One.

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(Ruby Windsor)

Kapitel 1

Leise zog ich mir meine grauen Chucks an, zog mir die Kapuze meines schwarzen Hoodies über den Kopf und schob mein Fenster auf. Ich kletterte auf die Gartenlaube und von dort aus die Leiter runter. Geduckt lief ich über den Hof zu den Pferdeställen wo ich vorsichtig das große Tor aufschob und im Dunkeln nach ganz hinten zu den Offenställen durchhuschte. An der Boxentür von meinem schwarzen Berber Hengst Diabo, nahm ich seinen Sattel und seine Trense. Als ich die Boxentür vorsichtig aufschob, schnaubte er mir entgegen. Ich schmiss den Sattel auf seinen Rücken, rückte ihn zurecht und gurtete zu. Schnell war auch die Trense festgeschnallt und ich schwang mich auf seinen Rücken.

Meine Fersen drückte ich in seine Seite und er galoppierte auf die Wiese Richtung Zaun, der zu unserem Hoftor führte. Als wir vor dem Zaun an kamen, gab ich die Hilfen zum Springen und Diabo flog über den Zaun. Seine Hufe setzten auf dem Kopfsteinpflaster auf und mir war klar, dass spätestens jetzt die meisten von meinem Ausflug wussten. Am Tor angekommen, blickte Kaith kurz auf, lächelte und öffnete das Tor. Mein Blick glitt noch einmal zum Hauptgebäude wo im fünften Stock das Licht im Zimmer meiner Eltern anging.

Die Zimmer von meinen Eltern, das meines Bruders und meiner zwei kleinen Schwestern lagen im Hauptgebäude. Nur ich wohnte bei dem Personal im Nebengebäude. Mein Blick glitt wieder nach vorne und ich drückte Diabo die Hacken in die Seite. Wir rasten im Halsbrecherischen Tempo über die Straße und bogen dann in den Wald. Seine Hufe setzten sicher auf dem nassen Waldboden auf und wir rasten den Hügel hoch zu der Lichtung. Oben angekommen, lies ich mich von Diabos Rücken runter gleiten und setze mich neben ihn ins Gras. Er fing ruhig an zu grasen und ich blickte auf die Skyline von London.

Plötzlich hörte ich jemanden fluchen und es knackte einmal im Wald. Ruckartig sprang ich auf und griff nach den Zügeln von Diabo. Er spitzte seine Ohren und sein Kopf zuckte Richtung Wald. Diabo legte seine Ohren an und da sah ich eine schwarze Gestalt zwischen den Bäumen. Die Gestalt schaute auf und der Blick fiel erst auf Diabo und dann auf mich.

„Was machst du hier?", fragte er bissig und hielt sich kurz darauf den Bauch.

„Dasselbe könnte ich dich fragen, du bist doch anscheinend verletzt."

Der Junge seufzte genervt auf und lief weiter auf mich zu.

„Es geht dich gar nichts an! Und was machst du jetzt hier?", meinte er bissig.

„Vor meiner Familie abhauen."

„Okay. Du bist irgendeine Depressive Tussi. Wie heißt du jetzt?"

„Das muss dir die Depressive Tussi dir nicht sagen!", fauchte ich zurück.

„Woah ganz ruhig Prinzessin. Also ich bin Nathan Carter."

Bei dem Wort 'Prinzessin' zuckte ich zusammen, ging aber nicht weiter drauf ein.

„Okay Nathan Carter. Ich bin Ruby.", ganz darauf bedacht meinen Nachnamen nicht zu sagen.

„Hat Ruby auch einen Nachnamen?"

„Ne, weißt du... Na klar habe ich einen.", genervt verdrehte ich die Augen.

„Dann sag ihn mir doch.", meinte Nathan und grinste frech.

„Warum sollte ich? Ich kenne dich ja gar nicht!"

Mit verschränkten Armen lehnte ich mich an Diabo und schaute Nathan an.

„Ich habe dir meinen auch gesagt. Was ist denn dein Problem?", sagte Nathan nun etwas lauter.

„Mein Problem? Du bist mein Problem! Wir hätten auch schweigen können, aber nein! Du sprichst mich an!"

„Chill Ruby!"

Highway To HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt