Kapitel 13

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Verträumt und Halb verschlafen wachte ich auf, als ich von einer Schwester geweckt worden bin. Habe ich den Kuss nur geträumt? Und war Romina da? Tausend Fragen schwirrten in meinen Kopf herum.
"Lia Sie sind jetzt mit wiegen dran." sagte die Krankenschwester. Ich nickte verschlafen. Ich setze meine Füße auf und lief  zu den Rollstuhl. Wenn es den gibt...war das gestern kein Traum?!
Die Krankenschwester schob mich zu einen kleinen Raum neben den Stationzimmer. Drin saß Clara und eine Ärztin.
"Hallo Lia." begrüßte mich Clara fröhlich. Ich lächelte zögerlich. Wie kann man am Morgen bloß so gut gelaunt sein?
"Wie war dein Ausflug mit Aiden? Du warst als er dich wieder auf Station gebracht hat wie in einer anderen Dimension." meinte sie und lachte. Nach dem Kuss, der vielleicht nur passiert ist, kann ich mich an gar nichts mehr erinnern.
"Würden Sie sich bitte auf die Waage stellen?" sagte die Ärztin etwas genervt. Ich glaube sie war vom Gesprächsthema nicht ganz begeistert.  Mit pochenden Herzen stellte ich mich auf die Waage und wartete bis die Ziffer angezeigt wurde.
"43,2 kg . Lia Sie nehmen weiter ab anstatt zu. Sie müssen ihr Gewicht steigern." sie guckte mich warnend an. Aber was sollte ich tun? Ich kann einfach nicht essen!
" Heute probieren wir es noch einmal mit den Essen, wenn nicht bekommen Sie die Sonde." setze die Ärztin fort. Wut stieg in mir auf. So bekommen sie mich garantiert nicht zum Essen!

Das Frühstück rührte ich nicht an. Ich wollte und konnte nicht. Niemand hat mir vorzuschreiben was ich zu tun habe.
Um 9 Uhr kam wieder die Visite. Ob Aiden auch dabei sein wird? Als die Tür aufging kamen sie alle samt in ihren weißen Kitteln hinein. Aiden sah ich auch. Er lächelte mich an. Er trug auch einer dieser Kittel und er stand ihm unglaublich gut.
Weniger begeistert war ich von der Tatsache als Dr. Meir mir wieder eine Predigt hielt.
"Lia Sie sind hier um zu genesen und nicht um sich weiter in den Tod zu stürzen." sagte er. Ich sagte einfach nichts. Zu wütend war ich. Dazu guckte Aiden mich besorgt an. Warum muss mein Leben auch nie glatt laufen ?!
"Ich kann ja verstehen , dass die Krankheit schwer für Sie ist, aber wir wollen Ihnen nur helfen." fuhr er fort. Gar nichts versteht er! Niemand hier versteht mich!
"Herr Clark , unser Praktikant wird Ihnen noch Blutabnehmen. Ich hoffe das Mittagessen werden Sie einnehmen." Er lächelte bezwungen. Danach verließen alle außer Aiden den Raum. Ich lächelte gequält. "Also Dr. Clark , Sie wollen mir mein kostbares Blut stehlen?" scherzte ich, worauf er grinste. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen. "Ach ganz eigentlich wollte ich Ihnen das Herz stehlen." Er kam auf mich zu und grinste verführerisch. Warte mal...flirtete er mit mir? Er wollte sich gerade umdrehen um seine Hände zu desinfizieren, als ich ihn auch s Reflex festhielt.
Darauf hin lächelte er. "Angst?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe ein ziemliches Blackout von gestern. Deswegen wollte ich fragen, ob was passiert ist oder ob ich das nur geträumt habe." Ich schaute ihn nicht ins Gesicht damit er die Röte nicht sah.
"Warum sagen, wenn ich es auch einfach zeigen kann?" sagte Aiden sanft. Er drehte sich um und hob mit seiner Hand mein Kinn und beugte sich runter zu mir und küsste mich.
Als seine Lippen sich von meinen lösten konnte er in mein knallrotes Gesicht gucken.
"Es war also kein Traum." murmelte ich und es bildeten sich Tränen in meinen Augen. Aiden lachte.
"Nein ich habe dich tatsächlich geküsst. Danach warst du wie ausgewechselt. Ich konnte meine Gefühle zeigen und naja von deiner Reaktion her würde ich sagen, dass du so ähnlich empfindest oder etwa nicht?." sagte er.
"Blödmann." sagte ich. Er guckte mich verdattert an.
"Wie darf ich das jetzt verstehen?" fragte er.
"Natürlich empfinde ich das selbe für dich! Das du auf die Idee kommst daran zu zweifeln!" Ich lächelte. Seine Gesichtszüge lockerten sich. Er drehte sich um und fuhr mit seiner Arbeit fort.
Er desinfizierte meinen Arm und tupfte es mit einem Tuch ab. Als er mit der Nadel kam schauderte es mich leicht.
So viele Ampullen wollen die?
"Bereit?" fragte Aiden, worauf ich bloß nickte und ballte mein Hand zu einer Faust. Er legte das Band um und zog es fest.
"Es wirkt schon fast als wärst du ein Arzt." sagte ich und atmete tief ein, als er mir gekonnt die Nadel in meine Wehne pickst. Er lächelte.
"Eine Ehre das hören zu dürfen." sagte er.
"Und fertig. Schlimm war es hoffentlich nicht. Irgendwelche Beschwerden?" fuhr er fort nachdem er die vierte Ampulle fertig an. "Wie ein Profi." sagte ich und ignorierte die tanzenden Sterne.
"Schwindlig?" fragte er mich mitfühlend. Ich nickte.
"Okay dann lege dich hin. Ich komme in meiner Mittagspause wieder. Und hoffen wir, dass deine kleinen Freunde hier noch gut arbeiten." sagte er und zeigte auf die Ampullen. Ich lächelte und legte mich auf die Seite.
Aiden legte seine Hände auf meinen Kopf. Dann hielt er kurz inne. Seine andere Hand legte er auf seine Stirn.
"Oh ich glaube du hast leicht erhöhte Temperatur. Ich sage welchen aus der Pflege Bescheid, dass sie das nachmessen." Er streichelte mir über den Kopf. "Gemeinsam schaffen wir das." sagte er. Ich genoss die Nähe zu ihm. Meine Lider wurden schwer. Und danach schlief ich ein.

Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür geweckt.
"Lia ich habe für Sie Ihr Mittagessen, außerdem soll ich bei Ihnen Temperatur messen." sagte die Krankenschwester. Ich setze mich auf. Sie stellte das Tablett auf den beweglichen Tisch ab und kam mit den Fieberthermometer zu mir.
"Hmm 38,1 Grad. Vielleicht haben Sie sich was eingefangen." sagte sie. Natoll das hat mir gerade noch gefehlt.
"Am besten Sie essen etwas um sich zu stärken. Wenn etwas sein sollte und weitere Beschwerden auftreten sollten, melden Sie sich bitte." sagte sie bevor sie den Raum verließ. Ich nickte. Hunger hatten ich wirklich keinen. Ich starrte den Teller mit Essen an. Nein ich kann nicht.
"Lass mich raten dein Kopf sagt Nein ich kann nicht essen." Aiden stand vor mir. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er hereingekommen ist.
"Naja was erwartet man auch von diesem Kopf?" sagte ich leicht verbittert.
"Wir können es ja zusammen versuchen. Als wir Pancakes gemacht haben, hat es auch funktioniert." sagte er und lächelte. Wenn ich das bloß so einfach sehen könnte.
"Also...gut..." murmelte ich. Die Angst in mir stieg und stieg.
Aiden schob den Tisch zu mir und öffnete den Deckel. Der Geruch von Reis und Gemüse stieg mir in die Nase. Wie lange hatte ich das nicht gegessen? Aiden hielt mir eine Gabel hin.
"Fangen wir mit den leichten an. Gemüse müsste ja gehen." sagte Aiden. Tja wenn da Gemüse ohne fett wäre vielleicht. Ich nahm die Gabel in die Hand und starrte auf den riesigen Berg Gemüse und Reis. Das schaffe ich niemals!
"Aiden...Ich kann nicht..." stotterte ich.
"Doch du kannst es. Das weiß ich. Klar die Angst ist groß, aber das ist nur Gemüse. Das tut deinen Körper gut. Wenn du nicht isst , füttere ich dich." sagte er und grinste. Mir stieg die Farbe ins Gesicht. Abwehrend hob ich meine Hände.
"Mehr als probieren kann ich nicht." antwortete ich. Langsam stach ich die Gabel in ein Stück Möhre. Wie in Zeitlupe und mit zittrigen Händen schob ich die Gabel in Richtung Mund.

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Hier ist das nächste Kapitel c:
Wer kennt es auch und wird immer in den ungünstigsten Momenten krank? Ich bin dafür ein Spezialfall 😂💁🏼
Mal schauen wie sich die Geschichte noch so entwickeln wird , gerade macht es echt Spaß zu schreiben 🙆🏼
Ich möchte unbedingt noch mehr dramatische Szenen setzen. Vor allem in der Beziehung der beiden 😂Was wäre Liebe ohne Gegenspieler ?😏

Liebe Grüße Rike 🐾

Perfect for you! [Geschichte einer Magersucht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt