Kapitel 6 (Part 3)

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,,Draco!" Er konnte spüren wie jemand an seinem Arm rüttelte und augenblicklich durchzuckte ihn ein gleißender Schmerz. Er presste die Zähne aufeinander, als sich Hände an seinem Arm zu schaffen machten und offensichtlich etwas darauf tropfen ließ. ,,Draco, bitte wach auf." Er kannte diese dunkle Frauenstimme. Sie gehörte Anthea.

,,Oh Gott Anthea was ist mit ihm passiert? Die Wunde ist viel tiefer als erwartet." Jetzt sprach eine Frau deren Stimme wesentlich heller war als die seiner Freundin. Aber zu wem gehörte sie? Er hatte sie schon einmal gehört doch sein Kopf schien vollkommen leer zu sein. Es war ihm nichteinmal möglich einen klaren Gedanken zu fassen. Was war passiert? Wo hatte Anthea sie hingebracht? ,,Das wird jetzt weh tun. Ich hoffe er spürt das brennen nicht allzu sehr." Brennen? Bevor Draco die Worte für einen Protest in seinem Mund geformt hatte, konnte er bereits spüren, wie ein Tuch oder etwas dergleichen auf seinen schmerzenden Arm gelegt wurde und schon im nächsten Moment hatte er das Gefühl dieser stünde in Flammen.

,,Urgh!", keuchte er leise, als er versuchte mit seiner Hand das Tuch von der Stelle zu entfernen. ,,Nicht. Es wird gleich besser Draco. Lass es drum." Abermals die helle Frauenstimme. Krampfhaft versuchte er sich auf etwas anderes als das brennen in seinem Arm zu konzentrieren. Wo waren sie? Waren sie wieder in Hogwarts? Nein, die Stimme Madam Pomfreys war eine andere. ,,Anthea, würdest du bitte eine Eule nach Hogwarts schicken. Ihr werdet die Ferien über hier bleiben." Neben sich hörte er etwas rascheln und dann entfernten sich Schritte. Anthea war wohl der Aufforderung stillschweigend nachgekommen.

Eine kühle Hand legte sich auf Dracos Stirn. ,,Wie geht es dir Draco?" Es war als hätte die Kälte den Nebel in seinem Kopf gelichtet. ,,Mutter?", flüsterte er leise. Seine Stimme klang seltsam ausdruckslos in seinen Ohren. Was tat sie hier? Und was bedeutete es für Anthea wenn sie bei ihr waren? Wo war der dunkle Lord? ,,Was...wo sind wir?" ,,Du bist zu Hause Draco. Du hast dich während dem Kampf in der Nocturngasse verletzt. Anthea hat dich hergebracht." Ruckartig riss er die Augen auf, wandte sich in die Richtung aus der die Stimme seiner Mutter kam und verzog bereits im nächsten Moment vor Schmerz das Gesicht. ,,Merlin."

Narzissa Malfoy war blass wie eh und je. Lediglich ihre sonst so kühle, abwertende Miene, war einem sorgenvollen Gesichtsausdruck gewichen. ,,Du musst ruhe halten, es wird noch ein wenig dauern bis die Wunde verheilt ist." Sanft strich sie ihm über die gesunde Stelle seines Armes, welche zu seiner Erleichterung den größeren Teil einnahm. ,,Habe ich...ist das Kabinett repariert?" ,,Das Kabinett? Deswegen wart ihr also dort." Perplex starrte Draco seine Mutter an. ,,Hat sie dir nicht erzählt was vorgefallen ist? Anthea meine ich." ,,Nein, nur dass du dich in der Nocturngasse bei einem Kampf mit ein paar Unbekannten, jedoch sehr rabiaten Hexen und Zauberern verletzt hast. Wie war es denn genau abgelaufen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte seine Mutter ihn und Draco hatte das ungute Gefühl dass er dieses Mal tatsächlich mit der ganzen Wahrheit rausrücken musste, anstatt wie die meiste Zeit über, nur die Hälfte zu erzählen oder sehr wichtige Details einfach auszulassen.

,,Wir, wollten Borgin einen Besuch abstatten. Wegen des Kabinetts.", begann er und musterte seine Mutter eindringlich. Wenn ihm nur die kleinste Regung in ihrem Gesicht versicherte dass sie ihm glaubte, würde er nicht mehr weitererzählen. ,,Mitten in der Nacht. Da schläft selbst Borgin einmal." Der kühle Tonfall Narzissas ließ Draco zusammenzucken. Wie viel konnte er von der Wahrheit preisgeben? ,,Ich weiß,", entnervt verdrehte der Slytherin die Augen, "wir wollten bei Nacht in den Laden weil wir...nicht gesehen werden wollten."

,,Ich verstehe. Euch beide sollte man wirklich besser nicht zusammen sehen. Zumindest nicht nach dem Artikel im...". ,,Im Tagespropheten.", unterbrach der blonde seine Mutter. ,,Man hat uns aber gesehen. Ich kann nicht nach Hogwarts zurück und auch nicht hier bleiben." ,,Ich dachte mir bereits dass du das sagen würdest. Das hat dein Vater auch gesagt. Er ist von alle dem nicht begeistert. Ihm wäre es lieber du wärst alleine hergekommen." Ein ungläubiges Schnauben entfuhr Draco. ,,Nicht begeistert? Der dunkle Lord ist von ihm auch nicht begeistert deswegen bin ich erst in diese Situation geraten und wäre Anthea nicht gewesen würde ich wahrscheinlich jetzt bereits nicht mehr leben."

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