Two.

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(Nathan Carter)

Kapitel 2

Immer noch verwirrt, ritt ich im Schritt wieder nach Hause. Ohne auch nur ein Blick zu den Wachen zu werfen, lief ich mit Diabo durch das Tor. Dad und Mum schauten mich enttäuscht an, aber ich ignorierte sie einfach.

„Ruby! Bleib stehen!", rief Dad mir hinterher.

Ich hielt Diabo an und drehte meinen Oberkörper nach hinten, so dass ich Dad sehen konnte.

„Diabo kannst du dir erst mal abschminken. Du hast Hausarrest! Auf dein Zimmer!", schrie er mich an.

„Ich bin achtzehn Dad! Du hast mir gar nichts zu sagen!", schnauzte ich ihn an.

„Solange du unter meinem Dach lebst, bestimme ich!", schrie Dad mich erneut an.

Ich war zu müde um was zu sagen. Müde von dem ganzen Mist, in den ich rein geboren wurde. Während ich den Stall verließ, spürte ich die Blicke meiner Familie in meinem Rücken.

„Sind wir hier im Zoo oder warum guckt ihr mich so an?!", schnauzte ich meine Familie an.

Sie sagten nichts und ich lief einfach nur wütend auf mein Zimmer. Meine Reitsachen, wurden gegen ein Top und eine Jogginghose ausgetauscht. Ich griff Wahllos in mein Bücherregal und schaute auf das Buch. Peter Pan. Was für eine Ironie, der Junge der von zuhause weg ist. Ich legte das Buch auf meinen Schreibtisch, schmiss mich auf mein Bett und machte den Fernseher an. Ich fing Supernatural wieder von vorne an und wartete bis sechs Uhr, da es da essen gab. Ich stand auf und lief runter in die Küche. Unsere Köchin Mariette lächelte mir zu.

„Na Kindchen. Was hast du jetzt schon wieder angestellt?", fragte sie grinsend.

Ich setzte mich auf einen Hocker und stützte meinen Kopf in meiner Hand ab.

„Ich habe keine Ahnung. Ich bin nur zur Belustigung der Spanischen Königsfamilie einen Parcours gesprungen und danach in den Wald geritten. Vielleicht liegt es auch an meinem Ausflug gestern Nacht. Aber jetzt haben sie mir verboten Diabo zu reiten. Was gibt es heute eigentlich zu Essen."

Mariette drehte sich nur lachend zum Herd um und füllte mir etwas auf einen Teller.

„Heute gibt es Mulligatawny. Deine Lieblingssuppe.", Mariette stellte mir einen Teller hin und ich aß die Suppe, während zwei Bedienstete das Essen zu meiner Familie brachte.

„Ich weiß dass du vor hast, heute Nacht wieder abzuhauen. Aber ich würde es wenigstens heute Nacht lassen. Du hast deine Eltern schon so oft enttäuscht, lass es wenigstens heute Nacht sein.", riet Mariette mir.

Ich schaute die Frau Mitte vierzig vor mir nachdenklich an. Auf ihrer Stirn hatten sich Sorgenfalten gebildet und ihr Haar fing an zu ergrauen. Erst da fiel mir auf, dass ich die Frau, welche seit zehn Jahren für uns kocht, kaum kenne.

„Sag mal, hast du eigentlich Kinder?", fragte ich sie.

„Eine zwölf jährige Tochter.", sagte sie nur schlicht und ihr Blick hatte etwas Trauriges.

„Wo lebt sie?"

„Bei meinem Mann. Mir war klar, dass wenn ich hier arbeite, dass ich sie dann nicht sehen werde. Aber wir brauchen das Geld."

Ihre Stimme klang verzweifelt und ich legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Ich regel das.", meinte ich nur und hastete aus der Küche.

Ich wusste dass meine Eltern jetzt wahrscheinlich schon auf ihrem Zimmer sind, also rannte ich die Treppen hoch, vorbei an den Blicken der erstaunten Wachen. Ich klopfte gegen die Tür und wartete gar nicht erst drauf, dass sie mich rein bitten.

Highway To HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt