Kapitel 6

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-Mustafas Sicht-
Wir aßen gerade, sie saß jedoch einfach da und betrachtete ihr Essen. Unauffällig beobachtete ich sie. Sie kniff einige Male die Augen zusammen. Nach einigen Minuten entschuldigte sie sich und stand auf. Mein Vater sah ihr bemitleidend hinterher. "Mustafa, geh und schau nach ihr." ,forderte meine Oma nach 10 Minuten.
"Sie kommt sicher gleich wieder." ,sprach ich und ließ die Gabel sinken.
"Mustafa, geh nach dem Mädchen schauen." ,knurrte sie und ich stand seufzend auf.
Mit einer Oma sollte man sich nicht anlegen wer weiß was einem an den Kopf fliegt. Ich lief hoch auf ihr Zimmer und trat ein. Sie war nicht da. Gerade als ich wieder raus wollte, hörte ich ein leises aufstöhnen gefolgt von einem schniefen. Es kam aus dem Bad. Ich nährte mich und lauschte. Ich hörte sie ein und ausatmen, doch dann war es für einen kurzen Augenblick ganz ruhig. Kein atmen, kein schniefen und kein aufstöhnen, nichts. Ich legte die Hand auf die Türklinke und hielt einen Moment inne. Ob sie sich was angetan hatte? Wieso war es plötzlich so ruhig da drinnen. Gerade als ich die Türklinke runterdrücken wollte, hörte ich sie erneut gequält aufstöhnen. Es klang so als, ob sie schmerzen hatte. Ich klopfte an die Tür und schon war es wieder still. Plötzlich erklang  dad Geräusch von Wasser.
"Ist alles okay bei dir?" ,rief ich hinter der Tür durch.
"J-ja, alles gut." ,stotterte sie.
Ich setzte mich auf ihr Bett und wartete, dass sie raus kam. Ich hatte das Gefühl sie wolle keinem zeigen wie sehr sie leiden würde. Nach weiteren zehn Minuten kam sie raus. Sie bemerkte mich anfangs nicht bis ich mich räusperte. Erschrocken faste sie sich an die Brust. Ein leichtes Grinsen huschte über meine Lippen, doch als ich dies bemerkte, ließ ich meine Mundwinkel wieder fallen.
"Ist alles gut?" ,frag ich sie kalt und sie lehnte sich an den Türrahmen.
Nickend schloss sie die Augen und dreht sich leicht weg. Plötzlich klingelte ein Handy neben mir auf dem Bett und sie blickte erschrocken drauf. Ich wollte danach greifen doch sie schrie auf.
"Nicht ran gehen!" ,schrie sie und kam auf mich zu.
Ich blickte drauf und konnte nur schwer den Namen 'Hussein❤️' lesen, denn das Display ging relativ schnell wieder aus.
"Wer ist Hussein?" ,fragt ich sie Stirnrunzelnd. "Mein Chef" ,sagte sie und ich merkte, dass da mehr hinter steckte.
"Wo arbeitest du, denn mit 18?" ,das Alter war geschätzt.
"Was geht es dich an?" ,zuckte sie mit den Schultern und öffnete die Fenster.
Ich sagte nichts mehr und ging raus.
"Gute Nacht" ,zischte ich noch und ließ sie allein.
-Dahabs Sicht-
Ich hatte fürchterliche Schmerzen, mein Kopf brummte wie verrückt und ich hatte herzschmerz vom Feinsten.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Mustafa herkommen würde, ob er es freiwillig getan hatte, weiß ich nicht.
Es war viel zu knapp, er wollte wirklich an mein Handy und wirklich geglaubt scheint er mir auch nicht zu haben.
Seufzend lehren ich mich an das kalte Fenster.
-Der nächste morgen-
-Mustafas Sicht-
Ich lief ins Büro meines Vaters. Er hatte hier sicher irgendwo Kameras übrig. Ich war neugierig und wollte wissen was sie hatte und was sie verheimlichte. Irgendwas hatte sie auf alle Fälle zu verbärgen und ich würde schon bald herausfinden was es war. Zwar wollte ich  nicht neugierig sein und eigentlich sollte dieses Mädchen mich nicht interessieren, aber ich konnte nichts dagegen tun. Die Neugier war einfach da und viel zu stark um sie zu unterdrücken. Yassin kam rein, als ich gerade drei Kameras rausgeholt hatte.
"Mustafa was machst du hier?" ,fragte er mich und kam näher.
"Yassin, dass was ich dir jetzt sage, muss vorerst unter uns bleiben, verstanden?" ,ich lief mit ihm auf mein Zimmer und stellte erstmal die Kameras ein. Sobald ich sie aufgestellt hatte in ihrem Zimmer, sollte ich alles hören und sehen können, was sich in ihrem Zimmer abspielte.
"Die hat irgendwas zu verbergen ich weiß zwar nicht was, aber irgendwas stimmt mir der nicht, vorhin bin ich während des Essens hoch gegangen um nach ihr zu schauen und ich hab gemerkt das sie schmerzen hatte oder so. Ihre Augen und ihre Nase waren knall rot. Sie konnte nicht einmal richtig stehen. Dann klingelt ihr Handy und als ich drauf geschaut hatte, um danach zu greifen da kreischte sie auf. Auf dem Display stand Hussein, sie sagte es sei ihr Chef aber da ist irgendwas anderes dahinter, wieso ruft ihr Chef sie ausgerechnet jetzt um die Uhrzeit an und wieso speichert sie ihren Chef mit einem Herz ein?" ,ich hatte alles fertig programmiert und sah Yasin fragend an. "Vielleicht wegen Schichtwechsel oder so. Das Herz, keine Ahnung, vielleicht sind sie enger befreundet. Frag sie doch einfach." - "Wenn sie wirklich arbeiten sollte dann fährst du sie da hin und holst sie ab und unauffällig beobachtest du sie." ,sagte ich und es klopfte an der Tür.
"Ja" ,rief ich und die Tür wurde ein Spalt geöffnet.
Dahab trat ein. Überrascht darüber, dass  sie zu mir kam schaute ich sie an.
"Ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich gestern so angeschrien habe, du hast nichts getan aber es war halt mein Chef der ist bestimmt sauer das ich gestern nicht auf der Arbeit war...ich musste mir erst eine Ausrede einfallen lassen" ,erklärte sie mir und ich sah ungläubig zu Yasin der mich erstaunt ansah. "Alles klar, wo arbeitest du?" ,frag ich sie kalt. Sie spielte mit ihren Haaren und blickte mich nervös an.
"in einem Café am Waldrand." ,sagte sie und sah sich panisch um. "Ich geh dann wieder" ,fügte sie hinzu und verschwand.
"In einem Café am Waldrand? Wer's glaubt!"
Langsam stand ich auf und ging ihr nach, ich sah wie sie zu meiner Schwester ins Zimmer ging. Yasin war mir gefolgt und wusste direkt das ich diese Chance ergreifen würde.
Mit den Kameras in der Hand trat ich in ihr Zimmer. Eine stelle ich auf ihr Bett gerichtet auf und somit hatte ich das ganze Zimmer im Blick. Die anderen stellte ich auf den Balkon und im Bad auf den Spiegel gerichtet und da hatte ich auch Wanne und Waschbecken gut zu sehen. Schnell verließ ich ihr Zimmer und setzte mich vor den Laptop. Ich überlegte kurz und entschied mich sie morgen direkt auf die Arbeit zu lassen. Immerhin wollte ich schauen, ob das Unschuldslamm so unschuldig ist wie sie tut oder ob sie gelogen hatte.
Plötzlich bewegte sich was auf dem Monitor.
Sila und Dahab waren in ihrem Zimmer.
"Ich muss morgen wieder auf die Arbeit, mein Chef hat mich angerufen und war sauer das ich heute nicht gekommen war. Sie waren unterbesetzt und das Café war total überfüllt." ,erzählte sie Sila seufzend.
"Siehst du, sie geht wirklich arbeiten." ,sagte Yassin nun und setzte sich neben mich. "Sht" ,zischte ich und sah konzentriert beim Gespräch zu.
"Und du bist sicher, dass er nur deswegen sauer war? Steckt da vielleicht nichts anderes dahinter?" ,fragt Sila sie so als, ob sie wissen wollen würde, ob da was zwischen den beiden lief.
"Vermutlich hatte er wieder streit mit seinem Dad, sowas kommt bei ihnen öfters vor." ,sagte Dahab nickend.
Plötzlich klingelte ihr Handy.
"Das ist er." ,sagte Dahab panisch und sah Sila an.
"Geh ran und sag ihm das du morgen pünktlich da sein wirst." ,entschied Sila und mir blieb der Mund offen stehen.
"Mund zu es zieht" ,kommentierte Yassin meinen Gesichtsausdruck.
"Ja? Hussein, ich komme morgen pünktlich versprochen, heute ging's mir nicht so gut...nein, alles gut bis morgen. Hussein, ich sagte doch ich komme morgen." ,sprach sie und legte seufzend auf.
"Frühstück liegt dann morgen bei dir im Café an." ,informierte Sila, Dahab.
"Alles klar." ,Dahab schien nicht besonders erfreut zu dein.
,,Um 8 Uhr also?"
Dahab nickte erneut.
-nächster morgen-
Ich stand früh auf. Laut den gestrigen Informationen würde Dahab um 7 aufstehen müssen, um sich fertig zu machen. Und um 8 Uhr beginnt ihre Schicht.
Ich müsste jetzt eigentlich frühstücken und auf die Arbeit fahren.
Schnell zog ich mich an und lief runter zum Frühstück. Mein Vater und mein Onkel, sowie Jaudad, waren schon an frühstücken und unterhielten sich über das neue Geschäft. "Baba, ich werde heute nicht zur Arbeit gehen." ,informierte ich meinen Vater und Jaudad warf mir undefinierbare Blicke zu. "Was hast du denn vor?" ,fragt Jaudad mich nun und aß weiter.
"Ich hab vor meine Verlobte besser kennen zulernen, das versteht ihr doch oder?" ,mein Vater lächelte leicht und nickte.
"Natürlich, ihr solltet wirklich mehr Zeit mit einander verbringen, immerhin müsst ihr euch an einander gewöhnen ihr wohnt ja schon in zwei Wochen zusammen." ,erklärte mein Vater und mir stockte der Atem.
"Was meinst du mit in zwei Wochen schon?" ,stellte ich ihm verwirrt die Frage  und ehe er antworten konnte kamen Dahab und Sila runter.
"In zwei Wochen wird die Hochzeit stattfinden." ,Dahab sah angespannt zu Boden. "Baba, wir gehen draußen frühstücken." ,meldete sich nun Sila zu Wort. "Viel Spaß" ,sagte mein Vater und die beiden gingen.
"Wolltest du nicht mit?" ,fragte mein Onkel. "Doch, sie warten beim Auto, ich möchte dich bitte später unter vier Augen sprechen." ,sprach ich wütend und verließ das Haus.
Natürlich wussten Sila und Dahab nicht das ich ihnen folgte. Mit Yassin auf dem Beifahrersitz fuhr ich ihnen nach. Beim Café am Waldrand stiegen sie aus.
"Da, sie hat nicht gelogen!" ,zischte Yassin und ich stieg aus.
"Nur weil sie das Café genau beschrieben hat heißt es nicht das-"- "ja, ja ich weiß." ,sagte Yassin und wir zogen uns beide unsere Sonnenbrillen an.
Mit Brille auf der Nase liefen wir ins Café und tatsächlich war Dahab am arbeiten.
"Sag nichts" ,kam ich Yassin zuvor.
...
Meinen Blick stur auf Dahab gerichtet trank ich meinen Café. Sie lief an einen Tisch mit 5 Jungs meines Alters und nahm die Bestellung auf.
"..einen Latte und deine Nummer." ,grinste einer sie dreckig an.
Sie sah nur beschämt weg.
"Rot steht dir, sag mal bist du noch Jungfrau?" ,fragt er nun und ging eindeutig zu weit.
Plötzlich kam ein gebauter Junge raus.
"Reden sie gefälligst anständig mit meinen Angestellten!" ,zischte dieser und ergriff Dahabs Arm.//Meinung? Kommentiert viel dann geht es schneller weiter

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