Kapitel 39
Durch ein rütteln wurde ich wach. Leicht genervt öffnete ich meine Augen und sah erst mal nur schwarz. Es dauerte eine Weile bis sich meine Augen an das dunkle gewöhnt hatten und ich erkannte, dass ich in einem Lieferwagen war. Mir gegenüber lag Nathan auf dem Boden. Ob er verletzt war, konnte ich nicht sehen. Vorsichtig robbte ich zu ihm hin, was nicht ganz so einfach war, wenn einem die Hände auf dem Rücken fest gebunden sind.
„Nathan.", krächzte ich und stieß ihm leicht mit dem Fuß an.
Dieser öffnete sofort panisch die Augen und starrte mich an.
„Oh Gott Ruby. Geht's dir gut?", fragte er panisch.
„Soweit ja. Und dir? Was ist überhaupt passiert?", bombardierte ich ihn mit Fragen.
„Viel weiß ich auch nicht. Wir haben alle geschlafen, als auf einmal Rufe zu hören waren. Davon bin ich wach geworden. Leute von meinem Onkel standen in der Wohnung und haben mir von hinten eine drüber gezogen so, dass ich wieder weg war. Anscheinend wollen sie irgendwas von uns. Es tut mir so leid Ruby."
„Wir schaffen das schon.", sagte ich und lehnte mich an seine Schulter.
Hinter unseren Rücken verschränkten wir unsere Hände mit einander und ich döste wieder ein. Erneut wachte ich auf, als wir hielten und die Türen aufgerissen wurden. Bevor sich unsere Augen aber an die Helligkeit gewöhnen konnten, wurden diese Verbunden. Unsanft wurden wir aus dem Lieferwagen gezogen und wir liefen erst mal eine Weile. Plötzlich wurde es kälter und hinter uns fiel eine Tür zu. Es war außer unseren Schritten und unserem Atem nichts zu hören. Nach einiger Zeit blieben wir stehen und erneut wurde eine Tür geöffnet. Wir wurden in den Raum geführt und plötzlich runter gedrückt. In meinen Kniekehlen spürte ich etwas Hartes und schon saß ich auf einem Stuhl.
Zwei Leute entfernten sich von uns und verließen den Raum. Als ich mir sicher war, dass sonst niemand mehr da war, rief ich leise nach Nathan.
„Ich bin hier Prinzessin. Ich werde auf dich aufpassen. Keine Angst.", beruhigte mich dieser.
Seine Stimme klang im Gegensatz zu meiner Ruhig und Gefasst. Obwohl ich mir sicher war, dass er alles andere als Gefasst war. Da ging die Tür wieder auf und schwere Schritte waren zu hören. Ein Stuhl wurde zurück geschoben und jemand machte mir die Augenbinde ab, als ich zu Nathan sah fing ich seinen Blick auf. Er saß fast direkt neben mir. Der Raum war nicht groß und nur auf der anderen Seite stand noch ein Stuhl, wo ein Mann drauf saß.
„Mein Lieblingsneffe und die Prinzessin.", spottete der Mann vor uns.
Das war also Carlos. Er hatte eine Glatze und seine grauen Augen funkelten uns an. Sein weißes Hemd spannte sich leicht über seinem Bierbauch.
„Was willst du Carlos?", fragte Nathan gereizt.
„Na na na. Redet man so mit seinem Onkel, welcher einen vor der Straße gerettet hat?"
„Mir scheiß egal. Was willst du von uns?"
„Von dir mein lieber Nathan. Oder doch Teufel? Kannst du dir aussuchen. Du wirst zurück kommen, oder sonst werden die Eltern deiner kleinen Freundin hier dein Geheimnis erfahren."
„Das kannst du nicht machen!"
„Kann ich sehr wohl. Siehst du doch. Und damit du nicht weiter in der Presse bist, setzt du unser kleines Prinzessichen hier in den Sand."
„Was sind Sie eigentlich für ein mieses Arschloch!", fuhr ich Carlos an.
„Nicht so frech Miss Windsor. Sonst lernst du gleich eine ganz andere Seite an mir kennen.", knurrte er.
Aufgebracht stöhnte ich auf und drehte mich zu Nathan.
„Das wirst du doch nicht machen oder?", fragte ich ihn hoffnungsvoll.
„Wir kriegen das hin Ruby. Aber ich werde doch nicht mit dir Schluss machen."
„Flasche Antwort.", meinte Carlos nur und die Tür ging auf.
Ein Mann kam rein und lief auf mich zu. Grob zog er mich hoch und drückte mich gegen eine Wand. Sein Arm drückte unangenehm gegen meine Kehle und ich bekam schwer Luft.
„Du Mistkerl! Lass sie los!", schrie Nathan.
Er sprang auf und das Seil, welches vorhin noch um seine Handgelenke war, fiel auf den Boden. Irgendwie hatte er sich befreien können. Er packte den Mann am Kragen und zog ihn mit Leichtigkeit von mir weg und schleuderte ihn auf den Boden. Schon landete der erste und der zweite Schlag in dem Gesicht des Mannes.
„Fass sie noch einmal an!", drohte Nathan ihm und ließ von ihm ab.
Der Mann stand schwankend auf und verließ eilig den Raum.
„Verlernt hast du ja nichts.", meinte Carlos anerkennend und lehnte sich nach hinten. „Aber Prinzessichen, wenn du nicht willst, dass deine Eltern von Nathans kleinem Geheimnis erfahren, dann würde ich deinem Freund hier mal klar machen, dass das zwischen euch nicht klappt."
„Du mieses Arschloch.", knurrte Nathan, packte mich am Arm und zog mich hoch.
„Nathan. Sie werden es verstehen.", redete ich ihm zu. „Wir erklären es ihnen."
„Wenn du uns entschuldigst.", sagte Nathan zu Carlos, machte das Seil von meinen Händen und wollte aus dem Raum gehen, doch da kamen vier Männer rein und stellten sich uns in den Weg.
Drei gingen auf Nathan zu und packten sich ihn, während einer mich packte. Nathan versuchte sich zu währen aber selbst er hatte keine Chance gegen die drei Männer. Sie zerrten uns aus dem Raum und führten uns einen Flur entlang wo sie uns beide in einen Raum schubsten und die Tür von außen verriegelten.
„Macht diese scheiß Tür auf ihr Hurensöhne.", schrie Nathan und schlug gegen die Tür.
„Nathan. Lass es sein. So schnell kommen wir hier nicht raus.", meinte ich ruhig, woraufhin er sich von der Tür abwandte und sich gegenüber der Tür auf den Boden setzte.
Frustriert stütze er seinen Kopf in die Hände und ich ging auf ihn zu. Stumm setzte ich mich neben ihn und starrte auf den Boden vor uns. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber irgendwann ging die Tür einen Spalt auf und zwei Tabletts mit Essen wurden rein geschoben. Da Nathan keine Anstalten machte auf zu stehen, stand ich auf und bemerkte dabei eine weitere Tür im Raum. Als ich sie öffnete offenbarte sich mir dahinter ein Badezimmer mit Fenster. Es war noch immer stockdunkel draußen weswegen ich nicht weiter drüber nach dachte und die Tabletts mit nahm.
„Ruby?"
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Plot Twist. Ich mag Carlos nicht... But es muss so....
Nachher kommt noch Kapitel 40. Und dann sind es echt nicht mehr viele Kapitel, bis das ganze hier beendet ist...
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Highway To Hell
Ficção Adolescente„Ich habe einen Engel wie dich gar nicht verdient Ruby. Der Teufel verdient keinen Engel.", murmelte er. Ruby Amira Windsor. Das zweite Kind der Königlichen Familie. Prinzessin von England. Ein Leben das nicht jeder hat und sich einige wünschen...