Kapitel 42 -Grüne Augen-

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Elyas zerrte wütend an Ahlams Haare, die schon um einiges gewachsen waren. Ein Höllischer Schmerz durchzuckte ihren zierlichen Körper. Unaufhaltsam liefen ihr die Tränen, doch ihre Schreie verstummten nach einer Zeit. Sie hatte die Hoffnung aufgegeben. Wer sollte sie hören? Alle in diesem Gebäude arbeiteten für ihn und waren ihm treu. Wieso sollten sie sie aus seiner Gewalt retten.

Als sie in einem hellen Raum an kann, ließ er ihren Kopf fallen. Erleichtert atmete sie ein und aus und hielt sich daran fest. Sie ersuchte aufzustehen, doch Elyas bemerkte es und gab ihr einen Tritt. Stöhnend ließ sie sich zurück fallen und krümmte sich. Vielleicht sollte sie dich lieber hier unten liegen bleiben... Sie merkte nicht, wie er schon ihren Willen langsam brach. Ahlam war nicht mehr so mutig wie früher gewesen. Sie wusste nicht, wie lange sie hier gefangen war. Ihr Zeitgefühl spinnte und noch dazu erhielt sie mit der Zeit immer mehr neue Flecken. Jedes mal, wenn diese verblassten kamen neue hinzu. Und das wollte sie vermeiden. Sie wollte endlich diese Schmerzen nicht mehr fühlen. Für ihre Kinder. Für ihre Familie und für sich selber. Also musste sie aufgeben und Elyas Worten gehorchen. Sie musste alles über sich ergehen lassen und wenn sie doch mal wehrte, dann wurde das mit noch härteren Schlägen bestraft.

Ein Mann, in einem weißen Arztkittel kam mit einen Klammbrett in der Hand rein. Er begrüßte mit einem Nicken Elyas, der noch immer neben ihr stand. Sein Blick huschte kurz zu ihr, aber selbst sein Blick ließ sie zurück schrecken. Alle waren unfreundlich und kalt zu ihr. Mit was hatte sie es verdient? Nur weil sie jemanden liebte, wurde sie bestraft? Das war nicht fair. Das Leben generell war nicht fair, sondern bestand nur aus Karma und harten Entscheidungen.

Ein starker Arm griff um ihren Arm und setzte sie auf den Liegestuhl. Nur langsam spürte sie wieder ihre Glieder und diese Schmerzen, die sich überall in ihrem Körper verbreiteten. Der unfreundliche Arzt nahm neben ihr Platz und ungewollt zerrte er an ihrem Oberteil. Elyas bemerkte ihre Hilfsversuche und mit einem festen Knall liefen ihr noch mehr Tränen hinunter. Achtsam ließ sie sich da Oberteil nach oben ziehen. Ihre kleine Hand glitt zu ihrer Wange. Am Liebsten hätte Ahlam aufgezischt, den es fing an zu pochen und die Schmerzen wurden doller.

Der Arzt rollte ein Ultraschallgerät zu sich heran. Er schmierte etwas auf dem Schallgerät und setzte es auf ihrem Unterleib an. Die Kälte, des Gerätes ließ sie erschaudern. Starr blickte sie nach oben und kniff ihre Augen zusammen. Ahlam hoffte, dass alles so schnell wie möglichst vorbei gehen sollte. Immer noch besaß sie die Hoffnung, dass alles nur ein schlimmer Traum war. Dass sie, wie jeden Morgen aufwachte, zur Schule ging und ihren Alltag auslebte. Ohne diesen Elyas, oder Cem. Doch wollte die das wirklich? Wollte sie Cem für ein normales Leben aufgeben? Ihre Liebe und womöglich ihre Zukunft? Sie wusste es nicht. Sie war hilflos und ängstlich. Und es gab kein Entkommen aus diesem Wahnsinn.

Ahlam bemerkte nur noch, wie sie nach oben gehoben wurde, mit Gewalt. Als sie kurz auf sich herab schaute, war ihr Oberteil wieder runter gezogen worden. Womöglich war sie in Gedanken und hatte es nicht mitbekommen.

"Du bist schwanger?!", schrie Elyas ihr ins Gesicht. Sich traute sich nicht rauf zu schauen. Bei seinem Ton musste sie zusammen zucken. Noch nie, hatte sie jemand so laut, wie er angeschriehen. Sie war es nicht gewohnt mit so einer Härte behandelt zu werden. Es machte ihr Angst, den sie wusste zu was er fähig sein konnte und dich steckte er voller Überraschungen.

Ihre braunen Haare fielen ihr leicht ins Gesicht, sodass Elyas Finger diese sanft nach hinten strichen und dann über ihre, immer noch pochende Wange glitten. Zugleich angewidert und ängstlich schloss sie ihre Augen.

"Öffne deine Augen.", sprach er so ruhig wie möglich. Ahlam hatten den Mut nicht dazu. Sie wollte nicht seinem Zorn entgegen blicken, aber sie tat es, denn sie wollte ihn nicht noch mehr reizen. Die grünen Augen, die sie einst kennengelernt hatte, waren voller Kälte überfüllt. Selbst sie traf es innerlich, dass ihr gut geglaubter Freund jemand anderes war, als er behauptet hatte. Sie hatte ihm vertraut, ihn um Hilfe gebeten, er war stets für sie da gewesen. Und heute war er ihr schlimmster Feind.

"Bringt sie auf ihr Zimmer." Ein boshaftes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Zwei große Männer kamen und zwangen sie aufzustehen, nur um sie auf das Zimmer zu geleiten. Sie versuchte ihre Angst runter zu schlucken, den sie wusste nicht was er diesmal mit ihr vor hatte, auch wenn sie es sich schon verdenken konnte.

Als sie auf ihr Zimmer geschleppt wurde und man sie auf den Boden gnadenlos warf, stellte sich ein Schatten vor sie. Erstmals dachte sie, es wäre einer der Männer, oder Elyas selbst. Doch als sie hoch blickte, entdeckte sie zwei grüne, bekannte Augen.

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So wie es das Schicksal wollteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt