Tagebucheintrag Nr. 3
Ich kann es noch immer nicht glauben. Draco hat mich gerade eben tatsächlich geküsst! Wie oft habe ich davon bereits geträumt? Der Kuss war genau so, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe. Sanft, romantisch, gefühlvoll...einfach himmlisch. Er selbst ist himmlisch. In jeder Hinsicht.
Wie er seine Hände sanft um meine Hüften gelegt hat, mich auf seinen Schoß gezogen und an sich gepresst hat. Das Kribbeln in meinem Körper will gar nicht mehr nachlassen, und das Prickeln welches seine Küsse hinterlassen haben, weicht mir nicht von meinen Lippen. Genauso wenig wie das Lächeln, welches er mir mit seinen letzten Worten ins Gesicht gezaubert hat. ,,Ich habe mich in dich verliebt Tracey."
So oft habe ich mir vorgestellt wie er genau diese Worte sagt. Wie ich währenddessen in seinen sturmgrauen Augen versinke und ein Kuss danach den Moment perfekt macht. All dies ist heute Abend geschehen. Und doch, fühle ich mich unendlich schlecht.
Jemanden wie mich hat er nicht verdient. Er glaubt mich zu kennen und weiß doch gar nichts über mich. Er nennt mich beim Namen und weiß nichteinmal, dass dieser nicht mein richtiger ist. Er glaubt zu wissen wer ich bin, welche Ziele ich habe und was ich denke. Doch bei allem tappt er im dunkeln. Das einzige was er weiß ist, dass ich ihn liebe. Ihn schon immer auf die ein oder andere Art und Weise geliebt habe und es wohl auch auf ewig tun werde.
Aber alles andere, ist mein Geheimnis. Mein düsteres, furchtbares Geheimnis. Und das schlimmste an allem ist, dass ich mit jedem Tag mehr das Gefühl habe, meine Vergangenheit und mein Plan, könnten ihn in Gefahr bringen. Oder noch schlimmer, sein Vorhaben durchkreuzen. Denn irgendetwas plant er.
Unser Zusammentreffen in der Bibliothek war heute Abend kein Zufall gewesen. Ich bin mir sicher, dass er, wenn er nicht selbst so in seine eigenen Gedanken vertieft wäre, die Widersprüchlichkeit der Situation bemerkt hätte.
Den Mädelsabend, bei dem ich eigentlich hätte sein sollen, habe ich sausen lassen. Ich wollte die Zeit nutzen um ungestört ein paar Informationen aus den Gryffindors heraus zu bekommen. Zu hören, was Potter und seine beiden Freunde vorhaben. Doch alle verstricken sich in Wiedersprüche.
Potter ist auf der Flucht, Potter erledigt einen nicht fertig ausgeführten Auftrag für Dumbledore, Potter und seine Freunde stoßen aus persönlichen Gründen erst später dazu.
Was auch immer er tut, ich muss die kommenden Winterferien nutzen um mich außerhalb von Hogwarts auf die Suche nach ihm zu begeben. Je mehr ich über seine aktuelle Mission herausfinden kann, umso besser. Vielleicht könnte ich ihm sogar etwas behilflich sein.
Denn immerhin verfolgen wir beide das gleiche Ziel. Mehr oder weniger. Ich darf nur nicht aus meiner Deckung heraustreten. Dann wäre alles vorüber. Und nicht nur das Wohl der Magier wäre gefährdet, sondern auch Draco. Und das kann ich nicht zulassen. Das darf ich nicht zulassen. Wenn ich in das Fadenkreuz seiner Suchtrupps gerate, wird er alles tun um mich aus dem Weg zu schaffen. Er wird versuchen mich dort zu treffen, wo es weh tut.
Vielleicht würde er mich vor meinem Tod noch benutzen. Mich zu etwas zwingen, was ihm auf dem letzten Feldzug gegen Potter hilft. Er wird glauben mich zu kennen, zu wissen was ich vorhabe. Doch das tut er nicht. Nicht mehr. Diese Zeit hat vor acht Jahren ein jähes Ende genommen. Und es würde mich wundern wenn er nicht auch an seinem eigenen Verstand herumgeschraubt hat, nur um mich aus seinen Erinnerungen zu entfernen.
Doch ich bleibe dabei, wenn er mich findet oder von mir erfährt, dann wird er auch meine Verbindung zu Draco herausfinden. Und dann wird er ihn töten. Ich darf ihn dieser Gefahr nicht aussetzen. Ich will nicht dass ihm etwas zustößt.
Was soll ich nur tun...? Ich denke er muss es erfahren. Das mit uns kann nicht funktionieren. Ich würde ihn in Gefahr bringen. Angst dass er mich angreift habe ich nicht, er steht loyal zu seiner Familie, nicht aber zu Voldemort. Ich muss es einfach tun. Am besten gleich morgen. Wenn die meisten Schüler in Hogsmead sind. Er muss wissen was mein dunkles Geheimnis ist und was es für uns bedeutet. Ihm muss das Ausmaß klar werden.
Mit etwas Glück lässt er mich vielleicht doch noch helfen. Was auch immer er vorhat. Wobei, nein, das würde er danach wohl nicht mehr tun. Nicht mehr wenn er weiß, dass ich auf der anderen Seite stehe. Oder stehen müsste. Doch wenn es um ihn, um Draco geht...bin ich machtlos. Würde ich für ihn sogar die Seite wechseln? Nur um ihm zu helfen?
Wenn ich ehrlich bin, ja. Ich würde es tun. Um ihm zu helfen, um ihn zu retten. Denn er hatte nie eine Wahl. Ich weiß es wäre falsch, aber ich würde an seiner Seite stehen, bis zum bitteren Ende.
Immer.
PS: Es schmerzt wieder.
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The Slytherin Diaries
Fiksi PenggemarDraco Malfoy verzweifelt. Um das Leben seiner Eltern zu retten, muss er das Verschwindekabinett aus dem Raum der Wünsche reparieren. Die Mission scheint jedoch zu scheitern ehe sie richtig begonnen hat. In seiner Verzweiflung weiht Draco seine beste...