Ein Deal

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Chloe

Zwei Tage vergingen und heute war die Nacht, in der Beca mich mitnehmen wollte. Ich zog mir ungefähr dasselbe an wie sie und traf sie auf ihrem Dach. „Man du siehst in diesen schwarzen Sachen echt scharf aus.", hörte ich es hinter mir sagen und sah Beca die Feuerleiter hochkommen. „Oh verdammt.. und du erst!", erwiderte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Wo fangen wir an?", fragte ich neugierig und strahlte sie an. „Woah.. immer mit der Ruhe Beale. Ich muss erstmal überlegen was wir am besten machen ok?", antwortete Beca lachend und küsste mich kurz. „Aber.. was wenn wir geschnappt werden?", fragte ich und plötzlich wurde mir klar, wie gefährlich das hier eigentlich war. „Werden wir nicht, ich passe auf. Du musst einfach nur schnell sein und mir nachrennen.", erklärte sie und kreuzte unsere Finger. „Ich geb mein bestes Baby." „Dann lass uns los, ich hab da ne gute Idee.", erwiderte Beca grinsend.

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„Das war die dümmste Idee überhaupt B!", rief ich ihr zu, als wir vor den Security-Leuten verfolgt wurden. „Das wäre alles nicht passiert wenn, wenn die Scheiß Alarmanlage nicht losgegangen wäre! Der Typ hat alles kaputt gemacht!", rief sie zurück und bog links ab. Sofort rannte ich ihr nach und holte auf. „STEHEN BLEIBEN IHR PISSER!", schrie der Security-Mensch uns zu und holte etwas aus seinem Gürtel raus. „C lauf schneller!", rief Beca, doch ich konnte nicht. Sie sprang über eine Mauer und ich war auch fast drüber, als ein Schuss viel und mich traf. Ich konnte mich nicht auf der Mauer halten und viel direkt auf meinen Arm. „Fuck..", stöhnte ich schmerzerfüllt und sah auf meinen Oberschenkel, wo die Kugel steckte, zum Glück nicht tief. „KOMM HER!", schrie der Kerl und ich hörte wie er die Mauer hochkletterte. „JETZT LAUF DOCH!", schrie Beca verzweifelt, die gar nicht mitbekommen hatte, was passiert war. Langsam rappelte ich mich auf, konnte allerdings nicht schneller gehen als humpeln, da der Schmerz unerträglich war. „Warte.. bitte..", rief ich ihr schwach zu und atmete schwer. „Was ist de- FUCK!", sagte sie, als sie das Blut an meinem Oberschenkel sah. „Der Kerl.. hat.. geschossen.", erklärte ich ihr kurz und stützte mich auf ihr ab. „Ich muss ins Krankenhaus..", hauchte ich und kniff meine Augen zusammen. „Da kann ich dich nicht hinbringen, die holen sofort die Cops, aber ich kenn da jemanden! Halte noch etwas durch ja?", antwortete sie und ich nickte.

Ungefähr 20 Minuten später hatten wir die Security abgehängt und kamen an einer kleinen Türe in einer Seitenstraße an. „Mr. Lee flickt mich auch immer zusammen, wenn mir etwas passiert. Es tut mir so leid. Das hätte nicht passieren dürfen Baby!", entschuldigte sie sich und sah mich mit glasigen Augen an. „Schon ok. Ich wusste worauf ich mich einlasse. Vergiss es Babe.", erwiderte ich und Beca legte mich auf einem Sofa drinnen ab. „MR. LEE! HILFE!", schrie sie und ein kleiner, chinesischer Mann kam hinter einem Vorhang hervor. „Sie wurde in den Oberschenkel getroffen!", erklärte Beca ihm besorgt und er holte seinen Koffer. „Was.. was passiert.. jetzt?", fragte ich sie ängstlich. „Er macht jetzt die Kugel raus Baby.", erklärte sie kurz und nahm meine Hand in ihre. „Mit.. mit Narkose oder?" Doch Beca schüttelte den Kopf. „Drück einfach meine Hand so fest du kannst Baby. Die Kugel ist zum Glück nur oberflächlich dass wird nicht lange dauern..", sagte sie leise und sah mich entschuldigend an.

Beca

„Vielen Dank für Ihre Hilfe Mr. Lee. Ich fühle mich so schuldig.. dass hätte alles nicht passieren dürfen.", sagte ich und sah zu Chloe, die vor Erschöpfung und Schmerzen eingeschlafen war, nachdem wir sie verbunden hatten. „Kein Problem Beca. Deine Eltern wären stolz auf dich. Dass du dich so um eine andere Person kümmerst, ist nicht selbstverständlich.", erwiderte er und wir setzten uns an einen kleinen Esstisch. „Was meinst du mit meine Eltern?! Du kennst meine Eltern?! Leben sie noch?!", fragte ich überrascht. „Ja ich kenne deine Eltern. Aber ich sage dir nicht wo sie sind, oder wer sie sind. Du musst erst deine Schulden bei mir begleichen.", antwortete er und lachte auf. „Was meinen Sie mit Schulden?! Sie haben nie Geld von mir verlangt!", erwiderte ich wütend. „Ich schulde jemandem einen Kämpfer für illegales Boxen in der Bronx. Wenn du 3 Kämpfe für diese Person gewinnst, verrate ich dir wer deine Eltern sind.", erklärte er ernst. „Sie wollen mich doch verarschen! Illegales Boxen?! Haben Sie mich schon mal richtig angeschaut? Ich bin klein, schmächtig und schnell, aber nicht stark und vor allem nicht zum boxen geeignet! Ich werde verprügelt von meinem Vater und dem Ex-Freund meiner Freundin. Das muss doch Beweis genug sein!", sagte ich verzweifelt. „Boxen oder nicht boxen, sonst erfährst du nie wer deine Eltern sind.", erwiderte er und stand auf. „Du weißt wo du mich findest.", fügte er hinzu und verschwand in einem der Zimmer. Kann mein Leben noch verkorkster werden? Wohl kaum..

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Ich fuhr zu mir nachhause und legte Chloe, die immer noch schlief, in meinem Bett ab. Vorsichtig zog ich sie bis auf ihre Unterwäsche aus, wechselte nochmal ihren Verband und zog ihr anschließend einen von meinen Pyjamas an. Ja tatsächlich besitze ich sowas, auch wenn ich sie nie anhabe. Anschließend ging ich ins Wohnzimmer, indem John schlief und kippte einen extra großen Schluck Wodka ins Glas, damit er völlig weg war. Ich wollte nicht riskieren, dass er morgen früh aufwachte und rumbrüllte. Chloe sollte sich richtig auskurieren, wenn es schon meine Schuld war, dass sie angeschossen wurde. Angeschossen. Ich hätte das Mädchen meiner Träume nie so einer Gefahr ausgesetzt dürfen, die viel schlimmer hätte enden können, als eine Kugel im Oberschenkel. Diesen Fehler würde ich nicht nochmal machen. Nachdem ich mir ein Glas Wasser geholt hatte, setzte ich mich in meinem Zimmer an den Schreibtisch und beobachtete meine Freundin beim schlafen. Sie sieht einfach friedlich aus.. als wäre das heute Abend alles nicht passiert.. ich wünschte ich könnte auch so abschalten wie sie. Mein Blick viel aus dem Fenster und hoch in den dunklen Sternenhimmel. Wieso habt ihr mich weggegeben? Wieso wolltet ihr mich nicht? Und warum weiß Mr. Lee wo ihr seid? Ist es komisch, dass ich euch vermisse, wenn ich euch gar nicht kenne? Wahrscheinlich schon. Ich finde euch, ob es euch gefällt oder nicht.

Ich nahm mir einen kleinen Zettel und schrieb.

„Hey Baby,

ich musste nochmal kurz weg, bin aber bald zurück. Ruh dich aus und ignoriere das Arschloch im Wohnzimmer. Warte auf mich.

PS. In dem Minikühlschrank unter meinem Schreibtisch ist was zu essen und zu trinken, bediene dich ruhig."

Ich legte ihn neben Chloe aufs Bett und machte mich auf den Weg.

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„Beca?", fragte er irritiert. „So früh hatte ich dich eigentlich nicht erwartet." Ich sah ihn ernst an. „Ich mach es. Aber Sie müssen mir schwören, dass Sie mir danach sagen, wo und wer meine Eltern sind!", antwortete ich ernst. „Ich schwöre.", sagte Mr. Lee und hielt mir seine Hand hin. „Deal.", erwiderte ich und schlug ein.

Über den Dächern New York's (Bechloe FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt