Kapitel 50: Wir!

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Ein Jahr später...

Manchmal verläuft das Leben ziemlich seltsam. In dem einen Moment denkt man noch, man würde sein Leben im Griff haben und im nächsten ändert sich alles. Manchmal zum Positiven und manchmal zum Negativen. Beides hatte ich erlebt! Beides hat mein Leben geprägt.

So auch nach dem Schrankunfall in der Küche. Wie nicht anders zu erwarten gab es eine Wendung. Ich hatte durch den heftigen Stoß meine Erinnerungen an die vergessenen zwei Jahre wieder. Ich konnte mich an alles erinnern. An meinen Engel. Wie wir uns kennengelernt haben, wie wir uns langsam näherten, wie wichtig sie mir wurde. Wie es zu allem kam. Mein fehlendes Puzzleteil tauchte auf und ich konnte das Puzzle in meinem Kopf beenden.

Da ich erst einmal mit allem alleine klarkommen musste, verschwieg ich es der Familie und Jayda. Ich verhielt mich weiterhin wie immer. Da Dad zu mir meinte, dass ich meine Vergangenheit hinter mir lassen sollte und ich nach vorne blicken sollte, tat ich das auch. Jedoch konnte sich niemand vorstellen wie erleichtert ich doch war, weil eben alles wieder da war und ich keine Angst mehr haben musste, dass mir vielleicht doch etwas Wichtiges verschwiegen wurde, aber dieses war nicht der Fall. Alles was mir erzählt wurde, war auch so in meinen Erinnerungen.

Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte mussten natürlich die ganzen anderen Sachen erledigt werden.

Die Schwangerschaft. Das Zusammenziehen. Unsere Beziehung. Meine kleine Familie.

Und mir wurde eins klar: Ich musste sie haben! Ganz! An meiner Seite - als meine Frau!

Niemand würde so etwas für einen machen. Niemand würde die ganzen Jahre, auch wenn kein Kontakt zu der Person bestand, immer noch alles wissen wollen, nicht weil man Neugierig war, sondern weil man sich um die Person sorgte. Sie hatte in den ganzen Jahren auf so viel verzichtet, was ich niemals wieder gut machen konnte, aber ich wollte es probieren. Ich wollte alles für die Prinzessin machen, alles!

Da das alles natürlich extrem viel war und für mich alleine nicht machbar, zumindest in der Zeitspanne die ich mir gesetzt hatte musste Unterstützung her, und wo bekam ich die? Natürlich aus meiner Familie.

Ich organisierte eine kleine Familienversammlung: Mum & Dad, Lu & Ethan, Oma & Opa, Tami & Milo, Sum, Luan, Lane, Rose, Emilia und natürlich meine Schwestern.

Als alle vor mir am Tisch saßen war ich verdammt nervös, da ich nicht wusste, wie ihre Reaktionen waren, aber da musste ich durch, egal wie. Und ich hoffte einfach nur, dass mir alle halfen.

Zuerst begann ich mit der Schwangerschaft, jedoch konnten wir da nicht wirklich etwas machen, da Jay das Würmchen im Bauch hatte und ich eben nur immer für sie da sein konnte, genauso wie die anderen. Wir konnten es ihr eben nur so recht wie möglich machen und mussten abwarten.

Danach kam das Thema zusammenziehen, wo ich mich gegen Mums Vorschlag aussprach, auch wenn es mehr als nett gemeint war, aber ich wollte raus aus dem Haus. Mum meinte an dem Abend, als wir die erneute Schwangerschaft verkündeten und ich mit ihr im Büro war, dass wir die obere Hälfte des Hauses haben könnten und dieses nach unseren Wünschen umgestalten konnten. Jedoch wollte ich einen Neuanfang - als kleine Familie. Sicherlich war Mum ziemlich enttäuscht, da sie ihre Enkel extrem liebe und sie am liebsten den ganzen Tag um sich hätte, aber sie verstand auch mich, meinte jedoch, dass wir bloß in der Nähe bleiben sollten, sonst würde es ziemlichen Stress geben. Mum eben!

Unsere Architekten - Dad und Oma warfen direkt mit Vorschlägen um sich, wobei ich keinen wirklichen Plan hatte, wie es überhaupt aussehen sollte. Daher kam der Vorschlag, dass Jay planen sollte unter einen Vorwand - was klappte. Zum Glück! Nachdem Jays Haus auf dem PC fertig war, wurden meine Wünsche integriert und so entstand mit der Zeit unser Traumhaus - nicht nur auf dem Papier. Ein Grundstück war bei uns im ‚Garten' noch frei - welches wir von den anderen bekamen. Hörte sich seltsam an, aber wäre eine Familie dagegen gewesen, dann hätten wir irgendwo anders bauen müssen. Also war das mit dem Haus geklärt. Nachdem das Grundgerüst stand kam natürlich die Inneneinrichtung, wo ich den weiblichen Personen den Vortritt ließ. Mir war es soweit egal, außer unser Kuschelzimmer, das wollte ich einrichten.

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