal mit ihrem Gedanken unrecht. Und mein Vater würde es über den Tisch bringen, mich überprüfen zu lassen, ob ich eine Jungfrau war, egal mit welchen Mitteln. Hauptsache er erlangte sein Ziel.
"Sicher, dass ich nicht mit zu dir sollte?" Wir waren gerade bei zu frühstücken und Blair sah mich misstrauisch an. "Keine Sorge. Ich bin mir sicher. Ich habe meine Eltern seit Zwei Tagen nicht gesehen. Du kennst sie und du weißt wie sie drauf sein können, wenn sie wütend sind."
Nichts gegen Blair, aber meine Familie wollte mich auch mal für sich selber haben. Ständig draußen zu sein oder mit Freundinnen aufzutauchen, würden sie nicht gut heißen und irgendwann verbieten sie mir komplett nach draußen zu gehen. Außer, wenn ich in die Schule müsste.
"Ich verstehe dich. Aber..." Sie legte ihr Messer ab und schaute mich eindringlich an. "Ich wollte mit dir über dieses Thema reden..." Ihr Blick wanderte zu ihrem Brot, dass sie mit Frischkäse beschmiert hatte und dann zu mir. "Ich denke, du solltest bei mir einziehen." "Blair...-" "Nein, Ahlam. Du bist meine beste Freundin, fast wie eine Schwester. Ich will nur, dass es dir gut geht. Du kannst bei uns wohnen und meine Eltern hätten nichts dagegen, sich um dich zu kümmern. Sie schmeißen mit ihrem Geld eh herum..."
"Blair! Ich kann nicht.", behauptete ich. "Doch, du kannst. Ich könnte mit meinen Eltern sprechen, dich zu adoptieren und...-" Ich unterbrach sie. Langsam wurde mir das Ganze zu viel. Blair wollte nur mein Bestes und kümmerte sich um mein Wohlbefinden, aber ich konnte nicht einfach so meine Familie verlassen. Auch, wenn ich nicht streng gläubige war, war es unverständlich sie zu verlassen. Ich würde nur meinen Ruf schädigen, meine Familie verletzten und enttäuschen. Das war das aller letzte, was ich noch wollte und brauchte.
"Ich kann nicht! Immerhin sind sie meine Familie. Bitte, Blair. Ich möchte nicht streiten. Ich habe schon genug Probleme."
Stille. Niemand sagte mehr etwas, doch da diese Stille bedrückend war, erhebte ich mich, gab Blair einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich.
"Komm heute gegen siebzehn Uhr zu mir.", rief sie mir zu, bevor ich das Haus verließ.
-
"Hey." Direkt als ich durch die Tür kam, begrüßte ich meine Mutter. Mein Vater war wie immer auf der Arbeit und meine Mutter erledigte den Haushalt. Oft hatten wir miteinander gesprochen, dass ich ihr beim Haushalt helfen sollte und mich nicht draußen aufhielt. Manchmal eskalierte es in einem Streit. Ich war noch jung, hatte mein halbes Leben vor mir und später würde ich eh Zuhause arbeiten müssen. Also, warum jetzt nicht austoben, anstatt gar nicht. Ab und zu half mal, aber das ich mein ganzes Leben daran widmete, war zu viel.
"Ahlen, Habibti (Hallo, mein Schatz)."
"Ist das okay, wenn ich heute bei Blair Übernachte. Wir haben noch Hausaufgaben für die Schule, die wir erledigen müssen.", log ich. "In den Ferien?" Ich nickte. Dafür, dass sie mit neun nach Deutschland kam, konnte sie gut, fließend Deutsch. Damals war sie auch sehr begabt in der Schule, bevor sie heiratete und eine Familie gründete.
"Ich muss sowieso noch mit dir reden. Setzt dich." Das konnte nichts Gutes bedeuten. Wie gehießen, nahm ich Platz, ihr gegenüber.
"Ich weiß, dass du viele Männer abgelehnt hast." Ichs stöhnte auf. Nicht schon wieder dieses Thema. Das letzte mal hatten wir darüber letzte Woche gesprochen. Langsam wurde es zu einem Ritual, es jede Woche anzusprechen.
"Hör mir zu; dieses mal ist es ein anderes Gespräch." Ich schaute auf und war gespannt auf ihre weiteren Worte. "Du solltest deinen Abschluss machen, studieren und deiner Karriere nach gehen. Deine Familie kannst du später gründen." Sie lächelte und drückte meine Hand.
"Ich werde dieses Thema nicht mehr ansprechen. Für mich ist es abgeschlossen...aber ich möchte, dass du dich trotzdem Rhein halt."
Wenn du wüsstest, Mutter.
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So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...