Der freie Tag

3.1K 57 2
                                    


Heute war mein freier Tag, was hieß, dass ich an keine Mission gebunden war! Deshalb ging ich auch aus meinem Dorf namens Tanigakure und wollte etwas die Gegend erkunden.

„Du bist aber spätestens in zwei Stunden wieder hier!", wies mich der Dorfälteste zurecht, wie er es immer tat.
„Aber natürlich!" Grinsend ließ ich ihn stehen und begab mich aus dem Dorf.
Der Wald war wunderschön grün und roch sehr gut. Ich war so lange nicht mehr hier gewesen! Seit ich ein höherer Ninja in meinem Dorf war, durfte ich nur noch Missionen zu unserem Schutz erledigen. Dieser freie Tag war die Möglichkeit mich wieder wie vor Jahren zu fühlen und die Ruhe zu genießen. Langsam bewegte ich mich zu meinem sonst üblichen Platz, der ein kleiner offener Fleck in Mitten des Waldes war. Die Sonne schien genau durch die Lücke der Baumkronen und tauchte den Platz in ein glänzendes Licht. Zufrieden ließ ich mich an einen Baum hinuntergleiten und genoss die Wärme.Früher war ich immer nach dem Training hier gewesen und hatte mich ausgeruht. Ich verbrachte hier mehrere Stunden allein und in Ruhe.Niemand konnte mich hier stören.
Mein Blick schweifte über den kleinen Ort. Etwas weiter weg schien sich etwas zubewegen. Interessiert beobachtete die Stelle.Vielleicht war es ein Häschen oder doch ein Reh? Nach der Zeit rührte sich der Busch nicht mehr, weshalb er meine Aufmerksamkeit verlor.
„Ruhe, Sonne... Was will ich mehr? Naja, vielleicht noch das Meer...", murmelte ich gedankenverloren vor mich hin. Also stand ich auf und lief weiter, denn etwas entfernt war ein kleiner See. Es war zwar nicht das Meer, aber immerhin Wasser. Angekommen setzte ich mich an den Rand, zog meine Schuhe aus und ließ meine Füße im Wasser baumeln. Das blaue Nass hatte eine angenehme Temperatur und ich fing an mit dem Gedanken zuspielen, ganz hinein zuspringen. Egal, ob ich dann komplett nass war. Also stand ich doch auf und lief erst einmal etwas auf dem See herum. Die Sonne meinte es heute gut mit mir, da sie auch hier hell über mir schien. Glücklich drehte ich mich im Kreis und fiel dann rückwärts in das Wasser. Es wurde nass und warm um mich herum als ich durch die Flüssigkeit glitt. Ich schwamm etwas bis ich aus Atemnot leider wieder auftauchen und Luft holen musste. Gesagt getan, nur war ich nicht mehr alleine.Wo meine Schuhe standen, saß nun ein Mann. Ein sehr großer Mann.Rasch kletterte ich aus dem Wasser und sah zu ihm. Er schien mich schon lange bemerkt zu haben. Unsicher beobachtete ich ihn, was ihm zu gefallen schien, denn er winkte mich zu sich ran. Langsam ging ich zu ihm, während ich meine Haare auswrang. Je näher ich heran trat,desto besser konnte ich ihn erkennen. Er war komplett blau. Die Haut war blau, seine Haare ebenso. Sogar seine Sachen hatten einen Blauton! Und er hatte Kiemen im Gesicht.
Ich kam vor ihm zum Stehen und sah ihn noch genauer an.Er war ein Fisch. Eher gesagt ein Hai. Und irgendwie auch ein Mensch.
„Das sind meine Schuhe, die du in der Hand hast",wies ich ihn nett hin.
„Ich weiß." Er betrachtete sie. „Sehr klein."Grinsend sah er zu mir hoch.
„Tja, also nichts für dich." Ich versuchte nach ihnen zu greifen, aber er zog die Schuhe weg.
„So leicht nicht." Er richtete sich vor mir auf und war nun fast zwei Köpfe größer als ich. „Warum gehst du schwimmen, aber ziehst deine Schuhe aus?"
„Das hatte sich so ergeben. Warum interessiert dich das?"
„Weil du jetzt komplett nass bist."
„Das ist der Sinn am Schwimmen." Ich verdrehte die Augen. „Werden Fische etwas nicht nass?"
„Das kann ich dir gerne zeigen." Somit ließ er meine Schuhe fallen und zog mich mit ins Wasser. Er tauchte unter und ich ergriff die Gelegenheit zurück zu meinen Schuhen zu schwimmen. Leider war er schneller und hielt mich auf.
„Wohin soll es denn gehen?" Er strich sich einen Teil seiner blauen Haare aus dem Gesicht.
„Zu meinen Schuhen. Hier belästigt mich nämlich ein komischer Fischmensch!" Ich versuchte an ihm vorbei zu gelangen, was nicht funktionierte, denn zwei Arme hielten mich fest. Somit war meine Bewegungsfreiheit auch eingeschränkt.
„Was für ein Fischmensch? Soweit ich weiß, sind wir hier alleine."
„Gut, dann lass es mich anders formulieren. Du belästigst mich hier, Herr Ohne Namen." Ich sah ihm direkt ins Gesicht.
„Kisame."
„Ah, Kisame. Schön. Kann ich jetzt bitte gehen?" Meine Frage wurde mit einem Kopfschütteln abgelehnt.
„Yoko, so leicht entkommst du nicht."
„Wieso weißt du bitte meinen Namen?" Mein Blick wurde zu einem schockierenden.
„Warum nicht? Immerhin sind wir uns schon einmal begegnet." Er lockerte seinen Griff.
„Ich kann mich an keinen blauen... Ahh! Du bist das!" Von mir selbst enttäuscht seufzte ich. „Du bist derjenige, der mich das eine Mal gerettet hatte. Stimmt ja.."
„Schön, dass du dich erinnerst." Kisame grinste wieder.
„Aber du hattest das letzte Mal einen Mantel an!", verteidigte ich mich.
„Na und? Mein Gesicht hast du immerhin gesehen."
„Zwei Sekunden sind jetzt nicht wirklich lange."
„Na und? Wo bleibt überhaupt mein Dank?"
„Der ist weggeschwommen, als du mich belästigt hast." Ich deutete auf die Mitte des Sees.
„Dann müssen wir ihn wohl holen." Kisame tauchte mit mir zusammen ab und schwamm langsam. Wir kamen in der Mitte des Sees an. Er schien keine Probleme mit dem Atmen zu haben, aber ich brauchte wieder Sauerstoff. Ich drückte Kisames Arm, um ihm zu verdeutlichen, dass ich auftauchen musste. Er sah mich an und zog mich zu sich. Kurz zögerte er, aber schwamm mit mir dann doch an die Luft. Halb hustend holte ich schnell Luft. Kisame wischte mir meine Haare aus dem Gesicht, während ich mich an ihm festhielt.
„Ich kann Unterwasser nicht atmen!", beschwerte ich mich.
„Du hast aber länger ausgehalten, als ich dachte."
„So schlecht bin ich im Schwimmen und Tauchen auch nicht." Mittlerweile konnte ich wieder normal atmen.
„Wie wäre es dann mit einem zweiten Tauchgang?"
„Kisame, nein." Ich sah ihn an, aber er zog mich wieder nach unten. Immer noch hielt ich mich an ihm fest, denn er schwamm für uns beide. Kurz danach hielt er an und sah mich an. Wir starrten uns beide an bis ich wieder Anstalten machte, aufzutauchen. Auch dieses Mal zog Kisame mich an sich, doch jetzt tauchte er nicht auf. Im Gegenteil, er drückte seine Lippen auf meine. Der Fisch gab mir Sauerstoff, doch als ich wieder genug hatte, ließ er nicht von mir ab. Er küsste mich weiter. Dabei schwamm er aber nach oben. An der Wasseroberfläche angekommen, löste er sich von mir.
„Was.. Wieso?" Ich stammelte vor mich hin. Das war mehr als unerwartet gewesen. Als Antwort bekam ich kurz seine Lippen zu spüren.
„Warum hätte ich dich retten sollen, wenn du mir nichts bedeutest? Immerhin bin ich ein Nukenin."
„Die Erklärung ist schlecht. Sehr schlecht." Ich lachte leicht.
„Ich lüge nicht." Wir schwammen zum Rand des Sees und kletterten raus. Wieder wrang ich meine Haare aus.
„Dankeschön. Das ist für das Retten." Ich zog mir meine Schuhe an.
„Also haben wir es doch gefunden!" Kisame schien es egal zu sein, dass er komplett nass war. Ich stand auf.
„Ich muss los. Sonst bekomm ich noch extremen Ärger."
„Wenn du morgen nicht wieder hier bist, wirst du ein Problem haben." Kisame grinste beim Sprechen.
 „Für dich bin ich immer hier!" Ebenfalls grinsend lief ich zu meinem Dorf.

Naruto - One Shots! (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt