Zwei Minuten und alles ist anders?

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Zwei Minuten. Für manche Menschen können zwei einfache Minuten lang sein, für andere kurz. Sie können nichts bedeutend sein. Oder auch einfach lebensverändernd. Zwei Minuten sind zwar ein kurzer Augenblick, aber können eine große Auswirkung auf ein Leben haben. Das erhoffe ich mir auch. Ich will, dass diese zwei Minuten mein Leben verändern.

„Kommt herein! Ihr seid die letzten Teilnehmer, die eintreffen!", werden eine Fremde und ich begrüßt, da wir gleichzeitig den kleinen Laden betreten.
Heute findet hier ein großes Ereignis statt, was zuvor noch nie so in allen Ländern durchgeführt wurde. Vier Männer, ihres Zeichens Mitglieder einer Organisation namens Akatsuki, und vier Frauen, alle Nukenins und von ihren Dörfern gehasst, werden jeweils unter vier Augen zwei Minuten lang ein Gespräch führen und sich so einen Eindruck von dem jeweiligen Gegenüber machen. Kurz gesagt: Speed-Dating.
Ich habe mich nicht dafür angemeldet, um nach Akatsuki zu kommen oder mehr Macht zu erlangen, was bestimmt die anderen Frauen versuchen. Ich will jemanden finden, der mein Leben verändert. Jemanden, der bei mir bleibt, mich liebt.
Dafür ist diese Variante nicht die Beste, aber es ist einen Versuch wert!
„So, da alle Teilnehmer nun anwesend sind, erkläre ich kurz den Ablauf und dann kann es auch schon losgehen", fängt der Veranstalter, also der Besitzer des Lades, an. „Die Herren dürfen sich einen Tisch aussuchen und die Damen ziehen am Anfang eine Nummer. Diese Nummer sagt, welchen Tisch ihr zuerst besuchen dürft. Ihr habt dann für jedes Gespräch zwei Minuten Zeit. Die Frauen wechseln dann bitte beim Klingeln einen Platz nach rechts, während die Dame am Tisch vier zu Tisch eins geht. Wenn das alles vorbei ist, füllt bitte jeder einen Zettel aus, wer euch am besten gefallen hat. Ein Tipp: Geht nicht nur nach dem Aussehen, sondern auch nach euren ersten Eindrücken des Charakters und der somit vorhandenen Sympathie." Der Mann klatscht in die Hände und sofort suchen sich die Männer einen Tisch aus. Ich darf derweil als erste meine Nummer ziehen. Sofort läutet es und wir begeben uns zu den Tischen. Ich habe die Nummer eins gezogen.

„Hallo, junge Dame", begrüßt mich der Mann als ich mich setze. Erneut lautet die Klingel, weshalb nun der offizielle Start der zwei Minuten ist.
„Hallo", ich lächle ihn an.
„Mein Name ist Kisame Hoshigaki." Er grinst breit. Dieser Kisame scheint sehr groß zu sein, da ich meinen Kopf selbst im Sitzen etwas in den Nacken legen muss, um ihn ansehen zu können. Zudem ist er auch noch blau. Sind das Kiemen in seinem Gesicht?
Schnell fange ich mich wieder: „Ich bin Yumi, freut mich!"
„Also, was machst du hier? Wir sind ja nun nicht die Vorzeigemänner der Welt", scherzt er, weshalb ich grinsen muss.
„Das kann man von uns Frauen auch nicht sagen. Vielleicht vertragen sich Nukenin besser miteinander, als mit normalen Shinobis?", stelle ich nun die Frage.
Kisame schüttelt nur weiterhin grinsend den Kopf: „Die Denkweise gefällt mir. Wo kommst du her und warum bist du vor dort weggegangen?"
„Eigentlich aus Kumogakure, bis ich das Auswahlverfahren für den neuen Jinchuuriki unterbunden habe." Ich zucke mit den Schultern. „Und du?"
„Kirigakure. Ich habe jemanden von den Shinobi-Schwertkämpfern umgebracht und bin dann so Akatsuki beigetreten. Nicht sonderlich spannend." Jetzt zuckt er mit den Schultern.
„Du siehst jung aus", meint Kisame nun und mustert mich, „Dein Aussehen ist auch sehr gut."
„Danke?", frage ich eher, weshalb er lacht. Dennoch rede ich unbeirrt weiter: „Ich muss sagen, dass ich niemanden mit blauer Haut erwartet habe."
„Dann ist das vielleicht ja schon mal ein Pluspunkt für mich." Kisame legt sein Grinsen ab und lächelt dieses Mal.
„Und wenn es doch ein Minuspunkt ist? Was dann?", hake ich nach.
„Mir gefällt dein Humor, junge Dame."
Leider klingelt es dann: „Danke, Kisame. Das Gespräch war sehr aufschlussreich. Mit Pluspunkten."
„Das kann ich nur zurückgeben." Kurz lächeln wir uns an und dann stehe ich auf.

Ich nehme Platz an Tisch Nummer zwei. Genau dann läutet auch schon die Glocke.
Der Mann vor mir sieht jünger aus als Kisame. Er hat zurückgekämmtes silbernes Haar, weshalb ich sehr gut sein Gesicht sehen konnte. Und auch sein sehr breites Grinsen. Sieht das nicht anzüglich aus? Oder bilde ich mir das ein?
„Hidan, freut mich." Er stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab.
„Yumi, freut mich ebenfalls." Jetzt fällt mir auf, dass sein Mantel sehr weit offen ist und den Blick auf seinen Oberkörper nicht im Weg steht.
„Wie ich sehe, hat sich auch ein hübsches Mädchen hierher verirrt", meint er nun.
„Das kann gut sein. Ich kann es nicht beurteilen." Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. Ärgern, das werde ich jetzt tun.
„Dann kann ich dir versichern, dass du nicht schlecht aussiehst." Er setzt sich wieder richtig hin. Seinen Oberkörper kann ich dennoch sehr gut erkennen.
„Ist es dein Weg, Frauen mich offenem Mantel zu begrüßen?"
Die Frage scheint ihm zugefallen: „Warum auch nicht? Es scheint ja zu funktionieren." Somit positioniert er sich wieder so, dass man mehr sehen kann.
„Aber ein anderes Thema", schneidet er nun von sich aus an, „Was hältst du von Religionen?"
„Ich gehöre keiner an, aber ich habe keinen Grund sie zu verachten", antworte ich wahrheitsgemäß.
„Das ist gut. Ich gehöre nämlich einer an." Er nickt. Ich nicke, da ich keine Antwort weiß.
„Hat dir mein Aussehen die Sprache verschlagen?", grinst er wieder.
„Ganz bestimmt nicht. Was soll ich auf deine Religion antworten? Immerhin weiß ich ja nicht, welche es ist. Wie dem auch sei, du musst wissen, an was du glaubst." Jetzt sehe ich Freude in seinen Augen.
„Ich denke, wir werden uns sehr gut verstehen und dir wird meine Religion keine Schwierigkeiten bereiten." Hidan scheint wirklich froh zu sein. Nur höre ich dann diese blöde Glocke, die lauter ist als zuvor.
„Yumi, ich hoffe, wir sehen uns wieder." Hidan ist immer noch erfreut von meiner Antwort.
„Mal sehen", ärgere ich ihn noch einmal und wandere dann einen Tisch weiter.

Naruto - One Shots! (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt