CHAPTER 1 – It’s My Life
**Jess POV.**
‚Boah, war das wieder ein harter Tag’, dachte ich bei mir, als ich den Nandos verließ. Obwohl mir der Job ziemlich viel Spaß macht, wünsche ich mir manchmal ich hätte einen anderen ausgewählt. Nicht weil der Job blöd, oder langweilig ist. Nein, weil er manchmal einfach ziemlich anstrengend ist. Gerade an einem Tag wie heute, und dann ist auch noch meine Kollegin und gleichzeitig beste Freundin Steffi krank. Aber andererseits könnte ich mir keinen schöneren Job vorstellen. Es ist schon lustig zu sehen, wie viel manche Leute doch essen konnten. Einfach unglaublich.
Ich trat durch die Hintertür des Nandos, und spürte den Wind der mir durch die Haare blies. Für Mitte April und 8 Uhr Abends war es eigentlich noch ziemlich warm. Ich betrat dann den Bürgersteig und machte mich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Einen Führerschein hatte ich zwar, aber mir fehlten noch drei Tage zu meinem 18. Geburtstag. So lange muss ich dann wohl noch zu Fuß laufen. ‚Aber hey, die Zeit bist du wenigstens nicht zu Hause, und musst den Stress nicht miterleben’, sagte mir dann mein Kopf. Und wie immer hatte er Recht. Bei mir zu Hause ging gerade alles drunter und drüber. Mein Vater wurde vor einem Jahr krank und zu allem hat dann noch seine Firma geschlossen. Und jetzt? Jetzt findet er keine Arbeit mehr. Die Schulden meiner Eltern steigen und steigen. Mehr als die Hälfte meines Gehaltes gebe ich jeden Monat meinen Eltern um ihnen zu helfen. Ich bin einfach ein Gefühlsmensch und kann es nicht sehen, wenn andere Leute, und dann noch meine eigenen Eltern, leiden. Dann leide lieber ich.
Ich lief gedankenverloren bis nach Hause und merkte gar nicht wie viel ich eigentlich nachgedacht habe, denn ich stand schon vor unserem kleinen Haus. Ja richtig gehört: kleinem Haus. Es war nicht besonders groß. Im Erdgeschoss war gerade mal ein kleines Wohnzimmer mit anschließender, doch etwas größerer Küche. Und im Obergeschoss gab es nur das Schlafzimmer meiner Eltern, ein Badezimmer und mein Schlafzimmer, wobei ich mein eigenes kleines Bad habe. Und sogar einen Balkon. Das Beides hatten meine Eltern mir überlassen, worüber ich Ihnen auch dankbar war. Von drinnen hörte ich schon wieder Lärm. Mein Vater hatte wohl wieder schlechte Laune. Meistens hatte er die dann, wenn er wieder Post von der Jobvermittlung bekam. Ich muss dazusagen: Ich finde es auch absurd was die einem manchmal für Vermittlungsvorschläge schicken, aber dann sagt man immer nur: „Die machen ja auch nur ihren Job“. Ich könnte mich dann innerlich immer so was von aufregen, die ganzen Bürohengste wussten doch gar nicht wie es manchen Leuten geht.
Naja, nachdem ich noch mal tief durchgeatmet habe, nahm ich den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf. Immer wieder sagte ich zu mir selber „Einfach nicht hinhören“, doch das war manchmal leichter gesagt wie getan. Mein Vater stand schon wieder wütend im Türrahmen vom Wohnzimmer. Um etwas die Spannung in diesem Raum zu lockern, fing ich an eine Unterhaltung zu starten.
“Hey Paps, was gibt’s neues?“Nur die Anspannung stieg jetzt nur noch mehr. Mein Paps, wie ich ihn immer nannte, schrie jetzt nur rum „Diese Büroleute haben nix besseres zu tun als mir diese blöden Vermittlungsvorschläge zu schicken! Die sollten mir mal was anständiges schicken!“, dabei hielt er mir ein Schreiben hin. Ich las es mir durch und musste auch anfangen zu lachen. Für 4,50 € die Stunde sollte mein Paps arbeiten gehen? Ich meine Hallo? Der hat eine Familie zu ernähren und nebenbei auch noch die kranke Mutter seiner Frau versorgen, denn die Rente von ihr ist auch erbärmlich.
Um der Situation ein bisschen auszuweichen ging ich kurz in die Küche und sagte noch meiner Mum Hallo, bevor ich dann hoch in mein Zimmer verschwand. Diese Situation steigt mir ein bisschen zu hoch. Lange machen meine Nerven das auch nicht mehr mit.
Ich schmiss mich auf mein Bett und steckte meinen Kopf ins Kopfkissen. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Das passierte in letzter Zeit immer öfters. Kurz darauf klopfte es an meiner Tür und meine Mutter sprach liebevoll:
„Hey, Schatz, Liebling. Kann ich rein kommen? Ich habe doch gemerkt, dass es dir nicht gut geht.“
Ich wischte mir schnell meine Tränen weg, obwohl ich genau wusste, dass es nix bringen würde, denn meine Mutter merkte immer wenn es mir beschissen ging. Nachdem ich mein Gesicht ein wenig entwässert habe, stand ich auf und ging zur Tür und schloss sie auf. Woraufhin auch meine Mutter eintrat, und sich auf mein Bett setzte. Und schon fing sie an wieder nachzufragen, was mit mir den Los sei. Als ich meine Tränen nun nicht mehr zurückhalten konnte, nahm sie mich in den Arm und strich beruhigende Kreise über meinen Rücken, aber wirklich beruhigen tat es mich nicht.
Also löste ich mich aus der Umarmung, stand auf und sagte wieder mit Tränen in den Augen: „Sry Mum, aber mir wird das gerade einfach nur zu viel. Ich geh mal frische Luft schnappen“, daraufhin nickte sie nur und ließ den Kopf fallen. Ich ging aus meinem Zimmer und die Treppe hinunter, wo ich leises Schluchzen hörte. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf ins Wohnzimmer und sah meinen Vater, wie er sein Gesicht in seinen Händen hielt. Es war das erste Mal, dass ich meinen Paps so traurig gesehen hab. Ich nahm mir für den Fall der Fälle meine Jacke vom Haken, und ging aus der Haustüre. Ich lief einfach schnurstracks gerade aus. Den Blick stets auf den Boden gerichtet. Ich kam im nahe gelegenen Park an und lief einfach weiter, bis ich plötzlich in jemanden hinein rannte und zurück auf den Boden fiel. Ich stand auf und murmelte ein leises „Sry“ und blickte nach oben. Vor mir stand eine männliche Gestalt mit Kapuze auf dem Kopf und Sonnenbrille auf. Er sagte mir, ihm würde es leidtun, doch ich drehte mich einfach nur um und ging wieder nach Hause. Im Gehen rief er mir noch hinterher, dass er mir etwas schulden würde. Aber ich ignorierte es.
Auf dem Weg wieder nach Hause dachte ich nach. Über alles. Meine Familie, meine Eltern, der Unfall gerade. Irgendwoher kannte ich den doch. Nur woher? Ich ließ mich auf einer Bank vor einem kleinen Teich nieder, wo ich auch schnell einschlief.
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Votes und Kommis freuen mich immer :)
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Another aspect of Life (Niall Horan FF)
FanfictionÜBERARBEITET! Jahrelang lebe ich nach dem Motto "Immer wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt von irgend wo ein Lichtlein her" doch bis jetzt, kam kein Lichtlein an. Mein Leben geht den Bach runter, meine Nerven sind am Ende! Bis ich ihn traf... A...