Der Eindringling stellte sich zwar als Anbu heraus, aber er war sehr darauf versessen wieder gehen zu können. Pain wollte ihn eigentlich übernehmen, aber ich konnte ihn jetzt nicht wieder gehen lassen. Er wäre sonst wirklich einfach abgehauen. Leider konnte ich das nicht zulassen und machte kurzen Prozess. Zetsu kümmerte sich dann um den Rest. Somit dauerte die ganze Mission keine Stunde und ich war wieder im Hauptquartier.
Aufgeregt lief ich somit quer durch das Quartier. Meine Gedanken waren in jeglicher Richtung zerstreut, was damit endete, dass ich ihn Kakuzu lief. Er murrte mich nur an, ging dann aber weiter. Ich setzte meinen Weg auch fort, blieb dann aber wieder stehen.
'Wir sind uns nähergekommen, aber was ist, wenn er mich doch nur raus schmeißt? Oder das alles nur gemacht hat, um sicher zu gehen, dass ich niemanden etwas verrate und mich dann tötet?'
Wie eine Statur stand ich im Gang und dachte nach. Mit jeder Sekunde wurden meine Gedanken schlimmer und verrückter.
'Ich kenne ihn doch kaum. Wir reden zwar miteinander, aber ich weiß praktisch nichts über ihn...'
Ich wurde von hinten angestoßen: „Akina, du stehst im Weg." Es war Hidan.
„Dann geh herum!", schnauzte ich und ging doch weiter zu Pain.
„Du musst Bericht erstatten", sagte ich leise zu mir selbst und klopfte zögernd. Wie gewohnt brummte es und ich konnte eintreten. Er schien mich schon zu erwarten, denn er kam direkt auf mich zu als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
„Pain, der Eindringling ist tot. Hätte ich ihn gehen lassen und wäre erst hierher gekommen, wäre er nun verschwunden", erklärte ich kurz.
Pain nickte nur und sah mich weiterhin an. Ich schluckte, nicht wissend, was ich jetzt noch sagen sollte. In mir stieg einfach nur Panik auf.
Er ergriff schlussendlich das Wort: „Akina." Sofort hörte er auf und holte Luft. Was auch immer er sagen wollte, musste schwer sein.
Pain sah mir einfach nur in die Augen und schien zu überlegen. Ich wollte ihm Zuspruch geben, mir alles zusagen, was er wollte. Aber ich brachte keinen Ton heraus, sondern starrte ihn nur an. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass diese schwarzen Piercings gut aussahen. Fast automatisch hob sich meine Hand und wollte sie berühren. Rasant ging Pains Hand ebenfalls hoch und hielt meine fest. Verwirrt legte ich meinen Kopf schief und stellte stumm die Frage, warum ich ihn nicht anfassen darf. Aber anstatt mir zu antworten, zog dieser mich eine plötzliche Umarmung. Komplett überrumpelt erwiderte ich die Umarmung und drückte mein Gesicht in seine Brust.
„Komm mit", sagte er nun und entfernte sich etwas von mir, um in meine Augen sehen zu können.
„Wohin?", fragte ich vorsichtig.
„Komm einfach." Er nahm meine Hand und zog mich mit. Hand in Hand liefen wir den Gang entlang. Vorbei an Zetsu, vorbei an Kisame, die uns fragende Blicke zuwarfen. Mir war es egal, denn ich wollte nur noch wissen, was Pain mir erzählen wollte.
Wir kamen vor einen großen Tür an. Anstatt sie zuöffnen, blieb er stehen und sah mich noch einmal an.
„Sag es mir einfach. Egal was es ist, ich werde nicht wie ein kleines Mädchen weglaufen", versicherte ich ihm lächelnd. Es schien ihm Mut zugeben, denn er öffnete die Tür und ließ mich vor ihm rein.
Was ich sah, verschlug mir den Atem. Vor mir stand etwas großes, ich hätte es Maschine genannt. Ihr Mittelteil würde von ungefähr sechs Beinen in der Luft getragen. In dieser Mitte war eine Person, aber ich sah ihr Gesicht nicht. Aus Neugier ging ich näher heran und erkannte das dieser Mensch an Kabeln angeschlossen war und auch Stangen im Rücken hatte. Sie sahen aus wie Pains, aber nur in sehr viel größer. Ich blieb mit etwas Abstand vor der Person stehen und drehte mich dann einmal zu Pain um. Er war aber nicht im Raum und die Tür war auch geschlossen.
„Akina", sprach die Person vor. Der Stimme nach zu ordnen, war es ein Mann.
Mein Blick galt wieder ihm, aber er hob seinen Kopf nicht an.
„Mein Name? Woher?", fragte ich vollkommen verwirrt. Ich bekam nicht einmal einen gewöhnlichen Satz zusammen.
Er lachte leicht, aber verstummte dann wieder. Jetzt wo ich ihn mir noch genauer ansah, war er sehr abgemagert. Ich hatte das Gefühl, er würde jeden Moment, trotz der Unterstützung der Maschine, zusammenbrechen.
„Akina, ich muss mit dir reden", sprach er langsam und hob dabei seinen Kopf.
Er sah genauso dünn im Gesicht aus, wie sein Körper war. Verdammt, er tat mir so leid.
Jetzt lächelte er: „Es muss ein Schock für dich sein, mich so zu sehen."
Ich schüttelte zu erst den Kopf, nickte dann aber doch leicht: „Schon, etwas."
„Das kann ich mir denken."
„Aber... Wer bist du und warum bist du in diesem Zustand?", fragte ich jetzt vorsichtig.
„Ich bin Nagato. Es ist eine lange Geschichte, die ich dir aber noch erzählen werde."
„Nagato..", wiederholte ich seinen Namen.
„Es ist schön, meinen Namen aus deinem Mund zu hören und nicht Pain genannt zu werden." Wieder lächelte er.
„Wie? Aber Pain ist doch..." Ich verstand nicht, was er meinte. Aber mich reden zuhören, schien ihn sehr zu freuen.
Hinter mir ging die Tür auf und Pain kam herein, während Nagato weiterredet: „Pain gehört zu mir. Er ist einer meiner Körper."
„Körper?", wendete ich mich wieder zu ihm. „Soll das heißen, er wird von dir gesteuert?"
„Richtig. Er ist einer von sechs insgesamt. Ich habe sozusagen durch ihn zu dir gesprochen."
„Irgendwie hört sich das komisch an..." Ich blickte zwischen beiden hin und her. Mir kreisten schon jetzt sehr viele Fragen im Kopf herum.
„Ich denke, du solltest wissen, dass Pains Gefühle meine sind." Nagato klang sehr aufrichtig. Er meinte das Gesagte also sehr ernst.
„Aber... Ich.. Entschuldigung, aber das alles ist gerade so viel auf einmal... Darf ich Fragen stellen?", wollte ich wissen und sah ihn an.
„Natürlich. Alles was du wissen willst, beantwortete ich dir."
Ich lächelte: „Also, warum hast du mich hierher gebracht? Du wolltest mir zeigen, wer eigentlich Pain ist, aber wieso jetzt?"
Nagato hielt kurz inne und sah mich an. Er zuckte kurz, was mich sofort etwas näher heran treten ließ.
„Es ist alles in Ordnung. Ich finde es nur gerade sehr hinderlich in der Maschine zu stecken.." Er senkte seinen Kopf.
„Dann reden wir weiter und vergessen dieses Ding, ja?", versuchte ich ihn aufzumuntern.
Es klappte, denn er sah wieder auf und mir somit in die Augen: „Ich wusste, dass ich dir alles erklären muss, wenn wir uns beide näherkommen sollten."
Ich sah ihn fragend an, da ich noch nicht ganz hinter die Sache mit den Körpern stieg: „Weil ich näher an Pain gekommen bin, bin ich praktisch auch dir nähergekommen, richtig?"
„Genau. Ich denke, dass du jetzt noch verwirrter bist, als du schon warst. Aber ich will dir die Geschichte hinter alldem erklären." Nagato sah mir weiterhin in die Augen.
„Ich höre dir zu", versicherte ich ihm sofort, was ihn glücklich machte.
Seine Geschichte war wirklich sehr lang und er musste öfters unterbrechen, damit er meine Fragen beantworten konnte. Die größte Erkenntnis war einfach, dass ich mich praktisch in einen Toten verliebt hatte. Pain war eigentlich Yahiko. Aber Pain wurde jetzt von Nagato gelenkt. Dennoch hatte ich mich ja dann eigentlich nicht in Pains Charakter verliebt, sondern eher in Nagatos. Mein Gehirn war nun sichtlich verwirrt, was man mir auch ansah.
„Akina, wenn du über alles nachdenken willst, tu dies. Ich werde warten." Wieder lächelte er mich an. Sein Lächeln faszinierte mich.
„Ich bin zwar verwirrt, aber ich glaube, dass ich noch halbwegs denken kann. Es ist zwar alles sehr viel auf einmal, aber ich werde damit schon irgendwie klar kommen. Anders geht es ja nicht", versuchte ich lächelnd zu sagen.
„Komm näher", meinte Nagato. Ich ging einen Schritt zu ihm heran.
„Noch näher." Jetzt grinste er.
Ich tat es und stand nun direkt vor ihm: „So, was nun?"
Während er mich nur ansah, schaute ich mir sein Gesicht näher an. Wie schon festgestellt war es abgemagert. Dazu war es auch noch relativ blass. Seine Augen schienen lila. Ich kannte diese Augen, es war das Rinnegan. Bisher hatte ich nur Geschichten davon gehört, somit war es interessant sie in echt zu sehen. Rote Haare umrahmten sein Gesicht und verdeckten auch eins seiner Augen. Hätte er mehr Fülle im Gesicht, würde er noch besser aussehen.
„Du bleibst."
„Du beschließt das wieder einfach so?", hakte ich nach.
„Hast du etwas dagegen?", fragte er mich nun.
„Wenn ja, werde ich dann gefoltert?"
„Wie kann ich dich foltern lassen?" Er sah mich so fest an, dass ich schlucken musste.
„Ich will sowieso bleiben, auch wenn ich noch einige Fragen habe."
Er lächelte, aber wirkte schwach.
„Du solltest dich ausruhen", meinte ich entschlossen.
„Nun, wenn du genau hier stehen bleibst."
„Genau hier, wird gemacht."
In diesem Moment wusste ich, dass Pain wirklich nur eine Facette war und Nagato der war, den ich mochte. Unser Blickkontakt bewies es mir. Vorsichtig strich ich ihm über die Wange.
„Ich bleibe genau hier.."
Nagato lächelte mich an, was mich auch lächeln ließ.
„Akina", sprach er, „ich werde wahrscheinlich nicht aus dieser Maschine rauskommen. Also.."
Ich unterbrach ihn: „Das bekommen wir schon hin. Solange ich dich sehen kann, bin ich zufrieden."
„Umarm' mich bitte." Nagato wollte es selber tun, aber wie konnte er denn? Deshalb legte ich vorsichtig meine Arme um ihn und merkte, wie er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte und diese Berührung genoss. Ich war wirklich glücklich und brauchte keine weiteren Überlegungen mehr zu Pain und Nagato anzustellen. Genau hier war ich richtig und wollte nie wieder gehen. Somit genoss ich auch diese Umarmung und Nagatos Nähe. Seine umhüllende, verzaubernde Nähe.

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Naruto - One Shots! (Deutsch)
FanfictionLiebe, Humor, Trauer oder auch einmal Wut - Geschichten um Naruto Charaktere, die euch den Alltag verschönern sollen! Ihr habt einen Wunsch zu einem One Shot? Ich erfülle ihn euch. [Anfragen: geöffnet] Achtung: Manche Geschichten enthalten E...