Kapitel 25

3.5K 110 8
                                    

Nach dem Frühstück machte ich mich an den Haushalt und darauf zog ich Dalal und mich um.
"Wollen wir auf den Spielplatz gehen, Blätter und Kastanien suchen zum basteln?" ,hastig nickte sie und ein Grinsen umspielte die zartrosa gefärbten Lippen der kleinen.
Ohne zu zögern warf ich mir die Jacke drüber und nahm sie auf den Arm. Mit schnellem Tempo lief ich in den Park der sich zehn Minuten von uns entfernt begab.
"Da Kastanie" ,schrie sie lachend als ich sie zum suchen abgesetzt hatte.
Kichernd bewegte sie sich zu mir und tat diese in die Tüte, in meiner rechten Hand.
"Wollen wir die auch mitnehmen?" ,ich zeigte ihr eine Kastanie die noch immer verschlossen auf dem Boden lag.
Sie betrachtete die stachlige hülle und gab ein leises ja von sich.
"Suchen sie nach Kastanien Junge Dame?" ,fragt der Mann im Pelzmantel belustigt und hielt seinen Hund an der Leine. Dieser förmliche ton war mehr als komisch. Doch es störte mich nicht und ich ignorier ihn.
"Da hinten liegen ganz viele." ,sprach er nach langem zögern.
Dankend lächelte ich ihn an jedoch blieb ich mit Dalal hier.
Ich merkte wie ihr langsam kalt würde und zog meinen Schall aus.
"Komm her" ,lächelte ich und band ihn ihr um.
"Besser?" - "ja" ,quietschte sie kichernd und hob die nächste Kastanie auf.
Als wir dann genug hatten nahm ich sie wieder auf den Arm und lief heim.
Vor Ort blieb ich zögernd stehen und betrachtete die offene Tür.
Komisch, ich hatte die Tür eigentlich geschlossen wieso war sie denn nun offen?
Vorsichtig und ohne jeglichen Lärm anzustellen trat ich ein. Ich sah mich einmal um und erkannte jemanden im Schrank wühlen.
"Entschuldige bitte, ich dachte ihr seid bei Sila." ,sprach Mustafa und trat hinter mir ein.
"Wer ist das?" ,flüsterte ich und er zuckte mit den Schultern.
"Ich hatte ihm den Schrank abgekauft und er wollte ihn wieder haben da er darin was aufbewahrt hatte." ,sprach er ganz locker und nahm mir Dalal ab.
"Da ist er." ,sprang der Type nun aus dem Schrank und hielt uns einen Schlüssel unter die Nase.
"Herzlichen Glückwunsch?" ,irritiert sah ich zu Mustafa der sich sein lachen gerade so verkneifen konnte.
Der Mann war gegangen und hatte uns erklärt das der Schlüssel einer Truhe angehörte in der seine Großmutter ihren Schmuck hinterlassen hatte.
Mustafa, Dalal und ich aßen gerade und anschließend wollten wir meine Familie besuchen gehen.
"Du wirst mit deinem Vater sprechen, Dahab, er hat ja nichts falsch gemacht" ,Mustafa hatte gemerkt das ich darauf keine Lust hatte.
"Wie konnte er denn bloß nach dem Mord meiner Mutter so einen scheiß abziehen?" - "mord?" ,Mustafa schien geschockt zu sein.
Leicht nickte ich ihm zu.
Dalal spielte gerade mit ihrer Puppe und war in einer ganz anderen Welt. Trotzdem sprach ich ganz leise und mit zittriger Stimme.
"Damals hatte es an der Tür geklingelt, meine Mutter und ich waren alleine, sie hatte mir gesagt ich solle in den Schrank gehen als ob sie es schon geahnt hätte, dass was schlimmes über uns ergehen würde. Ich hab auf ihre Worte gehört und stieg in den Schrank und kurz bevor sie nur in die nähe der Tür kommen konnte, sprang sie auf und sie wurde erschossen. Sie haben das Haus auf den Kopf gestellt und nach meinem Vater und mir gesucht aber gefunden haben sie nichts. Während sie weggefahren sind, habe ich im Blut meiner Mutter gebadet als ich sie weinend in die Arme nahm." ,ich stand auf und lief in die Küche.
Mit glasigen Augen wischte ich die Küchenplatte ab.
"Dahab, das tut mir so leid." ,er schloss mich in seine starken Arme indem er mich von hinten umarmte.
"Passt schon." ,lächelte ich gezwungen und wischte mir die kalten tränen weg.
"Lass uns heute einfach hier bleiben, es ist recht spät, Dalal schläft sicher auch gleich ein wir machen uns einen schönen Abend." ,schlug er vor und ich willigte ein.
Eins musste ich ihm lassen er konnte einen sehr gut ablenken.
Wir brachten Dalal ins Bett und machten es uns im Wohnzimmer bequem. Während ein romantischer Film lief deckte ich uns mit einer Wolldecke zu und lege mich in seine Arme. Es war recht kühl draußen und auch drinnen spürte man die Kälte.
Mustafa spielte mit meinen Haaren während ich mich immer mehr an ihn kuschel.
"Mustafa?"
"Ja?"
"Danke."
Wofür?"
"Dafür das du mich so sehr ablenkst, dass du mir soviel gibst." ,ich sah zu ihm hoch.
"Das ist selbstverständlich also bedank dich nicht." ,lächelte er.
...
Durch ein lachen wurde ich wach.
"Sht Dalal, Mama schläft." ,hörte ich ihn flüstern.
Mein Herz schlug um dreihundertmal schneller und ich stand langsam auf.
"Guten morgen" ,flüstere ich mit einem breiten Grinsen.
"Mama, wach" ,sagte sie plötzlich und meine Augen weiteten sich.
Sie sprang mir in die Arme.
"Sie liebt dich." ,formte er leise mit den Lippen und mein Herz öffnete sich.
Wir waren eine kleine Familie. Auch wenn Dalal nicht meine leibliche Tochter war liebte ich sie schon jetzt als wäre sie es.
Dieses Gefühl von liebe, Geborgenheit und Wohlbefinden hatte ich vermisst die Wochen über wo ich Hussein nicht neben mir hatte waren die reinste Qual und noch jetzt schmerzte jeder Gedanke an ihn. Mein Herz schrie nach ihm doch seines wollte Rukie. Wie die beiden sich so schnell einander nähren konnten war mir fremd..
...
Ich stand vor meinem Schrank und nahm mir eine schwarze Hose mit einem rosanen Hemd, dessen Stoff transparent war, raus. Mustafa und Dalal waren bereits fertig zum ausgehen. Ich wusste nicht wohin wir gehen würden und selbst Mustafa wusste es nicht.
Wir ließen uns einfach auf ein Abenteuer ein.
Fertig angezogen stolperte ich runter.
"Meine wunderschöne Frau." ,lächelte Mustafa.
"Wunderschön" ,kicherte Dalal die auf seinem Arm war.
"Ihr seht aber auch wundervoll aus." ,gab ich zurück und wir stiegen ins Auto.
Mustafa startete den Motor und fuhr los. Wir fuhren ziemlich weit und irgendwann kamen wir an einem Wald an, hier stiegen wir aus.
"Was machen wir hier?"
"Hussein, hatte mir gesagt er erwartet uns hier." ,mein Herz sackte mir in die Hose.
Was wollte er denn noch? Wollte er mich bluten sehen? Wollte er mich so sehr verletzen?
"Komm" ,Mustafa nahm meine Hand und zog mich mit.
Sie waren alle da.
Sila, Jaudad, Yassin, ihre Eltern und auch er war da nur Rukie nicht.
"Sie kommt." ,rief Jaudad plötzlich und die Musik spielte los.
Sie kam auf ihn zu und schon stoppten die Musiker.
Ich hatte kein gutes Gefühl hier zu stehen.
Ich spürte es schon, es kam was auf mich zu.
Er sah sie lächelnd an, sie reichte ihm ihre Hand und lächelte ihn genauso verliebt an.
Dieser Anblick machte mich fertig.
"Rukie, erst als ich dich kennengelernt habe, habe ich gelernt was lieben heißt...immer, wenn ich deinen Duft einatme, dich in die Arme nehme oder nur ansehe, geht mein Herz auf, ich weiß was es heißt glücklich zu sein." ,das tat weh.
Das tat mehr als weh.
Ich war für ihn also doch nicht von Bedeutung gewesen.
Er kniet sich hin. Nein, bitte nicht.//Meinung? Auf dem Bild ist Jaudad

VERKAUFT AN EINEN PLAYERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt