Kapitel 9

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-Mustafas Sicht-
Ich begrüßte alle und fragte nach Dahab.
"Sie ist oben in ihrem Zimmer, ihr ging es nicht besonders gut." ,berichtete meine Oma.
"Immer noch?" ,stellte ich verwundert die Frage und machte mich auf den Weg nach oben.
Anscheinend war Jaudad nicht da, denn sonst würde sie mir das sagen. Jedenfalls, wenn er bei Dahab wäre. Ich lief auf mein Zimmer und zog mich um.
"Jaudad sitzt da neben deiner Verlobten und du nimmst das ganze ziemlich locker auf." ,Yassin der vor dem Laptop saß betrachtete mich als ob ich ein verbrechen begangen hätte.
"Jaudad ist nicht hier!" ,antwortete ich ihm verwirrt.
"Dann schau es dir selber an." ,er drehte mir den Laptop zu und erhöhte die Lautstärke.
"Gehts dir besser oder soll ich dich wieder durch kitzeln?" ,fragte Jaudad, Dahab und hielt sie an den Armen fest.
"Oh nein, bitte nicht mir gehts schon viel besser." ,lachte sie erneut los da er sie wieder gekitzelt hatte.
"Ich ergebe mich" ,schrie sie lachend.
"Okay, also, wenn sich bei den beiden keine Liebesgeschichte entwickelt, fress ich einen Besen." ,kam es nun von Yassin.
"So weit kommt es nicht" ,grinste ich nachdenklich.
Ich kannte Jaudad das war seine typische Masche bei unschuldigen, süßen Mädchen wie Dahab. Er spielte ihnen den harmlosen vor und wenn er bekommen hatte was er wollte ließ er sie fallen. Ich war zwar nicht anders aber ich wusste, dass Dahab anders war. Sie würde nie im Leben mit ihm schlafen dafür war ihr Verhalten zu schräg, aus ihr würde man nicht schlau werden.
"...aber wieso ist Mustafa nicht so wie du? Er ist ziemlich launisch, mal total nett und im nächsten Moment so arrogant und aufgeblasen. Ich mag diese Art an Jungs nicht, falls wir wirklich heiraten sollten, würde es ziemliche Probleme zwischen uns geben." ,und als ob Jaudad meine Gedanken gelesen hätte, fragte er sie gleich, "was meinst du mit falls? Es steht ja nun fest." ,er sah sie genauer an und seine Augen hielten an ihrem Dekolleté das man leicht sehen konnte.
"Versprichst du mir das für dich zu behalten?" ,fragte sie ihn und kniff die Augen zusammen.
Jetzt stieg die Neugier in mir und ich Blickte verunsichert zu Yassin, der genauso wie ich gespannt auf ihr Gespräch achtete.
Wollte ich es überhaupt hören?
Natürlich wollte ich das!
Jaudad nickte bloß.
-jaudads Sicht-
Ich nickte und wartete gespannt auf das was sie zu sagen hatte.
"Wir könnten doch vortäuschen das du und ich heiraten. Dann wäre ich Mustafa los in würde mit jemandem zusammen Leben der voll cool drauf wäre also, dir aber nur, wenn du willst." ,sagte sie und ich war wie erstarrt.
Sie wollte lieber mich als Mustafa?
"Bist du sicher? Also ich bin noch nicht bereit für die Ehe." ,sagte ich und stand auf.
-Dahabs Sicht-
Natürlich entsprach dies nicht der Wahrheit. Ich würde ihm nie sagen das ich vorhatte abzuhauen. Ich wollte nur seine Reaktion hierzu sehen, denn ich wusste er wolle mich flachlegen aber das kriegt er nicht hin. Plötzlich ging die Tür auf und Mustafa kam wütend rein.
"Jaudad, raus!" ,zischte er wütend und würdigte ihm keinen Blick.
"Was ist denn los?"
"Das geht dich nichts an, ich möchte mit meiner Verlobten sprechen." ,brummte er und hielt ihm die Tür auf.
Jaudad bewegte sich in Richtung Tür und blickte kurz wieder zu mir.
"Wenn du noch was brauchen solltest, du hast meine Nummer." ,sprach er nachdenklich aus.
"Sie wird nicht viel von dir brauchen, auf Wiedersehen." ,Mustafa schubste seinen Cousin aus meinem Zimmer und schloss die Tür ab.
Den Schlüssel tat er in seine Jogginghose.
"Was soll das?" ,flüsterte ich, denn meine Kopfschmerzen machten sich wieder bekennbar.
"Ich bin an deinem Zimmer vorbei gelaufen und ihr habt nicht gerade leise gesprochen, du willst also lieber Jaudad heiraten? Bitte kein Problem komm mit. Er öffnet die Tür wieder und zog mich am Handgelenk mit.
"Hör auf bitte" ,flüsterte ich als wir durch dieses Schloss rannten.
"Du willst doch Jaudad heiraten, also komm, weißt du eigentlich das er jede Nacht eine andere durchnimmt?" ,zischte er und rannte weiter.
"bitte hör auf" ,flehte ich ihn schon schreiend an und er blieb stehen worauf ich kaum vorbereitet war als er sich umdreht und ich ihm deshalb in die Arme fiel.
"Du bist doch nicht besser als er, du bist doch bestimmt selber jedesmal bei einer anderen und kennst nicht einmal deren Namen." ,sprach ich ganz ruhig und leise und verlor genügend tränen.
Wieso war er denn so sauer auf mich?
Er wollte mich doch selbst nicht heiraten.
Ich hatte es leid andauernd die zu sein die leiden musste. Es sollte alles ganz schnell ein Ende haben.
Mustafa spannte sich an.
Er blickte mich verletzt und dennoch mit so viel Hass in den Augen an.
,,Ich bin nicht besser, dass kann sein-aber dennoch weiß ich wo die Grenze liegt!"
Er schnaubte wütend auf.
Seine Hand umfasste mal wieder mein Handgelenk.
Er sieht mich einfach nur an.
-Währenddessen bei Salam-
Ich saß mal wieder in meinem Zimmer und wippte leicht vor mich hin. Meine tränen waren momentan meine treusten Freunde. "Salam, mach bitte die Tür auf." ,rief meine Mutter die hinter der Tür stand.
"Geh weg, du bist schuld!" ,schrie ich und drückte meine Hände immer fester an meine Ohren.
Ich spürte meinen Herzschlag schon in den Ohren, ich konnte das Blut durch meine Adern strömen hören.
Natürlich war meine Mutter nicht alleine schuld, aber was sie gegen Dahab hatte, war einfach schwachsinnig. Dahab konnte nichts für den Tod meiner Tante. Dahabs Mutter und meine waren Schwestern so wie unsere Väter, Brüder waren.
Ich hatte Schuldgefühle wie ich sie noch nie zuvor hatte. Eigentlich sollte ich jetzt dort sein und nicht Dahab. Ich schloss die Augen und es kullerten die nächsten tränen meinen leicht gefärbten Wangen hinunter.
"Es tut mir leid, es tut mir leid Dahab. Es tut mir so leid" ,schrie ich und vergrub meine Hände in meinen Haaren.
-Sicht von Dahabs Vater-
Ich vermisste meine Tochter. Ich hatte ja eigentlich nicht verloren gehabt, aber es war dennoch nicht richtig auf unsere Töchter zu Wetten.
Ich saß nun bei meinem Bruder und hörte Geschrei.
"Es tut mir leid" ,schrie jemand erneut.
"Ist das nicht Salam?" ,fragte ich meinen Bruder, der mich besorgt ansah.
"Es tut mir so leid" ,schrie sie erneut und plötzlich hörten wir etwas zerbrechen.
Ich zögerte kaum und rannte rauf.
"Sie hat abgeschlossen und kommt nicht raus." ,erklärte mir ihre Mutter und sah mich ängstlich an.
Mein Bruder stand mittlerweile auch hier.
"Es ist meine schuld, Dahab, es tut mir leid" ,schrie sie und wieder rumpelte es.
"Salam, hör auf, dich trifft keine schuld mein Engel. Wir sind schuld nicht du." ,versuchte ich sie zu beruhigen und es knallte etwas mit Wucht gegen die Tür.
"Lasst mich alle in ruhe" ,schrie sie und ich hörte sie leise schluchzen.
"Was sollen wir jetzt tun? Sie kommt nicht raus ich hab Angst das sie sich was antut." ,sprach meine Schwägerin und ich seufzte leise auf.
"Ich bin gleich wieder da" ,sagte ich und lief die Treppen runter.
"Wohin?" ,fragt mein Bruder mich.
"Ich hab noch was zu erledigen, passt solange auf sie auf und versucht sie zu beruhigen." ,sagte ich und ging.
-Dahabs Sicht-
,,Dahab?" ,Mustafas Vater stand hinter ihm und blickte mich über seine Schulter aus an.
Er sah nicht so aus als hätte er erfreuliche Neuigkeiten für mich.
,,Was ist passiert?" ,stellte ich beängstigt die Frage.
Mein Herz drohte zu platzen.
,,Dein Vater ist unten. Er bittet darum dich mitzunehmen, deine Cousine-" ,ih unterbrach ihn.
,,Was hat salam?"
,,Sie-sie hat einen Anfall, bitte geh mit und Versuch sie zu beruhigen." ,sagte er.
Ich wollte los rennen doch Mustafa hielt noch immer mein Handgelenk fest in seiner Hand.
,,Ich komme mit, los." ,sagte er und zog mich schon mit sich.
Wir stürmten zu dem Auto, welches schon vorgefahren war.
Mein Vater saß in seinem und war bereits losgefahren.
Tarek setzte sich neben Yassin ins Auto und forderte ihn auf so schnell wie er nur konnte zu fahren.

Wälder, Felder und Häuser gingen an mir vorbei. Die Angst, dass sie sich was antun könnte war viel zu groß.
,,Wir sind gleich da, mach dir keinen Kopf." ,sagte Tarek.
Ich hielt mir die Hand auf die Lippen und sah raus.
Ich sah durch die Reflexion des Fensters, dass Mustafa mich beobachtete. Ich schaute zu ihm rüber und er ließ seine Augen von mir ab.
Ich atmete schwer aus und spürte kurz darauf stechende Schmerzen im Brustkorb.
Die Fahrt kam mir so endlos vor.
,,Sind wir bald da?" ,wimmerte ich.
,,Fünf Minuten noch." ,sagte Mustafa und sah mich an.
,,Hast du schmerzen?" ,war die nächste frage und schon hielt das Auto an.
Ohne ein weiteres Wort warf ich mich förmlich aus dem Auto.
Mein Vater stand bereits an der Tür und hielt sie mir auf.//Meinung? Kommentiert fleißig meine süßen dann geht es schnell weiter

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