Kapitel 8 (Part 2)

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Hart schlugen die beiden Slytherins mit den Gesichtern auf dem Boden auf. Noch bevor Draco die Augen geöffnet hatte, wusste er, dass ihnen ein weiteres, knappes Mal die Flucht gelungen war. Der modrige Geruch von Erde und Blättern stieg ihm in die Nase und Äste und Steine zerkratzten seine Hände. Langsam hob er den Kopf und sah sich um. Sie waren mitten auf einer Lichtung gelandet. Direkt zu seiner linken verlief ein See der ruhig vor sich hin plätscherte. Zu seiner rechten erstreckte sich der Wald und direkt vor ihnen, etwa zwanzig Meter entfernt, standen wie versteinert eine Hexe und ein Zauberer. Beide sahen ziemlich ausgemergelt aus, eine davon wie explodiert, der andere als wäre ihm der Wind zu oft durch die Haare gefegt. ,,Wir sind entkommen. Draco alleine für deine guten Ideen liebe ich dich.", sagte Anthea und hob nun ebenfalls den Kopf. ,,Malfoy. Riddle. Was tut ihr hier?", blaffte im nächsten Moment eine ihm allzu bekannte Stimme und der Drang Anthea einen heißen Kuss aufzudrücken, wich einer Welle von Zorn die sich viel zu rasch ihren Weg nach draußen bahnte. Innerhalb von Sekunden war er auf den Beinen, hatte seinen Zauberstab gezogen und brüllte:,, Gottverdammte Scheiße Potter, was ist denn bitte in Weaselby gefahren?! Habt ihr dem nichts zu essen gegeben oder was?!"

Gerade nahm er Luft um die nächste Schimpftirade zu starten, als Anthea ihm sanft die Hand auf den Unterarm legte. ,,Lass gut sein Draco. Schau sie dir doch nur an." Bei diesen Worten ließ er seinen Blick kurz zwischen Potter und Granger hin und herwandern und verstand augenblicklich was seine Freundin meinte. Die beiden hatten ihre Zauberstäbe sinken lassen und starrten ihn mit offenem Mund und großen Augen an. ,,Was ist?!", blaffte er. ,,Du und Anthea Riddle?", brachte Harry geschockt hervor, ehe er Anthea von oben bis unten mit unverhohlener Neugierde musterte. Der Zorn den Draco vor wenigen Sekunden noch verspürt hatte, verpuffte und ein anderes Gefühl machte sich in ihm breit. Er kannte dieses Gefühl nicht, schnell wurde ihm jedoch bewusst dass es sich dabei um rasende Eifersucht handelte. Mit einer gezielten Bewegung zog er die junge Frau zur Hälfte hinter seinen Rücken und baute sich bedrohlich vor Potter auf. ,,Schau meine Freundin nicht so an, Potter!", spie er vor Wut und machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu.

,,Deine Freundin?!" Die schrille Stimme Grangers ließ ihn einen kurzen Moment perplex zu der Hexe schauen, welche in ihrer dreckigen Muggelkleidung und mit ihren nestartigen Haaren noch mehr einer Vogelscheuche glich als sie es sowieso schon tat. ,,Ja, Granger. Meine Freundin. Ich stehe nämlich zu ihr weißt du. Nicht wie dein Lover Weasley.", höhnte er und wandte sich dann wieder Harry zu. ,,Malfoy, wo hast du Ron gesehen?" Der Befehlston in der Stimme Hermines brachte den Zorn in ihm erneut zum hochkochen. ,,Bei einer Gruppe Greifer. In der Winkelgasse." Ahhhh!!" Der gellende Aufschrei der Gryffindor schallte durch den Wald. ,,Harry, er ist in Gefahr!!", schrie sie hysterisch und begann wie wild an dem Arm des schwarzhaarigen zu zerren.

,,Gefahr kann man das nicht nennen...", murmelte Anthea leise hinter Dracos Rücken. ,,Wie meinst du das?", fuhr Hermine sie an. ,,Er ist freiwillig zu denen gegangen." ,,Er ist was?", fragte Harry ungläubig und ließ seinen Zauberstab nun endgültig verschwinden. Dies entging Hermine keineswegs. ,,Was tust du da Harry?!" ,,Hermine.", langsam wandte der junge Mann sich zu der Hexe um," Ron ist von selbst gegangen. Und ich glaube...". ,,Du glaubst den beiden?!" ,,Ich glaube sie haben uns etwas zu erzählen.", sagte Harry und warf Draco und Anthea einen vielsagenden Blick zu. Dann deutete er in Richtung des Waldes, wo ein kleines weißes Zelt stand. Die beiden Slytherins verstanden seien Aufforderung und folgten ihm Hand in Hand, während Hermine wie festgewachsen dastand und dem ungleichen Trio hinterher blickte.

*

Unschlüssig warf Draco einen Blick über seine Schulter. Dass Potter sich so kooperativ zeigte verwirrte ihn. Er war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass er ihnen nicht glauben würde. Nach all den Jahren war Harry Potter einer derjenigen, welche sich zurecht ihnen gegenüber kalt und abweisen verhalten konnte. Aber er tat es nicht.

The Slytherin DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt