Mission ins Glück

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Zielstrebig steuerte ich durch den Wald. Immer wieder musste ich den dicht stehenden Bäumen ausweichen. Ich war auf einer Mission, die die Suche nach einem gefährlichen Nukenin beinhaltete. Auf einmal entdeckte ich ihn auf einer kleinen Lichtung. Ich schlich mich leise an ihn heran und zückte ein Kunai. Ich stand hinter dem Baum, an dem er mit dem Rücken lehnte. Als ich gerade ausholen und ihn Angreifen wollte, sprang er um den Baum herum und sah mir tief in die Augen. Dann machte er einen Satz nach hinten, um mich mit Shuriken zu attackieren. Schnell wich ich aus. Ich sprang auf einen der umstehenden Bäume und zielte mit meinem Kunai auf ihn. Auf der Lichtung gab es keine Versteckmöglichkeiten. Er war mir quasi ausgeliefert. Warum lief er nicht einfach wieder in den Wald? Dort wären die Bedingungen für ihn viel günstiger gewesen. Das ergab gar keinen Sinn.

Während ich noch darüber nachdachte, was nicht stimmte, hörte ich auch schon ein eigenartiges Summen. Ehe ich mich versah, stand ich in Mitten eines riesigen Insektenschwarms. „Ahh!", schrie ich und taumelte ein paar Schritte rückwärts, als mir auffiel, dass ich gar nicht vom Baum gefallen war, sondern immer noch auf der Erde stand. Plötzlich dämmerte mir was passiert war. Der Schwarm verzog sich ohne Vorwarnung wieder und auf der Lichtung blieben der bewusstlos am Boden liegende Nukenin und ein so gut wie vollständig vermummter Junge zurück. „Wer bist du?", fragte ich ihn misstrauisch.
„Ich bin ein Ninja aus Konohagakure", antwortete er geduldig.

„Und wie heißt du?", schob ich schnell hinterher.
„Wenn du mich ausreden lassen hättest, wüsstest du das bereits. Mein Name ist Shino Aburame."
Diesmal wartete ich kurz, um sicher zu gehen, dass das alles war, was er sagen wollte. „Hast du den Abtrünnigen besiegt?"
„Du stellst viele Fragen... Ja, habe ich. Du warst in einem Genjutsu gefangen. Wäre ich nicht gekommen, hätte er dich getötet."
„Danke....Wo kamen eigentlich diese ganzen abscheulichen Insekten her?" Ich schüttelte mich vor Ekel und verzog das Gesicht. Dann deutete ich mit dem Kopf in Richtung des Besiegten. „Gehörten die zu seinem Jutsu?" Shino drehte sich um und verließ die Lichtung.
„Hey, warte!", rief ich ihm hinterher. Kurz überlegte ich, wohin mit dem Nukenin und beschloss ihn erstmal an einen Baum zu binden. Ich würde später jemanden schicken, der ihn holt. Ich sah Shino im Wald verschwinden und beeilte mich. Dann lief ich ihm nach. „Hey! Du sollst warten." Als ich ihn eingeholt hatte, fragte ich: „Wieso bist du so plötzlich abgehauen?"
„Du hast meine Insekten abscheulich genannt..."
„Das waren deine?"

„Der Aburame-Clan hat eine besondere Beziehung zu Insekten. Wir benutzen sie für unsere Jutsus und im Gegenzug leben sie in unserem Körper."
Ihh, dachte ich. „Das ist ja...interessant. ...Tut mir leid, dass ich sie beleidigt habe, ..aber findest du das nicht wenigstens ein bisschen eklig?"
„Nein, überhaupt nicht. Ich bin das von Klein auf gewöhnt." Er machte eine kleine Pause. „Viele Menschen reagieren abstoßend auf meine Käfer."
„Das tut mir leid. Eigentlich liebe ich die Natur. Ich weiß gar nicht, warum ich Käfer so abstoßend finde. Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Menschen Insekten nicht mögen."
„Ich kann dieses Verhalten nicht nachvollziehen."
Wir gingen nebeneinander durch den Wald. Es war gerade Frühling und die meisten Bäume blühten. „Ich mag diese Jahreszeit", kam es von Shino. „Die Natur erwacht zu neuem Leben und die Käfer kehren zurück. Ich hasse es, dass sie im Winter nicht fliegen können."
„Ich mag den Frühling auch." Mittlerweile waren wir in Konoha angekommen. „Ich heiße übrigens Cho."

„Tschüss", sagte Shino.
„Hey! Könntest du bitte nicht mitten in einer Unterhaltung wegrennen?" Beleidigt sah ich ihm nach. Er drehte sich zu mir um und erwiderte: „Ich muss dem Hokage Bericht erstatten." Damit ging er.
Was war das denn? Er ließ mich einfach stehen. Erst rettet er mir das Leben und dann ignoriert er mich?, fragte ich mich. Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging in die entgegengesetzte Richtung. Der konnte mich mal. Ich hatte selbst besseres zu tun als mich mit ihm abzugeben. Ich musste schließlich meinen Leuten von der erfolgreichen Festnahme des Abtrünnigen berichten. Also pfiff ich einmal laut in die Luft, zog einen Zettel aus meiner Tasche und schrieb darauf, dass der Gefangene zum Abholen bereit war. Gerade als ich den Stift absetzte, landete meine Brieftaube vor mir. Ich befestigte die Nachricht an ihr und ließ sie fliegen.

Als ich am nächsten Tag durchs Dorf ging, ertappte ich mich dabei nach Shino Ausschau zu halten. Ob er auch nach mir suchte? Ich sah gedankenverloren in den Himmel und erblickte meine Taube, die gerade zur Landung ansetzte. Die Nachricht, die sie überbrachte, raubte mir fast den Atem: Mein Team schrieb mir, dass sie den gefangenen Nukenin nicht finden konnten. An der beschriebenen Stelle seien nur Seilreste gewesen. Er war wieder geflohen.
Ich ließ die Brieftaube wieder fliegen und rannte los. Ich bog rasant um eine Ecke und krachte dabei fast in Shino. „Tut mir leid. Ich muss mich beeilen", keuchte ich bloß und lief weiter. Er sagte nichts, aber ich spürte seine Blicke in meinem Nacken. Im Wald angekommen, begab ich mich als erstes zu der Stelle, an der ich ihn das letzte mal gesehen hatte. Die Lichtung war leer. Wütend durchstreifte ich den Wald. Plötzlich sprang der Gesuchte von einem Baum auf mich herunter. Im letzten Moment wich ich aus. „Diesmal falle ich nicht auf dein Genjutsu herein!", rief ich. „Das werden wir noch sehen. Ich will meine Rache!"
Wir gerieten in einen Nahkampf und ich hörte wie unsere Kunais aufeinander schlugen. Dann ging alles ganz schnell. Ich spürte noch wie mein Chakra sich veränderte, als ich auch schon mein Kunai fallen lies. Ich sank auf die Knie und kurz darauf lag ich in voller Länge auf dem schmutzigen Waldboden. „Verdammt!", fluchte ich.
„Ich fürchte, du bist doch darauf herein gefallen." Der Abtrünnige lies ein gehässiges Lachen ertönen und beugte sich zu mir herunter. Er hielt sein Kunai in der Hand, dessen Klinge im Licht bedrohlich funkelte. Ich wollte gerade um Hilfe rufen, doch das war plötzlich nicht mehr nötig. Ein kleiner Käfer umschwirrte den Kopf des Angreifers. Dieser wedelte genervt mit der freien Hand herum. Nach und nach kamen immer mehr kleine graue Käfer dazu und zwangen ihn dazu aufzustehen. Er taumelte rückwärts, lies die Waffe fallen und wedelte wild mit den Armen. Letztendlich wurde er vollständig von den Tierchen eingehüllt und erstickte. Als er zu Boden fiel, löste sich das Jutsu auf und jemand trat aus dem Schatten der Bäume. Es war Shino. Er kam auf mich zu und half mir auf. „Du hättest nicht allein gehen sollen", sagte er nur.
„Du hast mich schon wiedergerettet."
„Ich konnte dich ja schlecht sterben lassen."
„Könntest du mich bitte ausreden lassen?" Ertappt sah er zur Seite.
„Danke, dass du mich gerettet hast. Diesmal werde ich hier bleiben, um sicher zu stellen, dass mein Team und ich ihn in unser Dorf bringen können.Du kannst jetzt also gehen."
„Ich denke ich werde mit dir zusammen warten." Jetzt sah Shino mir direkt in die Augen (zumindest glaubte ich das) und nahm meine Hände in seine. „Shino, was..?"
„Cho.." Er schien meine Verwirrung bemerkt zu haben und setzte seine Brille ab, sodass ich zum ersten mal seine Augen sehen konnte. Dann kam er immer näher. Er lies eine Hand los, um seinen Kragen etwas nach unten zu ziehen. Und dann: küsste er mich! Nach einer Weile trennten wir uns und sahen uns nur an. Wir setzten uns und warteten auf mein Team, in der Hoffnung, dass es sich Zeit lassen würde.


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Anmerkung: Diese Story hat eine Freundin geschrieben. Danke~  

Naruto - One Shots! (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt