DREAM 3

Kapitel 12: Gedanken

Freitag, 27.05.

Es wurde immer krasser in meinem Leben. Nachdem Jenn und Jay sich geprügelt hatten kam eins zum anderen. Auf einmal wollte Jenn früher heiraten, da sie meinte, dass es im Juni doch viel toller wäre und wärmer. Glauben tat ich es ihr jedoch nicht. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass es wegen Jay war und es was damit zu tun hatte, was sie ihr ins Ohr geflüstert hatte, aber beweisen konnte ich es nicht. Ich war gar nicht so begeistert davon und meinte, dass die Hochzeit im August doch gut sei, außerdem wäre doch alles für da geplant und es wäre massig Arbeit das alles wieder zu ändern, aber Jenn hielt sich einfach nur noch dran und nervte mich, jedoch blieb ich standhaft und meinte, entweder im August oder gar nicht. Das hatte sie ziemlich sauer gemacht und seitdem hatte sie sich nicht mehr gemeldet. Auch gut. Hatte ich wenigstens ein wenig Ruhe.

Mum und Dad sprachen auch nur noch das nötigste mit mir, wobei ich nicht wusste warum. Als ich nachfragte, meinten sie, dass alles normal sei und ich es mir nur einbilden würde – sicherlich nicht. Mit der Location das wurde auch geklärt, als Mum ziemlich angepisst meinte, dass ich dann eben im Saal der Firma feiern sollte. Daran hatte ich absolut nicht gedacht und rief sofort Oma an, die wie alle anderen absolut nichts von der Hochzeit hielt, aber meinte, dass ich den Saal natürlich haben konnte. Daher war das auch geklärt – für August.

Von Jay hatte ich die Woche nichts mehr gesehen, aber anscheinend war es so, dass sie nur am Wochenende da war und Luan in der Woche bei ihr war oder so. Außer sie brauchte jemanden für die Kinder, da sie später arbeiten musste, dann waren die Kleinen hier, aber nie sie.

Mit Luan hatte ich in der Woche auch kurz gesprochen und ihn auf die Wohnsituation von ihr und den Kleinen angesprochen, aber er sagte mir das, was er mir schon einmal gesagt hatte, dass Jay ziemlich stur wäre und sie sich gar nicht auf so ein Gespräch einlassen würde. Es wäre ihr Leben und da hatte sich niemand einzumischen, auch wenn man es gut meinte. Recht hatte sie zwar, aber verdammt, sie konnte doch niemanden sagen, dass sie sich dort wohl fühlte, weil das glaubte ihr doch keiner. Niemand fühlte sich in so einer Gegend wohl.

Außerdem sprach ich ihn auf den Bitchfight von Sonntag an. Er lachte und meinte, dass Jay ziemlich gut getroffen hätte und er verdammt stolz auf sie sei. So ein Spast. Aber ich fragte auch ihn, was die beiden damit meinten, dass Jenn mir anscheinend nichts erzählt hatte, Luan schmunzelte leicht, zuckte dann aber nur mit den Schultern und meinte, dass er nicht wüsste was die beiden gemeint hätte. Fucking Lüge, aber ich bekam einfach nichts aus ihm heraus, egal wie sehr ich ihm drohte irgendwelche Video zu verschicken oder Fotos.

Das mit meinem neuen Auto war immer noch nicht geklärt, da Mum meinte, dass meins reichen würde. Dad hingegen verstand mich voll und ganz und wollte meins eintauschen und mir ein neues kaufen, aber nicht mit Mum, die Dad nur einen warnenden Blick zuwarf. Das Mum auch immer die Hosen anhaben musste, unglaublich. Egal wie sehr ich bettelte, sie verneinte es und meinte, dass ich, wenn ich sparen würde, es mir ja dann irgendwann kaufen konnte. Außerdem wäre ich nicht ihr einziges Kind, wenn sie es bei mir machen würden, würden die anderen auch eins haben wollen und da hatte Mum kein Bock drauf.

Also schnappte ich mir Dad und zog ihn zu Ethan, mit dem ich auch darüber sprach. Immerhin waren Dad und Ethan die besten, die dann zustimmten, jedoch hatten wir den Plan ohne Lu und Mum gemacht, die uns eiskalt belauscht hatten und uns zur Sau machten. Mum und Lu konnten echt Zwillinge sein. Beide gleich. Und da ich es so 'hinterhältig' machen wollte, meinte Mum, dass sie mir noch nicht einmal etwas zum Auto dabei geben würde, das hätte ich nun davon, wenn ich es hinter ihrem Rücken mit Dad und Ethan klären wollte. Fuck!

Als ich zu Oma ging und ihr es erzählte schlug sie mir erst einmal voll fest gegen den Hinterkopf und lachte mich dann auch noch eiskalt aus und meinte, dass ich selten dämlich wäre. Danke Oma. Ich hatte gehofft, dass sie wenigstens zu mir halten würde, aber damit lag ich falsch. Opa hingegen schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und meinte, dass er manchmal bezweifelte, ob ich wirklich aus der Familie stammen würde. Wirklich mal. Als ob es nicht so wäre. Ich hatte ziemlich viel von den anderen, was dann auch Oma meinte, die immer wieder sagte, dass ich besser hätte Ethans Kind sein sollen, als Dads. Das konnte ich nicht abstreiten, daher verstand er mich wohl auch am besten von allen.