Kapitel 7: Jay?!

130 13 2
                                    

Ich machte noch einige Übungen und beschloss duschen zu gehen und dann doch zu Jenn zu fahren, auch wenn sie mir nicht zurück geschrieben haben sollte. Ich hatte kein Bock auf Stress, wenn ich ehrlich war.

Mein Blick ging zur Uhr. 17 Uhr. Ziemlich spät schon! Die Zeit verging einfach wie im Flug. Ich schloss den Fitnessraum und wollte gerade runter laufen, als ich Geräusche aus dem Kissenzimmer hörte. Seltsam. Ich ging leise auf die Türe zu und legte mein Ohr an die Türe. Ob Mum und Dad etwa ihren... weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, da jemand im Zimmer bitterlich weinte. Nach meinen Schwestern hörte es sich aber absolut nicht an und sonst auch zu niemanden der aus der Familie war.

Was sollte ich machen? Ein Einbrecher würde wohl nicht heulen, aber wer konnte einfach so ins Zimmer?! Die Neugierde siegte. Ich öffnete so leise wie es ging die Türe und schaute in den Raum. Unter den Kissen und Decken lag jemand, jedoch sah ich nur einzelne Haarsträhnen. Ich schloss die Türe und stellte mich davor. Nun war ich aber gespannt was das Mädchen hier machte.

„Kannst du mir vielleicht mal sagen, was du in unserem Haus machst?", fragte ich gerade heraus und wartete was kam.

Die Person warf auf einmal alles auf Seite, setzte sich und schaute mich mit riesigen, roten, verheulten Augen an. Dieses Gesicht.

„Ma... Marlo?!", hauchte sie und kniff immer wieder die Augen zusammen, als ob sie dachte, dass sie träumen würde. Nein kein Traum. Echt, wie eh und je. Aber wer war sie?!

„Jo! Und du bist?"

Eine Träne lief ihre Wange hinunter und sie schloss wieder die Augen und schüttelte ihren Kopf.

„Niemand von Bedeutung!", murmelte sie und stand langsam auf. Schaute mich aber noch einmal genau an und schluckte schwer. Stand sie etwa auf mich? Dieser kurze Blick sagte mehr als tausend Worte.

„Ich will wissen, wer du bist, sonst ruf ich die Bullen. Immerhin bist du unerlaubt in unser Haus gekommen!", sagte ich leicht angepisst und sie schüttelte einfach nur leicht den Kopf und schaute zum Boden.

„Jay.", sagte sie leise und schaute mich wieder an. Ihr Blick. Immer wieder. Es lag so viel Hoffnung darin, aber auf was?

„Ich kenne keine Jay.", sagte ich und schaute sie mir genauer an. Alte Sachen, die mindestens eine Nummer zu groß waren, die Haare ziemlich lang, aber unordentlich, keine Nägel gemacht, keine Schminke. Sie sah ziemlich fertig aus. Wegen dem Weinen? Ihre Augen hatten einen kurzen Augenblick gestrahlt, aber der Glanz verschwand sofort wieder, als sie hörte, dass ich nicht wusste wer sie war.

„Ich weiß!", sagte sie und drehte sich weg.

„Was machst du hier oben?"

„Ich brauchte einen Moment für mich alleine. Deine Eltern wissen Bescheid.", murmelte sie und ließ den Kopf wieder hängen. Sie sah wie ein Häufchen elend aus.

„Sicher?", fragte ich und sie nickte nur leicht.

Jay. Jay. Jay. Wieso kam mir der Name so bekannt vor?

„Mit wem hast du was zu tun?", fragte ich, da ich die Verbindung noch nicht ganz richtig verstand. Wir waren aber auch einfach eine viel zu große Familie. Da blickte doch fast niemand mehr durch.

„Allen.", sagte sie, schaute mich aber weiterhin nicht an.

„Ist klar.", sagte ich und lehnte mich gegen die Türe und verkreuzte die Arme vor der Brust, „Und nun die Wahrheit. Wieso bist du in der Familie? Niemand wird einfach mal so in die Häuser gelassen ohne Aufsicht. Und außerdem..."

„Luan! Ok? Marla und Marli! Summer und Lane. Rose und Emilia! Zu allen habe ich mehr als guten Kontakt! Soll ich weiter machen? Deine Eltern vielleicht? Oder Ethan und Lu mit der Maus? Vielleicht auch Tami und Milo mit dem Wurm?! Oder deine Oma Tessa und Opa Marvin?!", sagte sie auf einmal ein wenig sauer und ich zog nur die Augenbraue hoch. Wieso hatte sie zu allen Kontakt?!

DREAM 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt