Tagebucheintrag Nr. 8
Merlin wie knapp war dass denn? Das Bellatrix den fehlenden Umhang schnell bemerken würde, war mir bewusst. Aber dass sie bereits kurz nach Mr.Malfoy's Besuch von dessen fehlen erfahren hat, ist doch verwunderlich. Ein Glück dass Draco und ich heil aus Malfoy Manor entkommen konnten. Ich hoffe nur seinen Eltern geht es gut. Jetzt wo ihr Sohn und ich offiziell gesucht werden – und das nicht von den Ordensmitgliedern, sondern von den Todessern, der Seite auf welcher seine Eltern eigentlich stehen – werden sie den ganzen Zorn meines Vaters zu spüren bekommen.Was passiert ist tut mir unendlich leid. Nie wollte ich dass es soweit kommt. Ich würde es mir nie verzeihen wenn seinen Eltern etwas zustößt nur wegen mir. Ich muss unbedingt mit Draco sprechen bevor wir uns zu Gringotts begeben. Er sah eben so verzweifelt aus. Es sieht ihm nicht ähnlich einen einsamen Spaziergang zu machen. Dass er ihn ausgerechnet jetzt unter dem Tarnumhang macht und das auch noch mitten in der Winkelgasse, grenzt an einen ernsthaften Todeswunsch. Ich glaube er ist einfach noch zu geschockt und muss das ganze erst verarbeiten. Egal wie sehr er sich mit seinem Vater in all den Jahren gestritten hat, er hat ihn auf die ein oder andere Weise immer bewundert. Er liebt ihn, auf seine...ganz eigene Weise.
Ich hoffe er macht nichts dummes. Wir dürfen unsere Deckung auf keinen Fall aufgeben. Sonst ist alles umsonst. Ein Glück dass die Winkelgasse wie ausgestorben daliegt. Niemandem ist zurzeit nach einkaufen zumute. Jeder der kann verschanzt sich in seinem Haus oder an einem anderen sicheren Ort. Die meisten Läden sind geschlossen, die Fenster mit Holzbrettern zugenagelt und die Türen magisch versiegelt. Dieser Anblick der sich einem bietet, hat nichts mehr mit eben jenem gemeinsam, welcher sich mir vor meinem ersten Schuljahr in Hogwarts geboten hat.
Ich werde nie vergessen wie voll die Winkelgasse war. Wo ich hinsah waren nur Zauberer und Hexen mit ihren Kindern unterwegs. Alle hatten lange Einkaufslisten in den Händen und unter den Armen Kisten mit Zauberstab, Federkielen, Tintenfässern und Büchern. Es war einer der ersten Momente, in denen ich glücklich war. Stolz darauf eine Hexe zu sein, froh darüber nach Hogwarts gehen zu können. Ich wusste dass ich alles in meiner Macht stehende tun würde um eine gute Hexe zu werden. Um mich verteidigen zu können. Vor meinem Vater.
Was meine Pflegeeltern auf sich genommen haben um mich zu schützen... wie kann ich das den beiden jemals wieder zurückgeben? Dass ich ihre Erinnerung gelöscht habe tut mir im Herzen weh, aber etwas besseres ist mir nicht eingefallen. Wenn sie nicht wissen wer ich bin, sollten sie sicher sein. Und so machen sie sich keine Sorgen um mich. Sie vermissen mich nicht. Auch dann nicht wenn ich sterben sollte. Ich bin ihnen so dankbar dass sie mich aufgenommen haben. Ohne Vorurteile zu hegen. Zugegeben, die beiden wussten vielleicht auch gar nicht worauf sie sich eingelassen hatten. Immerhin waren es beide Muggle. Gott wenn das jemals jemand erfahren würde dass ausgerechnet ich bei Muggeln aufgewachsen bin. Ich. Um diese Tatsache zu überspielen habe ich jahrelang Granger beleidigt. Wie dämlich und sinnlos mir das mittlerweile vorkommt. Wenn man bedenkt, was uns allen bevorsteht. Ist es eigentlich auch egal welchen Blutstatus jeder einzelne hat. Wir alle leiden unter der Macht meines Vaters. Wir sind alle gleich.
Dass ich diese Worte jemals niederschreiben werde, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber ist es nicht so? Und ironischerweise löscht mein Vater all diejenigen aus die keine Reinblüter sind, wo er selbst doch keines ist...das alles ist so widersprüchlich und sinnlos. Ich hoffe unser Vorhaben funktioniert. Wir müssen auf jeden Fall nach Gringotts und diesen verdammten Becher finden. Ich hoffe nur das Bellatrix keinen Verdacht hegt. Wenn sie ebenso schnell darauf kommt was Draco und ich vorhaben – denn mein Vater weiß dass ich von den Horkruxen weiß, das einzige worin ich mir nicht sicher bin ist, welche Gegenstände er dafür gebraucht hat. Das hat er vor mir niemals erwähnt. Zu schade.
Es scheint als würde Draco zurückkommen. Es dämmert bereits. Bald geht es los. Ich hoffe so sehr dass wir es schaffen. Die leeren Läden haben zumindest einen Vorteil. Verstecke hat man hier zur genüge.
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The Slytherin Diaries
FanfictionDraco Malfoy verzweifelt. Um das Leben seiner Eltern zu retten, muss er das Verschwindekabinett aus dem Raum der Wünsche reparieren. Die Mission scheint jedoch zu scheitern ehe sie richtig begonnen hat. In seiner Verzweiflung weiht Draco seine beste...