Lächend log ich Blair an, dass ich nach Hause gehen würde, um für die Prüfung zu lernen. Zu meinem Glück kaufte sie es mir ab und verabschiedete sich. Liam und sie bauten gerade eine Art Freundschaft auf, und diesen Moment wollte ich den Beiden nicht zerstören. Mit einem letzten Blick zu ihnen verschwand ich nach draußen und ließ alles raus. Meine aufgestauten Tränen, sowie meine aufgestauten Gefühle, die mir erleichtert dankten, dass sie alles raus lassen konnten. Doch sie vermischten sich mit den Wind, der sie trocken werden ließ. Immer wieder kamen Neue dazu, die ich entweder weg wischte oder doch auf meine Wangen verweilen ließ. Alles in mir war verletzt. Alles in mir tat weh und alles in mir wollten diesen Wichser hassen und ihn umbringen. Mein Verstand wollte ihm die Hände um den Hals legen und zu drücken. Er wollte ihn leiden Seen, für das was er getan und gesagt hatte. Er wollte, dass er den gleichen Schmerz spürte, sowie ich ihn jetzt verspürte. Aber mein Herz wollte trotzdem die Wahrheit nicht einsehen. Es hatte noch Hoffnung, Hoffnung die Seinen Worten keine Glaubwürdigkeit schenkten. Es wollte ihm das Geben, was es die Ganze Zeit für sich behielt und zwar die Gefühle. Mein Organ wollte der Ganzen Welt mitteilen, dass egal was er tat, trotzdem Einen Platz in meinem Inneren reserviert hatte. Mein Verstand und mein Herz waren gegeneinander, sie führten eine Krieg, der nur mit Verlusten enden konnte. Keine Seite wollte sich für eine Meinung entscheiden, eine die mir wirklich das Atmen nicht erschwerte. Aber alles war nur ein Wunsch. Ein sehnlicher Wunsch, den viele sich wünschten.
Um mich herum liefen Menschen. Den Einen kümmerte es einen Scheiß Dreck, was mit mir los war. Die Anderen schauten mich mitleidig an und wollten mir ihre Hilfe anbieten, doch sie wussten nicht wie ich darauf reagieren würde. Und, ehrlich. Ich wüsste es auch nicht. Ich wüsste nicht, ob ich die Hilfe von jemand Fremden annehmen würde, wenn ich nicht mal die meiner Freunde annahm.
Eine warme Hand legte sich um meinen Arm und ließ mich anhalten. Mit Tränen verschleierten Gesicht drehte ich mich um schaute in zwei braune Augen, die mir fremd, aber dennoch hilfesuchend vorkamen. Sie sahen mich verständnisvoll an und lächelten mir zu. Aprupt hörten meine Augen auf an Flüssigkeit zu verlieren. "Geht es Ihnen gut, Ma'm?" Schwer nickte ich und es tat weh, weil es eine traurige Lüge war. Mit ging es alles andere als gut. "Das sehe ich anders..." verzweifelt lächelte er mich an und starte mich weiterhin eindringlich an. Ich war noch nie gut in Gesichter merken, aber dieses hier kam mir sehr bekannt vor. Aber mein Erinnerungsvermögen ließ wünschen zu übrig. "Ich bin Elyas.." er streckte mir Seinen Arm hervor, doch mir war nicht kennenlernen zumute. Elyas, so hieß er, verstand es wohl und ließ ihn langsam sinken. "Wollen wir uns vielleicht irgendwohin setzen und darüber reden?" Ich schüttelte meinen Kopf und es schien so, als hätte ich meine Stimmenbänder verloren, den ich sagte bis jetzt kaum ein Wort. Mir war nicht reden zumute und vor allem nicht, wenn es um Cem und seine Probleme gingen, die jetzt auch meine waren. Ich wollte mit niemanden reden. Eher still da sitzen und mich fallen lassen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, schlug er es vor. "Am Besten setzen wir uns hin, damit Sie zur Ruhe kommen." Dankend nickte ich und er führte mich in den Park, wo ich letztens wartend auf Blair saß, als sie bei Cem gewesen war, um ihm etwas heraus zu locken. Alles erinnerte mich an ihm und an seine Anwesenheit. Vor allem brachten seine blauen Augen mich um den Versand.
Wir setzten uns auf die mit Holt bedeckte Bank, die unter einem Baum stand, der nur noch wenige Blätter hängen hatten. Die grüne Wiese unter mir tauchte meine Gefühle in etwas Farbe, aber es ging mir noch schlechter, weil es nicht die von Cem war. Ich wünschte so sehr, es wäre seine Farbe, die mein Schwarz bunt eintauchte, aber er war nicht hier, nur seine verletztenden Worte, die sich in meine Gedanken einnisteten.
Der Fremde neben mir, lehnte sich gegen die Bank und streckte jeweils seine Arme rechts und links aus, nur um dann in den dunkelblauen Himmel mit den grau überdeckten Wolken zu starren. Seine braunen Haare hingen ihm nur so nass in die Stirn. Sein grauer Mantel, der darauf hinwies, dass er auch nur vor Geld sprießte, saß ihm passend auf seinem großen stattlichen Körper. Seine Wangenknochen ragten nur so hervor, dass man dachte alles sei über schminkt worden wie in den Filmen. Aber alles an ohm war echt, genauso wie seine nette Art.
"Bist du oft hier?" seine dunkle Stimme war an mich gewandt, trotzdessen ließ er nicht vom Himmel ab. "Manchmal." meine Stimme klang rau. Ich räusperte mich, was ihm ein Grinsen entlockte und seine Wangenknochen nur noch deutlicher hervorhob. "Ich komme hier her, wenn ich mal einen freien Gedanken brauche. Weißt du, er ist so schön ruhig. Keine Leute, keine nervige Kinder. Du bist hier von der Menschheit und ihrer Probleme befreit.", erzählte er mir. Augenblicklich wanderte sein Blick kurz zu mir und dann wieder rauf. "Und du?", fragte er mich. Jetzt worüber ich so nach denke, hatte ich keine Antwort parat, den dieser Gedanke kam mir nicht oft. "I-ich weiß es nicht...", stotterte ich. "Versuch es mal.", stachelte er mich auf und schenkte mir ein aufmunterndes Läncheln. "E-eigentlich...", setzte ich an, doch hörte auf, als ich grübelte, was wohl am Besten für eine Antwort wäre. Ich wollte mich ja nicht zum Affen machen. "Lass dich nicht von meinem Reichtum ablenken. Ich bin wie jeder andere ein Normaler Mensch, nur anders, den jeder ist anders. Also, sei einfach du selbst und beantworte die Frage ehrlich." Seine Sätze brannten sich in meinem Kopf ein. Er hatte Recht. Wir alle waren zwar normale Menschen, aber anders. Jeder hatte verschiedene Fähigkeiten und Denkweisen. Wir wimmelten nur so vor Natürlichkeit, aber besaßen andere Gaben. Es war wie ein Zauber. Jeder hatte etwas anderes drauf und man durfte sich nicht davon ablenken lassen. Nur weil der Eine vielleicht reich oder arm war. Wir alle hatten ein Recht auf Entwicklung und auf ehrliche Antworten. Entschlossen nickte ich.
"Ich bin hier, weil ich oft zufällig an diesen Ort komme und das jedes mal. Als wäre es Schicksal hier zu sein. Ich entscheide es nicht selbst, sondern mein Gefühl lässt sich leiten und ich halte mich an meine Gefühle fest, damit ich mich nicht verirre. Den, wenn man sich in der Dunkelheit verirrt, ist es schwer wieder herauszufinden. Es ist schwer wieder rau zu kommen und es ist schwer zurück zu finden. Deswegen bin ich hier." Beeindrucken nickte er auf meine Antwort und sein Lächeln steckte mich mit an. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich mich bei meinem Namen nicht vorgestellt hatte. Schnell streckte ich meine Hand aus. "Ahlam.", stellte ich mich vor und sein Braun intensivierte sich bei meinen Namen. "Schöner Name. Ahlam." Es würde noch schöner klingen, wenn es aus dem Mund von Cem kam. Mein Magen knurrte auf und lachend zog Elyas sich rauf und richtete Seinen grauen Mantel. "Wie wäre es, wenn wir Essen gehen und dann begleite ich dich nach Hause."
Das war keine gute Idee. So verlockend auch dieses Angebot klang, ich musste es ablehnen. Ich konnte mich weder vor meiner Haustür, noch in meinem Haus mit einem Mann blicken lassen. Was würden meine Eltern, oder wohl Malik von mir denken.. "Meine Mutter macht schon Essen Zuhause und sie mag es nicht, wenn ich draußen esse und satt nach Hause komme.", log ich und schaute entschuldigend rauf. Er winkte ab. "Kein Problem. Darf ich dich nach Hause bringen? Es wird schon langsam dunkel und ich lasse ungern eine Lady alleine." Seine charmante Art ließ mich bejahen. "Aber könntest du ein paar Blocke davor anhalten." Er zuckte mit den Schultern. "Klar." Er hielt mir seine Hand hin, die ich annahm und gemeinsam liefen wir zu seinem überaus teuren Auto.
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So wie es das Schicksal wollte
RomanceZwei Menschen, aus zwei verschiedenen Kulturen. Zwei unterschiedliche Personen, aus unterschiedlichen Welten. Ahlam, ein junges Mädchen dessen Leben mit nur einer Nacht auf dem Kopf gestellt wird. Sie wird mit der Vergangenheit und den Feinden von C...