Blumensprache

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Unser erstes Treffen war schon so lange her, doch es fühlte sich nicht so an. Seitdem sind aber schon mehrere Jahre vergangen. Bei einem Treffen blieb es nicht. Wir mochten uns beide von Anfang an. Es wurde nur immer schwerer ihn zu sehen. Seine derzeitige Position und mein Wohnort ließen es nicht zu.

Ich weiß noch, wie wir uns begegnet sind. Mein eigentliches Ziel war der Blumenladen außerhalb des Dorfes. Aus irgendeinem Grund wurde ich angegriffen. Später stellte sich heraus, dass es sich um Diebe handelte. Sie wollten nur mein Geld, aber ich weigerte mich, weshalb sie angriffen. Ich wehrte mich mit Taijutsu, aber unterschätzte die Gegner. Einer von ihnen griff mich an meinem Hals und hob mich hoch, sodass ich Atemprobleme bekam. Meine Tritte machten ihm nichts aus und mich verließ der Wille für Widerstand. Arme und Beine ließ ich hängen und sah den Gegner an, der mich auslachte. Genau da kam er. Die Gegner wurden einer nach dem anderen durch die Luft geschleudert bis sie schließlich wegrannten. Ich saß schwer atmend auf dem Boden und beobachtete alles. Er kam am Ende zu mir und half mir auf.
„Ist alles in Ordnung?" Seine Stimme klang freundlich. Ich nickte nur vorsichtig.
„Sie werden dich so schnell nicht mehr angreifen", erklärte er. Sein Lächeln strahlte. Genauso wie seine Augen.
„Dankeschön.." Jetzt lächelte ich ebenfalls.
Wir unterhielten uns etwas und gingen weiter zum Laden. Er stellte sich vor und ich mich darauf auch. Ich fragte ihn, warum er mir half und woher er kam. Lächelnd erzählte er, dass ich ihm schon mehrmals aufgefallen war, als ich zu dem Blumenladen wollte. Ich kicherte nur glücklich. Er verließ sein Dorf schon sehr jung, weil er es dort nicht mehr aushielt, meinte er. Darauf kamen wir am Laden an. Ich kaufte meine Blumen und gab ihm eine Rhododendron. Er wusste sofort, was ich mir ihr sagen wollte. Seine Antwort lautete: „Bald. Ich verspreche es." Ich lächelte bei dem Gedanken, ihn wiedersehen zu können. Mit der Blume in der Hand verschwand er.

Ich wohnte in dem Dorf, welches er verlassen hatte. Dennoch kam er seit unserem ersten Treffen oft zu mir. Das allererste Wiedersehen kam überraschend. Ich kam gerade vom Dorfoberhaupt, da ich mein Shinobidasein abgelegt hatte. Zuhause fand ich ihn lächelnd auf mich warten. In der Hand hatte er eine Blume. Vergissmeinnicht. Überglücklich lief ich auf ihn zu und sprang in seine Arme. Er drückte mich an sich und wirkte genauso froh, dass wir uns wiedersahen. Als wir saßen, redete er von allem, was er machte. Er schien mir vollkommen zu vertrauen. Ich wusste nun, was er tat und warum er das Dorf verließ. Anfangs tat er mir leid, was ihm nicht gefiel. Ich sagte ihm, dass ich so etwas nicht erwartet hatte.
„Wer tut das aus?", lachte er leicht, sah mich dann aber wieder an. „Das ist Vergangenheit. Ich bin hier bei dir und das macht mich mehr als nur glücklich."
Ich umarmte ihn lächelnd: „Mich auch."
Er kam immer wieder mit dieser Blume. Später wurde es eine rote Nelke. Irgendwann ein Strauß Rosen. Jedes Mal freute ich mich. Seine Besuche nahmen anfangs nie ab. Irgendwann sagte er mir, dass er nicht mehr herkommen kann. Das Dorf hatte herausgefunden, dass er oft hier ist und nahm ihn als Bedrohung war. Ich fing an zu weinen als er es mir erzählte. Wir dachten uns die verschiedensten Möglichkeiten aus, wie er zu mir kommen konnte. Meine Idee, dass ich zu ihm gehen könnte, lehnte er ab, da er nie einen festen Wohnort hatte. Es war schwer. Aber wir einigten uns darauf, dass er einen Weg finden würde und wir uns sehen konnten. Und das dauerte lange.
Meine Hoffnung verschwand nie. Jede Woche lief ich zum Blumenladen und hoffte, dass er vorbeikommt. Er kam und jedes Mal lächelte er mehr und mehr. Seine Besuche wurden aber trotzdem immer weniger. Irgendwann schloss der Blumenladen. Ich fragte den Leiter, warum. Dieser erklärte, dass nur ich und ein junger Mann dort einkauften. Und dieser Mann kam nicht mehr. Der Chef schwärmte von ihm, dass seine Freundin sich glücklich schätzen konnte, da es nicht viele gab, die sich so für Blumen interessierten. Ich lachte nur kurz und gab ihm recht. Innerlich zerbrach alles. Der junge Mann kam nicht mehr, genau wie er. Ich war am Boden zerstört. Er würde nicht mehr auftauchen.

Seit dem ersten Treffen veränderte sich mein Leben. Durch ihn. Durch seine Blumen. Durch seine Liebe. Er kam nicht mehr. Ich kaufte nur noch Vergissmeinnicht in einem Blumenladen im Dorf. Irgendwann fing ich an dort zu arbeiten und übernahm ihn schlussendlich. Ich fand meine Ruhe und Zufriedenheit in den Blumen, welche ich verkaufte.
„Entschuldigen Sie..." Ein Kunde. Alltäglich für mich. Sie suchten etwas um Freude oder Trauer auszudrücken, aber wissen nie, welche Blume dafür geeignet sei. Ich liebte meine Arbeit, weil ich das erklären konnte.
Ich wandte mich zu dem Kunden um: „Was suchen Sie..." Meine Stimme verließ mich.

„Hanayo", wurde ich angelächelt. Er stand vor mir, ohne Angst erwischt zu werden.
Mir kamen die Tränen: „Wie?"
E rnahm mich in den Arm und ich drückte mich an ihn.
Immer noch irritiert löste ich mich von ihm: „Aber du kannst doch nicht einfach hier sein... Wo warst du überhaupt?!" Ich sah ihn wütend mit verweintem Gesicht an.
„Ich habe eine Möglichkeit für uns beide gefunden. Ich bleibe für immer bei dir..." Er wischte mit seinen Daumen meine Tränen weg.
„Das heißt, das Dorf nimmt dich auf?!" Freudig sah ich ihn an und er nickte.

„Ich habe alle Missverständnisse geklärt." Er lächelte. Ich lächelte.
„Du bist großartig!" Ich umarmte ihn fest und wollte ihn nie wieder loslassen. „Endlich bist du hier..."
„Ich werde nie wieder gehen..." Er hob mich hoch und küsste mich. „Ich liebe dich, Hanayo."
„Ich dich auch, Obito."


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