,,Glaubst du...?", begann Anthea panisch, doch Draco gab ihr mit einem Wink zu verstehen sie sollte leise sein. Sein Zimmer befand sich genau über dem Flur, wenn sie zu laut sprachen, würde man sie hören können. ,,Mr. Malfoy, Sir, Besuch für Sie.", hörten sie einen der Hauselfen quieken. ,,Wer stört?", schnarrte sein Vater von irgendwo weiter hinten aus dem Flur. ,,Es ist Mrs. Bellatrix Lestrange Sir." Zischend zog Draco die Luft durch die Zähne. Sein Herz begann augenblicklich zu rasen und er konnte spüren wie seine Beine zu zittern begannen. ,,Sie ist hier?", flüsterte Anthea und auch aus ihrer Stimme klang Anspannung heraus, "Draco, das kann kein Zufall sein, sie hat etwas bemerkt." ,,Das glaube ich auch."
,,Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs Bella?" ,,Tu nicht so scheinheilig Lucius. Mein Tarnumhang ist verschwunden. Und du warst der einzige der vor kurzem bei mir war." ,,Und du glaubst ich habe ihn gestohlen."
Die Stimme seines Vaters klang arrogant wie eh und jeh und zum ersten Mal seid langer Zeit war Draco ihm für eben jenes Verhalten dankbar. ,,Ich glaube es nicht, ich weiß es. Du hast es für Draco getan. Du weißt genauso gut wie ich dass er sich auf der Flucht befindet. Er hat die Aufgabe des Lords ausgeführt. Es hätte euch so viel Ruhm eingebracht. Der Name Malfoy wäre wieder reingewaschen worden. Aber er hat sich mit Anthea Riddle zusammengetan. Der dunkle Lord ist davon ganz und gar nicht begeistert." Der Slytherin hatte das Gefühl als würde sich ihm der Magen umdrehen. Seine Tante war wesentlich schneller hinter den Diebstahl gekommen als er es für möglich gehalten hatte. Die Tatsache dass er und Anthea in der Nocturngasse gesehen wurden hatte bereits ebenfalls die Runde gemacht. Beide werden gesucht Lucius. Beide werden sterben sobald man sie findet." Jetzt war es offiziell, sie wurden ebenso vom dunklen Lord gejagt, wie Potter und all seine Anhänger.
,,Was sollen wir jetzt nur tun? Sie wird nicht verschwinden ehe sie etwas aus deinen Eltern herausbekommen hat oder?" Die verzweifelte Stimme seiner Freundin ließ dem jungen Mann einen kalten Schauer über den Rücken fahren. ,,Nein das wird sie nicht. Ich hoffe nur dass meine Eltern sie ablenken können. Wir müssen hier weg." ,,Apparieren?" ,,Nicht von hier, seitdem der dunkle Lord eine Versammlung bei uns abgehalten hat ist das unmöglich." ,,Wir müssen also durch die Haustür raus?", zischte die Slytherin ungläubig und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Ja, genau."
,,Lucius, ich weiß dass er hier ist. Borgin meinte er hätte sich verletzt und als Anthea mit ihm appariert ist, war er sich sicher gesehen zu haben wie Draco bewusstlos wurde. Wenn das stimmt, war er in den letzten Tagen nicht in der Lage zu apparieren. Wo ist er?" Die bedrohliche Stimme seiner Tante hallte wie ein Donnerschlag durch das Manor. ,,Du wirst Draco nichts antun Bella." Die Stimme seiner Mutter. Bedrohlich und kalt. Eiskalt. ,,Nimm den Zauberstab runter Zissy. Ich bin deine Schwester." Trotz der Wut die seine Tante zu ihnen getrieben hatte, konnte Draco ihr zögern förmlich hören. Was auch immer sie von seinem Vater hielt, ihre Schwester war ihr wichtig. Mit seiner Mutter würde sie sich nicht ohne weiteres anlegen. ,,Um Draco zu schützen würde ich alles tun.", fauchte nun Narzissa. ,,Sei nicht dumm Zissy. Dich gegen den dunklen Lord stellen?" ,,Er ist mein Sohn. Es gibt nichts was mir wichtiger ist."
Diese Worte rissen Draco aus seiner Starre. Er schwang den Tarnumhang über sich und Anthea und packte sie unter dem Umhang am Handgelenk. Mit einem an die Lippen gepressten Finger bedeutete er ihr still zu sein. Er schwang seinen Zauberstab und öffnete eines der Fenster. Als nächstes ließ er einen schwarzen Umhang auf den Fenstersims fliegen. Dann wandte er sich in Richtung Tür um.
,,Er ist in seinem Zimmer. Habe ich recht? Dracooooo!!! Komm raus! Sei kein dummer Junge!" flötete sie, gefolgt von einem hämischen Lachen. ,,Zissy ein letztes Mal, nimm den Zauber......aaaaahhhhh!" Ein gellender Schrei ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. ,,Ich glaube sie hat sie geschockt. Komm.", flüsterte Draco, öffnete leise die Tür und schlüpfte gefolgt von Anthea rasch in den Flur. Am unteren Ende der Treppe sah er seine Eltern stehen. Seine Mutter mit gezücktem Zauberstab über seine Tante gebeugt. Sein Vater stand einige Meter von beiden entfernt und blickte seine Frau entsetzt an. ,,Sie ist deine Schwester.", flüsterte er.
,,Weiter." Er zog seine Freundin leise hinter sich die Treppen hinunter. Beide pressten sich auf den letzten beiden Stufen dicht an die Wand, um ja nicht mit der noch immer steif am Boden liegenden Bellatrix in Berührung zu kommen. ,,Danke.", murmelte er im Vorbeigehen seiner Mutter zu, welche ihn nicht ansah, jedoch ganz leicht mit dem Kopf nickte. Dann hasteten die beiden zur Tür und traten in die Nachmittagssonne hinaus. ,,Los komm, wir müssen zum Tor bevor sie wach wird. Dahinter können wir direkt apparieren." So schnell es ihnen mit dem Tarnumhang möglich war, liefen sie den langen Kiesweg entlang, vorbei an drei weißen Pfauen die majestätisch ihr Rad auf der Buchshecke schlugen, vorbei an dem imposanten Marmorbrunnen, und geradewegs auf das schwarze, schmiedeeiserne Tor zu.
,,Alohomora.", flüsterte Anthea im laufen und das Tor schwang vor ihnen geräuschlos auf. Gerade als sie die Schwelle passierten und sich ein paar Schritte vom Tor entfernt hatten, ertönte direkt vor ihnen ein leises Plopp. Wie versteinert standen die beiden Slytherins da, mit weit aufgerissenen Augen und angehaltenem Atem auf das Wesen vor ihnen starrend, welches halb Mensch halb Tier zu sein schien. Anthea, welche sich beide Hände vor den Mund geschlagen hatte, wandte den Kopf zu Draco um und ihre Augen wurden nur noch größer als sie mit einem Kopfnicken in die Richtung des gerade apparierten Zauberers deutete. Draco nickte stumm. Er wusste welche Frage ihr unmittelbar durch den Kopf schießen musste. Es war Fenrir Greyback.
Mit schwungvollen Schritten ging der Werwolf auf das noch immer offenstehende Tor zu und machte sich auf den Weg zum Manor. ,,Was will er hier?", flüsterte Anthea so leise, dass Draco sich anstrengen musste sie zu verstehen obwohl sie direkt neben ihm stand. ,,Er ist ein guter Freund der Familie. Er kommt öfter hier her" ,,Ein guter Freund der Familie?" Entsetzt schnappte die junge Frau nach Luft. ,,Soweit man ihn einen Freund nennen kann.", entgegnete Draco und kaute nervös auf seiner Unterlippe. ,,Möchtest du zurück?" ,,Was? Nein! Das würde meine Eltern nur unnötig in Gefahr bringen. Wir verschwinden. Wenn wir Glück haben und Greyback in mein Zimmer geht, wird er glauben wir seien aus dem Fenster geflohen. Vielleicht werden sie dann meine Eltern verschonen."
,,Draco ich..." ,,Nein!", würgte er den Versuch seiner Freundin ab ihn zum umkehren zu bewegen. ,,Wir haben etwas vor. Wir müssen los." Mit diesen Worten drückte er die Hand der brünetten noch ein wenig fester, ehe er die Augen schloss und sich einzig und alleine auf sein Ziel konzentrierte. Die Winkelgasse. Den Schmerz der sich unmittelbar in seiner Brust ausbreitete versuchte er zu verdrängen. Von nun an gab es für sie beide kein zurück mehr. Nach Hause konnte er nicht mehr zurückkehren bis der dunkle Lord tatsächlich gefallen war. Auf Hilfe von anderen Zauberern konnte er nicht mehr vertrauen da nun jeder wusste dass er und Anthea unter einer Decke steckten. Nach Hogwarts konnten sie nicht zurück da ihre Aufgabe gerade erst begonnen hatte.
Es blieb ihnen nur noch eine einzige Möglichkeit. Die unmittelbare Flucht nach vorne.
OoOOoOoOoOoOoOoOO
Hey ihr Lieben ;)
Also da "The Slytherin Diaries" ja eine Trilogie ist und die erste Geschichte bereits abgeschlossen ist, werde ich nun hier alle zwei Tage ein Kapitel posten. Dann schließen wir so schnell wie eben möglich zu dem anderen Forum auf in welchem die Story schon zu lesen ist und dann kann es wie dort auch mit der Fortsetzung "The Slytherin Diaries - green the color of hope" weitergehen ;)
Liebe Grüße
Carlie
PS: Ich hoffe euch gefällt der bisherige Verlauf der Geschichte! :)
![](https://img.wattpad.com/cover/119758411-288-k852605.jpg)
DU LIEST GERADE
The Slytherin Diaries
FanfictionDraco Malfoy verzweifelt. Um das Leben seiner Eltern zu retten, muss er das Verschwindekabinett aus dem Raum der Wünsche reparieren. Die Mission scheint jedoch zu scheitern ehe sie richtig begonnen hat. In seiner Verzweiflung weiht Draco seine beste...