Kapitel 24

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Can POV

Ich kam ausnahmsweise früher als sonst nach Hause. Ich war nicht wie jedes Mal im einem Club gewesen, sondern spazieren und hatte etwas nachgedacht. Ich hatte das einfach gebraucht, um meinen Kopf etwas frei zu bekommen.
"Leyla. Ben geldim (Ich bin gekommen)", sagte ich und zog meine Schuhe aus. Niemand antwortete. Ich blickte auf die Uhr. Komisch. Eigentlich müsste sie noch wach sein, dachte ich mir verwundert. Villeicht war sie sehr müde gewesen und ist daher eingeschlafen. Ich begab mich also nach oben, doch Leyla lag nicht im Bett. Sie war auch nicht im Badezimmer. Ich suchte im ganzen Haus nach ihr, doch keine Spur von ihr. Sie war nicht da. Ich nahm mein Handy und rief sie also an. Es klingelte eine Weile, doch sie ging einfach nicht ran. Dachte ich. Als ich nämlich auflegen wollte, nahm sie ab. Es war jedoch nicht, wie ich erwartet hätte Leyla. Es war jemand anderes.
"Leyla. Wo bist du?", fragte ich nichts ahnend, doch ich hörte plötzlich eine Männerstimme lachen und viele Fragen gingen mir sofort durch den Kopf. Was ist da los? Wer ist das? Wo ist Leyla?

"Hallo?", sagte ich vorsichtig. Wer hatte Leylas Handy?
"Can. Also muss es doch stimmt.Sie scheint dir wohl viel zu bedeuten", hörte ich plötzlich Merts Stimme amüsiert sagen und ich bekam Panik. Nein! Das durfte nicht sein. Er hatte Leyla doch wohl nicht ernsthaft in seiner Gewalt? Bitte nicht! Hatte er sie ernsthaft entführt? Wieso hatte er ihr Handy? Was war da verdammt nochmal los?
"Mert? Warum hast du Leylas Handy? Was hast du ihr angetan? Wenn du ihr etwas angetan hast-", er unterbrach mich.
"Wenn sie dir wirklich so wichtig ist, dann komm zu der Adresse, die ich dir schicke und komm ohne deine Männer. Beeil dich, Can.
Die Zeit läuft", sagte er und legte auf, ehe ich etwas sagen konnte. Scheiße. Dieser Bastard!Ich kochte vor Wut. Ich bekam die Adresse zugeschickt und stieg sofort in mein Auto. Jetzt zählt jede Sekunde. Fuck! Fuck! Fuck!

Ich hatte eine unglaubliche Wut in mir und war tatsächlich kurz vor den Tränen. Meine Gedanken in diesem Moment hörten nicht auf. Er dufte ihr nichts antun. Wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt, werde ich ihn mit meinen eigenen Händen umbringen, dachte ich mir. So wütend war ich. Als ich ankam, nahm ich die Waffe, die sich im Handschuhfach befand und steckte sie ein. Jedoch so, dass seine Männer sie nicht entdecken würden. Ich stieg aus und wurde in das Haus rein gelassen. Merts Männer brachten mich zu ihm. Dies war wohl sein Haus. Noch nie bin ich hier gewesen. Es war groß. Das konnte er sich wohl leisten, nachdem er so viele schmutzige Geschäfte getrieben hatte. Ich wurde in ein Zimmer gebracht, dass sehr groß war. Seine Männer ließen mich sofort mit ihm alleine. Mert hatte mir den Rücken zugekehrt und blickte aus dem Fenster.
"Du bist tatsächlich gekommen. Wirklich erstaunlich", meinte er und drehte sich mit einem Grinsen zu mir. Wütend blickte ich ihn an.
"Wo ist Leyla? Hast du ihr etwas getan?'', fragte ich ihn auffordernd.
"Ich habe ihr nichts getan. Noch nicht. Bevor ich dich zu ihr bringe, solltest du mir erst ein paar Fragen beantworten", sagte er ernst. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und war kurz davor, ihm eine zu verpassen. Er kam einen Schritt auf mich zu.
"Wer ist sie? Was hat sie mit dir zu tun? Warum wohnt ihr zusammen?", fragte er mich, doch ich schwieg. Nein. Ich konnte nicht sagen, dass sie meine Frau ist. Er würde ihr dann mit Absicht noch mehr weh tun, dachte ich, weswegen ich schwieg. Er grinste und nickte.
"Ich verstehe. Du willst also nicht reden. Dann muss ich wohl nachhelfen", meinte er nun. Was hatte er vor?

"Bringt sie rein", befahl er dann in einem
lauten Ton und die Tür würde geöffnet. Seine Männer brachten Leyla rein, die ziemlich fertig aussah und an der Lippe blutete. Ihr Anblick tat mir mehr als weh. Sie ließen sie los und sie fiel unsanft auf den Boden. Vor unsere Füße. Mit Tränen in den Augen blickte sie schweigend auf. Wir schauten uns gegenseitig in die Augen und meine Wut wurde größer. Genau wie dieser Schmerz. Dieser elendige Bastard! Was hatte er meiner Frau angetan?!
"Du Mistkerl. Du hast gesagt, dass du ihr nichts getan hättest", sprach ich und war kurz davor auszurasten. Mert lachte und ging dann zu Leyla. Er ging um sie herum.
"Du kennst mich, Can. Ich lüge gerne. Ich bin ein Monster. Aber dazu stehe ich. Also wirst du jetzt endlich reden? Ich will ihr nicht noch mehr weh tun", meinte er dann und nun blickte ich ihn drohend an.
"Lass sie da raus. Sie hat nichts damit zu tun. Lass sie frei oder du wirst es bereuen", sagte ich ernst, doch er grinste nur hämisch darüber. Er provozierte mich mit seiner Art. So hatte er es jahrelang gemacht.

"Nein, Can. Sie hat sogar sehr viel damit zu tun. Auch sie wollte wie du vorhin nicht reden, hat dich sogar verteidigt, wie du sie jetzt. Ihr scheint also eine enge Beziehung zueinander zu haben. Ihr beschützt euch gegenseitig. Du wirst mir meine Fragen beantworten. Wer ist sie?Was habt ihr miteinander zu tun?", fragte er erneut und ich blickte nun zu Leyla. Ihr Blick war leer und traurig. Wieso hatte sie mich verteidigt? Wieso hatte sie mich beschützt?Deswegen hatte er sie geschlagen. Weil sie nicht reden wollte. Sie hatte extra meinetwegen geschwiegen. Nur um mir nicht zu schaden. Ich schluckte und überlegte, was ich sagen könnte. Ich befand mich in einer Zwickmühle. Mert seufzte.
"Wenn du nicht antwortest, Can, wird sie darunter leiden müssen", sprach er dann und verpasste ihr eine Ohrfeige. Ich wollte sofort auf ihn los gehen, doch seine Männer hielten mich fest. Was fiel ihm ein?!

"Antworte, Can. Wer ist diese Frau?", fragte er und verpasste ihr noch eine Ohrfeige. Sie waren sehr hart und schallten durch den gesamten Raum. Leyla wirkte sehr benommen und hustete. Sie war am Ende und mir tat es mehr als leid. Nur meinetwegen litt sie. Ich konnte nicht sagen, dass sie meine Frau war. Also log ich Mert an. Ich musste lügen. Leider.
"Hör auf! Sie bedeutet mir nichts.Ihr Name ist Leyla. Sie ist eine gute Freundin von Aleyna und unsere Eltern kennen sich. Damals, als Aleyna und ich noch zusammen waren, haben wir manchmal oft zusammen etwas unternommen. Deswegen will ich nicht, dass ihr etwas passiert. Mehr nicht", log ich und er hielt inne. Was anderes war mir nicht eingefallen. Er senkte seine Hand und blickte mich skeptisch an.
"Eine gute Freundin von Aleyna? Eure Eltern kennen sich? Was du nichts sagst. Wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte er dann und ich dachte mir schnell eine Geschichte aus.

Leyla POV

Was hatte Can da eben gesagt? Ich bedeutete ihm nichts? Ich war nur eine gute Freundin von seiner Ex Aleyna? Mehr nicht? Auch wenn mich das etwas verletzt hatte, hatte ich auch Verständnis für ihn. Aber warum hatte er Mert nicht einfach gesagt, dass ich seine Ehefrau war? Schämte er sich etwa für mich?
"Wir haben uns auf der Hochzeit ihrer großen Schwester kennengelernt", erzählte Can und irgendwie fühlte ich mich bedeutungslos. Mert blickte abwechselnd Can und mich an. Er war wohl sehr skeptisch.
"Ich glaube dir das nicht, Can. Niemals würdest du dich so sehr um eine gute Freundin, von deiner Ex kümmern .Nein. Da steckt mehr dahinter. Sag mir sofort die Warheit", forderte Mert Can auf. Dieser schwieg jedoch nur und Mert grinste wieder.
"Na schön. Du willst also nicht reden. Dann werde ich die Antwort eben von Leyla erhalten. Ich bin mir sicher, dass sie dieses Mal reden wird. Schließlich wird sie bestimmt nicht wollen, dass dir etwas zustößt", meinte er dann plötzlich zu Can und verwirrt blickte ich zu ihm auf. Was meinte er damit? Wollte er Can etwas antun?

Seine Männer hielten Can fest und schlugen plötzlich hart auf ihn ein. Vor meinen Augen, die sich mit Tränen füllten, brach Can langsam zusammen. Nein!
"Mert. Bitte lass ihn. Er hat nichts falsch gemacht", flehte ich Mert an, doch er lachte nur. Ich hatte eine unkontrollierbare Wut in mir.
"Wenn du nicht willst, dass er stirbt, dann rede", sagte er und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sie dürfen ihn nicht verletzen. Sie dürfen ihn nicht töten, dachte ich panisch. Nein! Ich sah mit an, wie sie Can immer brutaler schlugen und er anfing stark zu bluten. Plötzlich nahm Mert eine Waffe in seine Hand und zielte mit dieser geradewegs auf Can. Geschockt blickte ich Mert an und seine Männer hielten Can weiterhin fest. Mitleidig blickte ich zu Can, der mit seinen Kräften am Ende war und Mert hasserfüllt anblickte. Mein Herz schmerzte und es schlug verdammt schnell. Ich hatte viel mehr Angst und dachte nach, was ich tun könnte. Würde er schießen? Würde er Can ernsthaft töten? Sollte ich reden?

ZwangsheiratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt