Die kühle Nachtluft wehte Draco durch die Haare und er konnte fühlen wie sich seine Nackenhärchen im Zuge eines kalten Schauers, welcher ihm über den Rücken lief, aufstellten. Er zog den Kragen seines Pullovers weiter nach oben und hüllte sich fester in seinen Umhang. Anthea und Blaise taten es ihm gleich und alle drei gingen mit eiligen Schritten über die dunklen Hügel in Richtung Hogsmead. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und Draco war froh um die Stille. Es würde in Kürze genügend Lärm um sie herum herrschen, die Ruhe vor dem Sturm der unausweichlich auf sie zu rückte, nutzte er daher umso mehr.
Der Nachthimmel war klar und von Sternen überzogen. Der Mond leuchtete hell und das Licht, welches er auf den Weg vor ihnen warf, genügte den Slytherins um sich zurecht zu finden. Eigentlich war diese Nacht viel zu schön um in etwas tragischem zu enden. Er war sich sicher, dass sie, sobald sie die Basiliskenzähne gefunden hatten, den Horkrux suchen und nicht erst auf Potter warten würden. Doch damit würden sie auch den Stein ins Rollen bringen, der den Krieg heraufbeschwor. Der, der seid Jahren unausweichlich gewesen zu sein schien, jetzt jedoch unmittelbar vor ihnen lag. Ein kurzes Seufzen entfuhr ihm, was ihm augenblicklich den fragenden Blick Antheas einbrachte, welchen er jedoch mit einem knappen Kopfschütteln abtat.
Er wollte nicht über seine Sorgen sprechen. Nicht jetzt. Nicht heute Nacht. Der Krieg würde kommen. Sie hatten alles in ihrer Macht stehende getan, um für sich die bestmöglichen Chancen auf ein gutes Ende herauszuholen. Jetzt kam es nur noch auf zwei Dinge an. Cleverness und Schnelligkeit. Sie mussten schnell handeln, doch sie mussten mit Verstand und Wissen an die Sache herangehen. Wo genau sich der Horkrux befand war ihnen nicht klar. Die ungefähre Vermutung Antheas war ein großes Puzzleteil gewesen, jedoch machte sie das Bild noch lange nicht komplett.
Gerade als Draco sich auszumalen versuchte wie sie am besten in den Raum der Wünsche gelangen sollten, murmelte Anthea etwas in seinem Kopf. ,,Wir hatten recht gehabt." Perplex riss er den Kopf hoch und warf seiner Freundin einen fragenden Blick zu. ,,Eliza.", formte diese stumm mit den Lippen, ehe sie auf dem Hügel den sie gerade erklommen hatten stehen blieb und ins Tal sah. Auch Zabini folgte ihrem Blick, und anhand des Gesichtsausdrucks seines Freundes, konnte Draco erkennen, wie wenig er bis vor wenigen Sekunden noch an die Schuld seiner Freundin geglaubt hatte. ,,Da sind sie.", murmelte der Blonde und schüttelte fassungslos den Kopf. Denn tatsächlich, Hogsmead lag im halbdunkeln vor ihnen. Nur wenige Straßenlaternen beleuchteten das Dorf und gaben den Blick auf dichten Nebel frei.
Hier und da konnten sie von ihrem Standpunkt aus Lichter flackern und erlischen sehen, ehe sie nach wenigen Sekunden wieder zu leuchten begannen. ,,Dementoren.", flüsterte Zabini mit vor Schreck viel zu hoher Stimme. ,,Wie sah denn euer genialer Plan aus, wie sollen wir an denen vorbei kommen? Niemand von uns kann einen Patronus hinaufbeschwören und selbst wenn wir es könnten würden die Greifer auf uns aufmerksam werden.", fügte er jedoch im nächsten Moment mit ärgerlicher Stimme hinzu. Ungläubig blickte Draco zu seinem Freund hinüber, welcher mit vor der Brust verschränkten Armen ins Dorf blickte, die Augenbrauen grimmig zusammengezogen. Es war dem blonden ein Rätsel wie Blaise sich noch immer gegen das was offensichtlich war sträuben konnte. Es war eindeutig. Die Dementoren die vor kurzem noch ganz London in Angst und Schrecken versetzt hatten, schienen sich alle in Hogsmead versammelt zu haben. Es musste einen guten Grund dafür geben und welcher war schon besser als die Aussicht darauf, sowohl Anthea Riddle, ihn und Blaise als auch Potter, Weasley und Granger zu fassen bekommen?
,,Fliegen." Die Antwort der jungen Frau klang so trocken, dass der schwarzhaarige für einen Moment nichts tun konnte außer die Slytherin erstaunt anzuschauen. ,,Und wo sollen wir die Besen hernehmen?", kam es nun verärgert von Blaise, der offensichtlich Mühe hatte sich seine Besorgnis und den Schock über die neuste Erkenntnis nicht allzu sehr anmerken zu lassen und seine Gefühle stattdessen mit Wut tarnte. ,,Zufällig habe ich welche in der Tasche. Drei um genau zu sein." Mit diesen Worten wühlte Anthea kurz in der Tasche ihres Umhangs herum, ehe sie drei Besen darauf hervorzog, von denen jeder gerade einmal so groß wie eine Gabel war. Mit einem gekonnten Wink ihres Zauberstabs wuchsen diese jedoch auf ihre ursprüngliche Größe an und blieben vor ihnen in der Luft schweben.
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The Slytherin Diaries
FanficDraco Malfoy verzweifelt. Um das Leben seiner Eltern zu retten, muss er das Verschwindekabinett aus dem Raum der Wünsche reparieren. Die Mission scheint jedoch zu scheitern ehe sie richtig begonnen hat. In seiner Verzweiflung weiht Draco seine beste...