Kapitel 6: & die Mutter?

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Nachdem Dad abgehauen war ging ich auch hoch und machte mich fertig. Wieso machten alle so ein Geheimnis draus? Ich freute mich doch für Luan und war nie jemand, der den anderen das Glück nicht gönnte. Außerdem wussten sie doch, wie gerne ich Kinder mochte.

Auch, wenn der Junge ziemlich schüchtern war, würde ich ihn noch dazu bringen, dass er mich mochte und keine Angst vor mir hatte, auch wenn ich mich sicherlich etwas anstrengen musste. Im Gegensatz zum Mädchen, welches unglaublich aufgeweckt war und mit der es sicherlich keine Probleme gab.

Grinsend zog ich mich um, holte mir aus dem Keller eine neue Flasche Wasser und ging zu Ethans Auto, wo die beiden Kleinen auch schon rum liefen, doch als der Junge mich sah, sofort aufhörte und nach Luan lief, der gerade aus der Garage einen Ball holte.

„Soll ich dich schon mal anschnallen, Thea?", fragte ich grinsend die Kleine, die schnell nickte und auf mich zugestürmt kam. Das kannte ich doch! Ich ging in die Hocke und fing die Maus auf, die sich mir entgegen schmiss und drehte mich mit ihr im Kreis. Sie quietschte und drückte sich so fest es ging an mich. Nice.

Als ich sie angeschnallt hatte, setzte Luan den Jungen ins Auto. Ich ging zum Beifahrersitz und ließ den Jungen erst einmal in Ruhe, damit er sich an mich gewöhnen konnte. Brachte schließlich nichts, wenn ich mich aufdrängte, sonst würde er nachher ganz dicht machen und noch nicht einmal in meine Nähe wollen.

Luan fuhr schweigend zum Sportplatz, wo zum Glück nichts los war.

Das er einfach mal Vater war konnte ich immer noch nicht fassen. Die Nachricht beschäftigte mich mehr, als sie sollte. Ich gönnte es Luan, keine Frage, aber ich war doch der, der immer früh Kinder haben wollte und das Familiending haben wollte. Jenn war davon jedoch absolut nicht begeistert und meinte, dass sie ihre Figur sicherlich nicht wegen so kleinen Rotzlöffeln ruinieren wollte. Ich hasste es, wenn sie so sprach. Immerhin wären es ihre Kinder?! Aber ich selbst dachte auch immer öfter, dass es besser ist, dass sie keine Kinder will. Ich liebe sie, ja, so irgendwie, aber mir vorzustellen mit ihr Kinder zu haben war etwas seltsam. Sie war eben nicht die Frau, wie man sich eine Mutter vorstellte, für sie würden die Kinder an zweiter, wenn nicht sogar erst dritter oder vierter Stelle kommen. Daher musste ich wohl oder übel damit zurecht kommen.

Manchmal fragte ich mich, ob die Verlobung – ihrerseits – wirklich eine so gute Idee war? Ich hatte Gefühle für sie, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es irgendwo eine Person gibt, die ich mehr lieben konnte. Mit der ich gerne verheiratet wäre und mit der ich unglaublich gerne Kinder hätte. Jemanden, der alles für mich war und das war Jenn leider nicht, auch wenn ich es mir immer wieder schön redete und mir selbst sagte, dass ich mich einfach nur anstellen würde.

Ich schaute zu den Kleinen, die mit dem Ball hin und her schossen. Das Mädchen war ziemlich gut, der Junge hingegen gar nicht.

„Der Kleine kommt mal gar nicht auf dich mit dem Fußball!"

„Klappe. Dafür liebt er es zu tanzen! Sein Rhythmus ist der Wahnsinn!"

„Na dann, aber was ist mit der Mutter? Wo ist sie? Kenn ich sie? Name? Foto? Seid ihr noch zusammen?", fragte ich Luan grinsend und setzte mich auf die Bank.

„Kennst du, glaub ich. Ja, wir sind noch zusammen, stell sie dir irgendwann einmal vor. Sie musste heute kurzfristig arbeiten."

„Uh. Luan hat ne Freundin?! Wunder oh Wunder. Ich merk schon, ich habe einiges verpasst! Da bin ich ja gespannt wie sie aussieht! Heiß? Wo arbeitet sie?"

„Fresse Marlo! Bist halt nicht der einzige, der langsam mal im Leben ankommt! Na was meinst du denn? Sie ist mehr als heiß! Fucking Traumfrau! Und nach der Geburt wurde sie noch heißer. Sie geht putzen."

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