Der Retter in der Not

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Soll ich es Schicksal oder einfach nur Pech nennen?
Ein einfacher Spaziergang und dann wieder nach Hause. Ich möchte doch nur meinen freien Tag genießen, wo ich einmal nicht Ninja sein muss. Aber nein, ich habe wieder das größte Glück auf der Welt.
Irgendwie bin ich in diese Ninjas gelaufen, die gerade ein Dorf ausgeraubt hatten. Und jetzt bin ich ihr Ziel, weil ich sie angesehen habe. Ich will doch jetzt nur noch nach Hause!
Dementsprechend renne ich gerade vor ihnen weg. Ich könnte doch einfach auf sie zu gehen und sie verprügeln, oder? Nun, es zählt aber nicht zu meinen Wünschen gegen 5 Männer zu kämpfen, die anscheinend auch noch einen Kekkei Genkai Träger bei sich haben. Doch, es ist Pech.
Elegant springe ich auf einen Baum und schaue nach unten, wo meine Gegner anhalten und mich anstarren.
„Komm runter und alles wird gut!", ruft einer von ihnen.
„Gut? Wie stellt ihr euch das denn vor? Ihr rennt mir schließlich hinterher!"
Ein Blondhaariger hüpft auf meinen Ast und grinst breit.
Unfreiwillig springe ich auf den Boden, um nicht von diesem gestoßen zu werden, und gehe auf Abstand.
„So, zufrieden? Übrigens wollte ich euch nie angreifen. Ich bin nur auf dem Weg nach Hause!" Hilfesuchend sehe ich mich um. Aber außer Bäumen und Büschen ist weit und breit nichts.
„Und wo wohnst du?", fragt der Größte.
„Das geht euch nun wirklich nichts an. Also dann, ich werde dann gehen." Mit leichten Schritten bewege ich mich nach hinten. Mein Blick gilt weiterhin den Männern.
„So leicht kommst du uns aber nicht davon." Sie folgen mir.
Genervt verziehe ich das Gesicht. Je mehr Schritte ich wage, umso mehr kommen sie auf mich zu. Anscheinend muss ich doch kämpfen. Was bin ich doch für ein Ninja...
Gerade als ich ein Kunai ziehen will, laufe ich gegen etwas. Aus Panik traue ich mich nicht mich um zudrehen, aber hinter mir ist kein Baum. Ein Arm legt sich um meine Hüfte und hält mich fest. Rasch zähle ich die Männer vor mir durch. Es fehlt keiner. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, haben sie jetzt einen neuen Gegner. Derjenige schiebt mich hinter sich und nimmt eine Position zum Angriff ein.
Schon von hinten erkenne ich ihn.
„Was tust du hier?", frage ich verwirrt.
„Du brauchst wieder mal Hilfe. Sei froh, dass ich hier bin!" Er lässt meinen Arm los. „Bleib hier stehen." Damit greift er die Männer an.
Ganz verwirrt schaue ich ihm dabei zu. Seine Gegner haben nicht den Hauch einer Chance. Wenn er mit seiner Skalpell ähnlichen Chakrahand angreift, können sie nur verlieren. Und das tun sie auch sehr schnell.
Wie kann er nur so geschickt sein? Im Nu steht er wieder vor mir mit seinem gut einstudiertem Blick: Jetzt kommt wieder eine Standpauke.
„Ich kann dir nicht immer helfen! Ja, ich weiß, dass du das nicht mit Absicht machst, aber irgendwie schaffst du es immer wieder in solch eine Situation zu kommen! Wie machst du das nur? Jedes Mal passiert..."
„Kabuto", unterbreche ich ihn. „Du sagst mir jedes Mal das Gleiche. Aber bei den anderen Malen war es meine Schuld. Jetzt bin ich nur an ihnen vorbei gelaufen!"
„Nur vorbei gelaufen? Und warum greifen sie dich dann an?"
„Weil sie ein Dorf ausgeraubt haben?" Es klingt eher wie eine Frage als eine Antwort.
„Achja?" Er zieht eine Augenbraue hoch.
„Guck mich nicht so an! Ich habe mir das nicht ausgesucht!" Wütend stampfe ich davon. Vorbei an den nun besiegten Ninjas und geradewegs nach Hause. Nach Konoha.
Kabuto läuft mir nach: „Isabel, bleib stehen."
„Ich schaff das auch allein, Herr Handlanger!"
„Das habe ich gesehen. Und du bist immer noch sauer, dass ich dich allein gelassen habe!"
„Natürlich bin ich das! Ich habe mich gerade daran gewöhnt, dass du immer wieder auftauchst, ohne es anzukündigen, und dann gehst du einfach!" Noch wütender gehe ich weiter.
„Wie oft muss ich es dir denn noch erklären? Ich konnte dir einfach nicht sagen, was los war!"
„Ja schön. Und jetzt tauchst du immer noch ab und zu auf, aber jetzt nur, wenn ich in Gefahr bin. Warum kannst du eins und eins nicht zusammen zählen?!" Sauer bleibe ich stehen und sehe ihn an.
„Isabel, das kann nicht dein Ernst sein..." Anscheinend hat Kabuto nun verstanden, worauf ich hinaus will.
„Doch, voll und ganz! Himmel, du bist so schwer vom Begriff! Bevor du gegangen warst, war ich der glücklichste Mensch der Welt. Aber nein, du musstest ja gehen! Und ja, ich halte dir das noch immer vor!" Jetzt laufe ich zur Höchstform auf. Was bildet er sich ein? Ab und an mal aufzutauchen, wenn ich sonst was für ihn fühle?
„Was denkst du eigentlich?", fahre ich ihn an.
„Isabel, beruhige dich." Kabuto kommt auf mich zu.
„Nein, werde ich nicht! Ich war die ganze Zeit schon zu ruhig und jetzt..." Nun werde ich unterbrochen indem ich in eine Umarmung gezogen werde.
„Unfair", murmle ich gegen seine Brust.
„Sei still. Du lässt mich überhaupt nicht zu Wort kommen. Also hör jetzt einfach nur zu." Kabuto drückt mich weiter an sich.
Ich gebe nur einen murrenden Laut von mir und genieße seine Nähe.
„Wie ich dir schon so oft erklärt habe, konnte ich nicht anders. Aber das ich ab und zu nach dir sehe, ist der gleichen Grund, wie deiner. Nur, dass ich mich nicht grundlos in Gefahr begebe. Ich will dich eigentlich immer nur besuchen, wenn ich weiß, dass du außerhalb von Konoha bist. Aber jedes Mal schaffst du es in einen Kampf zugeraten." Er seufzt einmal und fährt dann fort: „Und damit du es weißt, ich bin nicht schwer vom Begriff." Damit lässt er mich los und sieht mich an.
„Fertig?", frage ich leise. Kabuto nickt nur. Das reicht aus, um mich wieder an ihn zuschmiegen. Meine Wut ist verflogen und ein Lächeln ziert mein Gesicht.
„Isabel..."
„Psst. Du gehst wieder, wenn ich dich loslasse."
„Nein, ich wollte nur sagen, dass du wirklich Stimmungsschwankungen hast." Er streicht mir mit seiner Hand durch die Haare.
Ich schaue zu ihm hoch: „Deine Schuld."
Kabuto grinst: „Wenn das so ist.." Damit platziert er seine Lippen auf meinen.
Nun gut, es ist doch Schicksal gewesen.

Naruto - One Shots! (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt