Unüblich für meine Schwester sagte sie während der Fahrt nicht wirklich viel zu mir. Fragte nicht, wieso es zu dem gestern gekommen sei und auch nicht wieso ich Blut am Shirt hatte. Sie äußerte sich gar nicht dazu und wer meine Schwester kannte, wusste, dass sie ziemlich neugierig war.
Jedoch redete sie viel mit den Zwillingen, die vom Kindergarten erzählten. Wobei Thea das Sprechen übernahm. Kian schaute immer wieder aus dem Fenster und schien sich einige Gedanken zu machen und das in seinem Alter. Er sollte sowas noch nicht machen!
Ich hätte gerne gewusste, worüber er nachdachte, aber das wollte ich, wenn dann alleine mit ihm besprechen, falls er sich mir öffnete.
Am Kino angekommen waren jedoch beide Kleinen wieder ganz Kind und freuten sich tierisch darauf, da sie noch nie im Kino waren und nicht wussten, was auf sie zukam. Niedlich. Ich grinste, schnappte mir Kian einfach und setzte ihn auf meine Schulter, was ihn zuerst ziemlich sprachlos machte und er bewegte sich keinen Millimeter, aber das änderte sich kurze Zeit später, wo er seine Schwester ziemlich ärgerte und meinte, dass er nun der größte Mensch auf der Welt sei. Thea zog auf einmal eine Schnute und verkreute die Arme vor der Brust.
„Du bist gemein, Kian!", motzte sie und die Schnute wurde immer größer.
„Komm Prinzessin! Wir holen die Karten. Die Jungs können das Popcorn und die Getränke holen!", sagte Marla und nahm die Kleine an die Hand, deren Schnute auf einmal weg war. Sie nahm die Hand von Marla und ging einige Meter, drehte sich jedoch noch einmal um und zeigte Kian die Zunge. Was für ein kleines Biest! Unglaublich. Ich konnte nur ziemlich schmunzeln und schüttelte leicht den Kopf.
„Dann werden wir mal die Sachen holen!", informierte ich das Monster auf meinen Schultern und stellte mich in die Schlange. Vielleicht war nun der perfekte Zeitpunkt um kurz mit Kian zu reden? Ich musste es probieren.
„Kian?"
„Mh?", machte dieser nur.
„Eben im Auto. Du hast so traurig ausgesehen. Was ist los?", fragte ich und nahm den Kleinen von meinen Schultern, stellte ihn auf dem Boden ab und ging in die Hocke.
Zuerst sagte er nichts, sondern schaute auf seine Füße und es sah so aus, als ob er sich schämen würde, aber für was? Mein Gott, er war noch so jung! Sein Blick ging langsam hoch und er schaute mich direkt an.
„Die im Kindergarten ärgern mich!", murmelte er und schaute wieder auf seine Schuhe. Was hieß den ärgern?
„Was machen sie Kian? Und wer genau?", fragte ich, auch wenn ich die Kinder keinen Meter kannte, aber verdammt, er sollte nicht geärgert werden!
„Ben...", sagte er. Super, kein Plan wer das war, aber das würde ich noch herausfinden!
„Und was macht Ben?"
„Er zankt mich. Lacht, weil mein Papa in Müschen ist und ich ihn nicht kenne.", sagte er und mein Herz klopfte auf einmal schneller. Müschen? Was war Müschen? Den Ort kannte ich nicht, davon hatte ich auch noch nie etwas gehört. Aber wieso war sein Vater da? Luan war doch sein Vater.
„Aber Luan ist doch dein Papa, Wurm!", sagte ich ziemlich überfordert mit den ganzen Informationen!
„NEINNN! Luan ist nicht mein Papa! Er ist mein Okel!", sagte er und schaute mir wieder direkt in die Augen.
Was?! Luan war sein Onkel? Meinte er Onkel?
„Wer sagt das, Kian?", fragte ich leise und schluckte erst einmal ziemlich.
„Mama.", sagte er und senkte wieder den Blick.
Ich verstand gar nichts mehr. Luan sagte doch selbst, dass er der Vater der Zwillinge sei, wieso sollte er in der Hinsicht lügen? Aber wieso sollte Kian lügen, beziehungsweise, wieso sollten die anderem ihm nicht sagen, dass Luan sein Vater sei?
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DREAM 3
Dla nastolatków[Teil 3] Marlo, dessen Gedächtnis sich immer noch nicht an die 2 Jahre erinnern kann, kommt nach 6 Jahren zurück in die Familie und ihn erwartet einiges. Von Lügen, über Kinder, bis hin zu einem Mädchen, welches er nicht mehr aus dem Kopf bekommt. J...