Kapitel 5 (Part 1)

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,,Dich trifft man also doch noch alleine an?" Die höhnische Stimme Blaise Zabinis riss Draco aus seinen trostlosen Gedanken, als er über den verschneiten Pfad zum Schloss zurückkehrte. ,,Ich dachte schon man hätte Tracey und dich durch einen Fluch aneinander gehext." Ohne sich zu dem dunkelhaarigen Slytherin umzudrehen und auf dessen Sticheleien einzugehen, antwortete der blonde in einem kühlen Tonfall:,, Du bist also tatsächlich in Hogwarts geblieben?" ,,Wie du siehst." Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass Blaise zu ihm aufgeschlossen hatte und nun, den Blick starr auf ihn gerichtet, neben ihm herging.

,,Was ist dein Problem, hm?", fuhr der blonde Slytherin ihn an. Er hatte gerade andere Sorgen, sollte Blaise doch das tun, was er die letzten Wochen bereits getan hatte. Ihn ignorieren. Dann konnte er sich wenigstens ungestört dem Kabinett widmen. Gerade gestern hatte Tracey in einem Buch über die Erfinder schwarzmagischer Gegenstände einen Bericht über Verschwindekabinetts gefunden. Ein Zauberspruch war nicht angegeben, jedoch eine Beschreibung des Kabinetts durch die es jedem Zauberer möglich war, das eigene auf Vollständigkeit und Funktion zu prüfen.

Beide waren sie zu dem Entschluss gekommen, dass sie die Zeit für diese Prüfung opfern mussten um heraus zu finden wie kaputt das Kabinett wirklich war oder ob gar ein Teil fehlte. ,,Mein Problem?", riss ihn abermals Zabinis Stimme zurück in die Realität, "lass mich kurz überlegen. Mein bester Freund ist ein verdammter Todesser, der sich nicht im geringsten um das Wohl der Schüler schert und nur darauf bedacht ist sein eigenes Leben zu retten!" Abrupt blieb Draco stehen. Zabini, der darauf nicht gefasst war, ging noch ein paar Schritte weiter, ehe er sich zu Draco umwandte und ihm in die Augen sah.

,,Du bist also wirklich noch immer der Meinung ich würde unschuldige Menschen umbringen? Ich kann dich beruhigen. Allem Anschein nach, werde ich scheitern. Und im Frühjahr selbst sterben. Du brauchst dir also keinerlei Gedanken zu machen. Du hättest deine Ferien gerne bei Mami verbringen können. Denn falls du es verdrängt hast, du stehst ebenfalls zwischen den Stühlen. Ob du es nun wahr haben willst oder nicht." Mit diesen Worten stürmte er wutentbrannt weiter, bis ihn nach wenigen Sekunden eine Hand an der Schulter packte und ihn herum wirbelte.

Augenblicklich zog der blonde seinen Zauberstab. ,,Was willst du noch?", zischte er und hielt dem schwarzhaarigen den Zauberstab direkt an die Kehle. ,,Beruhig dich Mann. Ich...wird er dich wirklich im Frühjahr umbringen?" Mit einem Mal war all die Boshaftigkeit aus der Stimme seines besten Freundes gewichen. Ein fassungsloses Schnauben entwich Draco. ,,Was denkst du? Warst du der Meinung ich mache Scherze?" Er trat einen Schritt auf Blaise zu und nagelte diesen mit seinem Blick förmlich fest. Er konnte sehen wie Blaise schwer schluckte, eher er mit matter Stimme antwortete: ,,Nein. Ich dachte nur...Draco ich dachte du hättest mehr Zeit."

,,Mehr Zeit!" Ein höhnisches Lachen entwich seiner Kehle. ,,Nein." Einen Augenblick lang starrte Zabini ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Allem Anschein nach, war ihm gerade aufgegangen wie brisant die Lage seines Freundes wirklich war. ,,Aber was interessiert es dich überhaupt wie viel Zeit mir noch bleibt? Ich bin doch nur ein Todesser der sich um das Leben anderer einen feuchten Dreck schert." Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte nun endgültig ins Schloss. Mehr Zeit..., dachte er mit einem verächtlichen Schnauben. Zabini kannte den dunklen Lord wirklich sehr schlecht wenn er der Meinung war dieser würde ihm mehr Zeit einräumen.

Hastigen Schrittes legte er die letzten Meter bis zum Gemeinschaftsraum zurück. Tracey hatte das Buch per Zauber auf sein Bett fliegen lassen. Er lief die Treppen zu den Jungenschlafsälen hinauf und öffnete die Tür. Bereits von hier aus konnte er das kleine, braune Lederbuch sehen, welches auf seinem Kopfkissen lag. Als er gerade in Richtung seines Bettes ging, hörte er hinter sich eilige Schritte. Jemand kam die Treppen zu den Schlafsälen hinauf. Schnell schob Draco das kleine Buch unter seinen Umhang, eher er sich wieder in Richtung Tür begab. Dort traf er unmittelbar auf einen schwer atmenden Zabini. Er war ihm wohl mit eiligen Schritten gefolgt.

The Slytherin DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt