Kapitel 5

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Ich wartete darauf bis sie endlich fertig waren mit dem ganzen schminken und frisieren. Ich hatte auf den ganzen Spaß keine Lust.
,,Und der letzte feinschliff." ,sagte die Frau und machte platz, sodass ich in den Spiegel schauen konnte.
Erschrocken fiel ich vom Stuhl. Langsam stand ich auf und blickte ungläubig in den Spiegel. "Bin ich das?" ,frag ich die Visagistin.
"Ja, ja natürlich" ,lachte sie.
"Um Gottes willen so kann ich mich doch nicht der Familie zeigen." ,angewidert streiche ich mir über die Wange.
"Nicht?" ,sie schien überrascht zu sein.
"Ich Zweifel nicht an ihrer Arbeit im Gegenteil sie machen alles gut nur...das bin nicht ich das ist etwas zu viel." ,erklärte ich ihr.
Nickend fing sie an alles wegzuwischen. Sie fing wieder von vorne an und diesmal war ich zufrieden mit dem bisschen Mascara, Lippenstift und Make up. Ich bedankte mich und sie ging, kurz darauf kam Sila rein.
"Was ist denn mit dir passiert?" ,fragte sie mich lachend und deutet auf meine Haare die nach oben gesteckt worden waren. Vorsichtig löse ich sie Spangen. Meine Haare fielen mir auf die Schultern und leicht wuschelte ich sie durch.
"Hast du einen Lockenstab?" ,fragte ich Sila nachdenklich. "Du willst dir die Haare selber machen?" ,fragte sie verwundert. "Natürlich" ,gab ich überrascht zurück.
Waren sie hier so bedient das sie nichts selber machten?
Wenn ich hier Leben sollte müssten sie mir meinem Freiraum lassen. Ich kann alleine duschen, mich schminken und frisieren. Nickend trat sie aus und holte mir den Lockenstab. Da ich von Natur aus glattes Haar hatte lockte ich mir nur die spitzen.
"So ich bin fertig." ,sagte ich und zeigte mich Sila.
"Du siehst echt toll aus und das ohne jegliche Hilfe" ,gab sie lächelnd von sich.
"Du bringst echt Schwung hier rein." ,lachte sie und klammerte sich bei mir ein.
"Heute lernst du alle kennen" ,informierte sie mich. Ich hörte schon im Garten lautes Gelächter. Langsam wurde ich nervös und meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich dachte an meinen Vater. Ich wollte ihm nicht solange Weg bleiben. Ich wollte nicht warten bis ich verheiratet war um ihm in die Augen zu blicken. Ich war wütend und enttäuscht das sie um uns gespielt hatten aber im Nachhinein bleibt er mein Vater den ich über alles liebte. "Aufgeregt?" ,fragte Sila mich bemitleidend. Ich nickte stumm und Blicke zu Boden.
"Ich vermisse sie" ,gab ich zu. - "Deine Familie?" - "Ja!" ,flüsterte ich.
"Wir haben eine Überraschung für dich" ,sagte Sila nun und grinste.
"Ich mag keine Überraschungen" ,motzte ich und lief mit den High Heels die letzten Treppen runter.
"Komm mit" ,Sila griff nach meiner Hand und schleppte mich mit. Wir standen nun vor der Tür.
"Mach die Tür auf" ,forderte sie. Skeptisch sah ich sie an und öffne die Tür. Das Auto meines Vaters hielt plötzlich vor dem Haus und kurz darauf das meines Onkels. Mein Vater stieg aus und kam auf mich zu.
"Baba?" ,flüsterte ich ungläubig.
Er nahm mich in seine Arme.
"Mein Engel" ,hauchte er an meine Stirn und küsste diese.
"Ah da kommen schon die Gäste bitte tretet doch ein" ,Jamal reichte meinem Vater die Hand die mein Vater jedoch abschlug. Grinsend Empfang er die restlichen Gäste. Wir standen nun im riesigen Garten der Familie und warteten, worauf jedoch wusste ich nicht. Plötzlich kam mein zukünftiger raus mit seinem Vater dieser begrüßte alle und stellte sich zu meinem Vater.
"Freut mich sie kennen zu lernen" ,reichte er meinem Vater die Hand in blickte zu mir. "Freut mich" ,reichte er mir gespielt lächelnd die Hand.
"Wer's  glaubt" ,murmelte ich und nahm diese an.
"Herzlich Willkommen. Wir haben und heute alle hier versammelt aus einem Grund, mein Sohn Mustafa wird um die Hand von Saits Tochter anhalten. Er ist nun alt genug eine Familie zu gründen und Sait hat bei seine Tochter eine gute Erziehung geleistet." ,sprach Tarik und alle applaudierten. Ich sah mich um und blickte Salam an.
"Komm her" ,flüsterte ich und sie machte sich auf den Weg.
"Ich will hier nicht sein" ,sagte ich.
"Ich weiß und es tut mir unendlich leid" ,flüsterte sie mit gesenktem Blick.
"Salam schau mich an" ,forderte ich.
"Hey, du hast damit nichts zu tun also sollte es dir am wenigsten leid tun." ,ich drückte ihr einen leichten Kuss auf die Wange und nahm ihre Hand in meine.
"Du bist sicher Dahab" ,erklang eine weibliche Stimme hinter mir. Ich dreh mich leicht zu ihr. "Ja und sie sind?" ,fragte ich sie leicht beschämt. "Ich bin Tariks Mutter." ,sprach sie lachend und zog mich in eine Umarmung. "Freut mich sie kennen zulernen."
Ich küsse ihre Hand aus Höflichkeit und wir reden eine Weile bis wir die Ringe anlegten.
Langsam nahm er meine Hand in seine und legte mir den Ring an, ich tat es ihm gleich und kurz drauf wurde das rote Band durchtrennt. Beschämt und gekränkt sah ich zu Boden.
"Ich selber war gegen diese Heirat mit dir, mir gehts nicht besser." ,flüsterte Mustafa mir ins Ohr.
Ja ganz toll, mach mir mut. Seufzend mischten wir uns Unters Volk.
"Alles gut bei dir?" ,Salam und Sila standen vor mir und sahen mich besorgt an.
"Ja, was soll sein? Ich heirate einen Wildfremden, der mich schon hasst bevor er mich kennenlernen konnte- alles super" ,grinste ich doch im nächsten Moment ließ ich mich auf die Schaukel fallen. Sie setzten sich dazu und Salam fing an zu reden. "Hussein, er weiß nichts von dem, oder?" "Nein, und das sollte so bleiben." - "Wer ist das? Dein Bruder?" ,Sila sah mich erwartungsvoll an.
Genervt stöhnte ich auf.
"Ihr Freund" - "EXFREUND" ,korrigierte ich Salam. "Ich hab Schluss gemacht, weil wir eigentlich wegziehen wollten, aber dann kam dein Onkel dazwischen und nun bin ich hier, wenn er das weiß dann denkt er doch ich hätte ihn jahrelang belogen und nie geliebt." ,erklärte ich Sila und unterdrücke die tränen.
"Wen hast du geliebt?" ,fragte Mustafa plötzlich der mit einem weiteren Jungen vor uns stehen blieb.
Panisch schaue ich ihn an.
"Ihren Hund" ,sagte Salam locker und ich hätte sie köpfen können.
"Jahrelang? Ist er verstorben?" ,fragte der Junge nun.
"Ach ich bin übrigens Jaudad, du hättest ja meine Frau werden können, aber man hat dich leider an ihn geleitet." ,stellte er sich vor und reichte mir die Hand.
"Lass sie in ruhe Jaudad, ich glaub weniger das du sie interessierst, wenn sie noch ihrem Ex hinterher trauert." ,kam es locker und desinteressiert von Mustafa der an seinem Glass nuckelte. Ich schluckte einmal und äußerte mich.
"Ich hatte keinen Freund!" ,zischte ich und das war gelogen.
"Also macht es dir nichts aus, wenn ich mich erkundige? Facebook, Instagram, Twitter, und ...dein Handy?" - "Wir sind noch nicht verheiratet also geht es dich nichts an" ,zischte ich wütend und gereizt. Ich hatte Angst er würde was finden und mir das Leben schwerer machen als es schon war.
"Aber bald schon und ich möchte keine Frau heiraten die schon.." ,er setzte eine Pause ein.
,,Die schon was?"
"Ich möchte keine Frau, die schon als Wanderpokal in den Händen anderer Männer rumging" ,sagte er plötzlich und mir klappte der Mund auf.
"Dann fass dir doch mal an die eigene fresse, so Jungs wie dich sind bekannt als billige schlampen" ,konterte ich wütend.
"Gegeben und verdient" ,nuschelte Sila neben mir.
"Wir gehen heute Abend wieder Feier kommt doch mit Ladys und pass auf deinen Verlobten auf." ,grinste Jaudad uns belustigt an.
"Klar, wir werden schon sehen wer sich an wen ran macht" ,schlug Sila ein. Genervt sah ich sie an.
"Ich möchte ungern mit euch feiern gehen, wo ich allgemein das Feiern vermeide." ,winkte ich ab.
Wir diskutierten eine Weile bis die Gäste gingen. Ich stand auf und lief meinem Vater entgegen.
"Ich sollte euch eigentlich hassen, aber wir bleiben eine Familie." ,sprach ich gekränkt. "Ich hoffe dir geht es hier gut. Tarik ist ein guter Mann er würde nicht zulassen das dir jemand was tut, halt dich aber von den Jungen fern bis zur Hochzeit. Sprich mit keinem nur das nötigste" ,warnte mein Vater mich bevor er von Jamal aufgefordert worden war zu gehen. Ich nahm Salam und meinen Onkel noch einmal in die Arme und blieb bei meiner Tante stehen.
"Ich weiß nicht wieso du mich so sehr hasst." ,sagte ich und lief an ihr vorbei. Langsam schloss ich die Augen. Pochender Schmerz an meinen Schläfen machte sich bemerkbar.
"Komm bitte essen" ,sagte Tarik nun. Wir setzen und alle an den Tisch. Sie aßen alle genüsslich doch meine schmerzen ließen mir keine ruhe.
"Entschuldigt mich bitte" ,entschuldige ich mich und lief auf mein Zimmer. Ich blickte in den Spiegel und schluchze auf. Ich war ein Wrack. Meine sonst strahlend braunen Augen waren voller Trauer und Wut. Tränen schimmerten in ihnen. Wieder pochte es höllisch. Langsam massierte ich mir die Schläfen und ließ schmerzvolles Stöhnen von mir.
-Mustafas SICHT-
Ich wollte nicht heiraten, nicht jetzt und vor allem nicht ein unschuldiges Mädchen das ich nur hassen würde. Ich kannte mich selber zu gut um zu wissen, dass ich sie eh verletzen würde zwar nicht mit Gewalt aber mit Worten. Ich war wütend auf meinen Onkel und auf meinen Vater. //Meinung?

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