Kapitel 34

1.1K 45 5
                                    

Mein Herz pochte mir bis zur Brust. Ich versteckte mich in der Cafeteria. Kiras Plan war gut aber auch riskant. Sie will mir eine Nachricht schreiben, sobald sie kommen.
Mein Handy vibrierte.
Mission startet!" tauchte auf meinen Bildschirm auf.

~Aidens Sicht~

Ich ging gerade mit meinen Freunden aus den Universitätsklinikum, als mein Handy anfing zu vibrieren. Es war Kira. Was sie wohl von mir wollte?
„Hey was gibts?" fragte ich sie. Ich hörte erst nichts außer ein Schniefen.
„Kira?" fragte ich vorsichtig. In mir stieg Panik auf.
„Aiden...D-Du musst sofort herkommen!" sagte sie panisch. Meine Augen weiteten sich. Meine Freunde schauten mich komisch an.
„Kira was ist los?" und versuchte nicht verunsichert zu klingen.
„Lia sie ist..." sagte sie und brach ihnen Satz ab und ja sie weinte. Ich schluckte.
„Verdammt was ist passiert?!" rief ich.
„Du musst sofort herkommen, bitte ich brauche dich hier!" sagte sie und ich erhielt keine Antwort auf meine Frage. Sie legte einfach auf.
„Was ist los?" fragte mich Josh.
„Ich weiß es nicht aber ich ahne nichts gutes." sagte ich verzweifelt.
„Sollen wir dich begleiten?" fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf.
„Danke Kumpel aber ich muss da alleine hin." sagte ich und lief zu meinen Motorrad.

Ich lief zu Lias Zimmer. Kurz bevor ich die Türklinke herunterdrückte, stoppte ich.
Was wird auf mich warten? So wie Kira geklungen hat nichts Gutes.
Als ich den Raum betrat saß sie zusammen gekauert auf den Stuhl neben einen leeren Bett.
Ich kniete mich vor sie hin und legte eine Hand auf ihr Knie.
„Erzähl mir was passiert ist." sagte ich leise. Sie zuckte kurz zusammen, bevor sie ihre Arme um meinen Hals legte und mich in eine Umarmung zog.
„Ich wollte Lia wie die letzten Tage besuchen kommen. Sie war so schwach als ich kam. Irgendwas muss ihr den letzten Stoß gegeben haben." schniefte sie. Ich schluckte.
War das meine Schuld?
„Und dann heute, ich kam gerade ins Zimmer und als ich es öffnete lauter Ärzte, die sie versuchten zu reanimieren. Sie haben sie mitgenommen, aber wohin weiß ich nicht und sie wollten mir es nicht sagen." sagte sie weinend an meiner Schulter.
Ich entzog mich ihrer Umarmung und schaute sie fassungslos an.
„Du willst mich doch verarschen?!" sagte ich verzweifelt. Doch sie schüttelte darauf den Kopf und schaute mich traurig an.
In mir brach alles ein.
Sie nahm meine Hand.
„Komm lass uns kurz runter gehen einen Tee trinken. In Moment können wir nichts machen außer warten." sagte sie. Ich nickte versteinert.
Wie konnte es bloß so weit kommen? Das ist alles meine Schuld. Wir liefen die Treppe runter zur Cafeteria. Kira zog mich zum Tresen und bestellte zwei Kaffees.
Dann ging sie auf ein Tisch zu. Ich schaute auf den Boden.
„Hey können wir uns zu dir setzen?" fragte sie freundlich.
Anscheinend hat die Person genickt, denn Kira setzte sich daraufhin hin.

Als ich aufschaute traute ich meinen Augen nicht.
„Wie...was...Lia?! Verdammte scheiße!" sagte ich und für mir durch die Haare. Sie guckte mich mit Spaghetti im halb im Mund an.
„Aiden was machst du denn hier?" fragte sie überrascht.
„Kira was geht hier vor? Ist das wirklich Lia?" fragte ich sie total durcheinander.
Kira prustete auf einmal total los.

„Ich kann nicht mehr. Hahaha das was köstlich. Deine Blicke waren absolut genial. Noch nie hat Schauspielern so viel Spaß gemacht!" lachte sie und wischte sich eine Träne weg.
Ich sah wie Lia sich ein Schmunzeln mit Nudeln wegmachte.

„Warte...Du hast mich von Anfang an verarscht?!" sagte ich fassungslos.
„Und wie! Und du hast es mir auch noch geglaubt." lachte sie.
„Du hast mir Übels Angst gemacht! Ist dir klar, dass ich dachte Lia wäre tot?!" sagte ich wütend. Sie zuckte grinsend mit ihren Schultern.
„Das habe ich aus Rache gemacht. Wer meiner besten Freundin weh tut, muss den auch den wahren Schmerz kennenlernen." sagte sie vollkommen entspannt. Ich ließ mich erschöpft auf den freien Stuhl nieder.
„Mach das nie wieder!" knurrte ich. Kira feierte sie immer noch und Lia kicherte leise vor sich hin.

Mir fiel erst jetzt auf, dass sie aß. Zwar sah ich wie schwer es ihr fiel, doch irgendwo auch wieder mit etwas Begeisterung.
„Bob hat gute Arbeit geleistet, was?" sagte Kira und wackelte mit den Augenbrauen. Ich runzelte die Stirn.
„Wer ist Bob?" fragte ich verwirrt.

Sie grinste und Lia errötete.
„Erzähl es ihm. Schließlich ist es dein Fortschritt." sagte Kira grinsend. Lia nickte und guckte auf ihren Teller.

„Bob begegnete ich vor einigen Tagen." fing sie an, doch ich unterbrach sie.

„Moment mal hast du neben mir etwa was mit jemanden anderes zu laufen?!" sagte ich geschockt. Ich wollte nicht hören, dass meine Freundin etwas mit einem anderen Kerl am laufen hatte. Doch Lia schüttelte lachend den Kopf.

„Nein Aiden. Bob gibt es nicht wirklich. Er befindet sich in meinen Kopf und ist meine gute Stimme, die Jahre lang hungern musste. Und er hilft mir zu essen. Dank Kira fand ich zu dieser Stimme." sagte sie und lächelte mich an. In ihren Augen schimmerte seit langem wieder das, was ich so vermisst habe. Diese Entschlossenheit.

„Du bist also zu was nützlich, Glückwunsch Kira." ich grinste sie schelmisch an. Sie schnaubte.

„Na hör mal, ich habe mehr was gebracht als du."sagte sie empört, grinste danach aber wieder. Ich wollte gerade was sagen als Lia ihre Hand auf meine legte.

„Hört auf. Ihr beide habt dazu beigetragen, dass es mir besser geht. Ohne euch säße ich nicht mehr hier, okay? Ich will gesund werden, aber ich bin zu schwach das alleine durchzuziehen. Ich brauche euch beide! Ich muss einen Grund finden wozu es sich zu leben lohnt, so wirklich, alleine für mich."sagte sie und lächelte.

Ihre Worte berührten mich. Sie war mir nicht sauer.
„Sind wir denn nicht Grund genug?" fragte Kira. Lia schüttelte den Kopf.

„Ich habe es versucht, aber es ist nicht ausreichend. Ich muss mich lieben lernen, herauszufinden warum ihr Knalltüten mich so sehr liebt." sagte sie nachdenklich.

„Aiden die ist doch bescheuert, wenn sie das nicht weiß." witzelte Kira.
„Warum sind wir wohl ihre wichtigsten Personen? Wohl nicht ohne Grund." sagte ich lachend.

Kira verabschiedete sich nach einer Weile und meinte sie müsse noch für eine morgige Klausur lernen. Ich begleitete Lia zurück noch auf ihr Zimmer. Alleine durfte sie sich nicht fortbewegen und konnte es kaum durch ihre Infusion und Sonde. Also schon ich sie zurück mit samt ihren Dingen in ihr Zimmer.

Ich fuhr mir durch die Haare. Irgendwie war ich nervös.
„Lia ich wollte mich noch bei dir entschuldigen. Meine Wortwahl war nicht richtig."sagte ich und kniete mich vor sie hin.
„Das solltest du auch. Das war ziemlich verletzend." sagte sie und schaute mich traurig an. Sie holte tief Luft und schloss die Augen.

„Aber du hattest recht. Ich wollte nichts ändern. Und bevor du fragst warum mir es jetzt auffällt. Die Einsicht kommt immer zu spät. Ich habe gemerkt, dass ich der Krankheit zu viel Angriffsfläche biete." sagte sie und ich merkte wie schwer es ihr viel ehrlich mit sich selbst zu sein.

Ich legte meine Hand auf ihre Wange.
„Hey es ist okay. So lange du so weiterkämpfst wie heute, schaffst du es garantiert Lia." sagte ich und lächelte. Sie legte ihre Hand auf meine und öffnete ihre Augen.

„Warum? Warum stehst du immer noch hinter mir, obwohl ich dich so oft weggestoßen habe?" fragte sie mich.
„Ganz einfach Lia. Ich liebe dich und das wird sich heute und auch nicht morgen ändern. Wir gehen gemeinsam durch diese schwere Zeit." sagte ich. Sie nickte.

Sie beugte sich zu mir runter und küsste mich sanft. Ich erwiderte ihren Kuss und genoss wieder unsere Zweisamkeit in vollen Zügen.

Sie ist mir zu wichtig. Zu wichtig um sie jemals gehen zu lassen.

_________________

Hello peooople!

Na habt ihr mit einer so baldigen Fortsetzung gerechnet? Ich auch nicht 😂😂🐝
Und wie war Kiras Plan? Ein bisschen böse, aber genial dazu hehe. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Liebe Grüße Rike❤️🐢

Perfect for you! [Geschichte einer Magersucht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt