Kapitel 22

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-Dahabs Sicht-
"Sie hatte es dort anfertigen lassen..also flog sie mit unseren Müttern nach Italien um ihr Kleid zu holen und es anzuprobieren. Hätte ich gewusst was passieren würde, hätte ich sie niemals fliegen lassen." ,er hielt kurz inne und die Gänsehaut überführte mich.
Er war mal verlobt? Er hatte eine Frau geliebt und was war jetzt?
Unglaubliche Schuldgefühle breiteten sich in mir aus.
"Auf dem Rückflug gab es Komplikationen mit der Technik und das Flugzeug stürzte ab..sie sind verstorben bei dem Unfall. Unzählige Menschen starben unter ihnen meine Mutter, Schwiegermutter und meine Verlobte. Durch dies bin ich zu dem was ich nun bin. Mit der Zeit macht einen die Trauer kalt und stark. Es liegt nicht an dir, Dahab. Du erinnerst mich nur so unfassbar an sie, meine Mutter würde dich mögen, du bist ein Traum von Schwiegertochter für sie..Amirah mochte sie nie aber dich würde sie mögen, weil du einfach genauso bist wie sie, aber auch Einzelheiten von Amirah liegen dir.." ,er schmunzelte leicht und blickte wie in Trance auf die Flammen der brennenden Kerzen.
Ein leichter Glanz schimmerte in seinen Augen.
Mustafa war kein böser Mensch, er war einfach nur verletzt. Er spielte nicht mit den Frauen, weil er ein schlechter Mensch war, sondern um sich selbst zu schützen und nicht verletzt zu werden.
"Das tut mir so unfassbar leid." - "sollte es aber nicht, es ist meine eigene schuld. Ich hätte sie nicht fliegen lassen dürfen." ,er sah mich nicht einmal an.
Ich fühlte mich so verlogen und falsch. Ich hatte die alten Wunden geöffnet. Ich bin mit dem Messer über alten Narben geritten und hab ihn verletzt auch, wenn dies ganze unbeabsichtigt verlief, fühlte ich mich verdammt dreckig.
Ich musste ihn nun in die Arme schließen um mein Gewissen zu stillen. Stumm lagen wir Arm in Arm da und dachten nach. Worüber er wohl grübelte? Meine Gedanken schweiften an Hussein und mich, genauso lag ich damals in seinen Armen. Er spielte mit meinen Haaren und ich atmete seinen Duft ein. Mit der Zeit waren wir eingeschlafen und wachten am nächsten morgen auf und lagen noch immer so da.
"Mustafa?" ,flüstere ich.
"Mhm?" ,brummte er auf.
"Du vermisst sie, stimmt's?" - "ein wenig aber vielleicht ist es so ja besser. Wir sterben alle irgendwann mal, wann, wo und wie weiß keiner außer Gott"
Ich schwieg.
"Es stand geschrieben das sie geht und daran konnte niemand was ändern" ,er atmete ruhig ein und aus.
"Ich hab das Gefühl da ist mehr. Ist da noch was, was du mir nicht gesagt hast?" ,meine Neugier brachte mich um den Verstand.
"Ich- bald wird etwas auf uns zu kommen was dein Leben sowie meins verändern wird. Wir werden viel zu tun haben..." ,was meinte er damit?
"Sprich bitte klar." ,bat ich ihn und er seufzte.
"Ich hab eine Tochter, Dahab, sie wird zu uns ziehen, ich habe sie mittlerweile ein Jahr ncht mehr gesehen." ,ruckartig löste ich mich.
Was kam denn noch auf mich zu?
Erst seine verstorbene Verlobte und nun hatte er noch eine Tochter?
"Wie alt ist sie?" ,war meine erste Frage.
"Zwei, sie wird in einem Monat drei." ,ich merkte wie sehr ihn das ganze belastete.
"Ich werd sie gut behandeln keine sorge nur meine sorge liegt darin das sie mich vielleicht nicht mögen würde, immerhin bin ich sowas wie eine Stiefmutter und falls sie ein Cinderella, Aschenputtel Fan ist bin ich am Arsch." ,er lachte kurz auf.
"Dahab, was sind das denn für Wörter?" ,er sah mich lachend an.
"Keine sorge die kleine wird dich lieben." ,fügte er hinzu doch das konnte ich nicht glauben.
Müde legte ich mich hin und schlief noch einwenig.
..
-Zeit Sprung-
Mittlerweile waren wir wieder in Deutschland und ich bereitete Essen an, da wir gleich besuch bekommen würden.
Dalal würde gleich auf der Matte stehen mit ihrem Onkel und da musste einfach alles perfekt sitzen.
Gerade tat ich die letzten Speisen auf den Tisch als es klingelte.
Mit einem Lächeln lief ich zur Tür.
"Ich bin ziemlich stolz auf meine Arbeit." ,begrüßte ich Mustafa doch erst jetzt bemerkte ich Hussein der vor mir stand und nicht Mustafa.
"Was machst du denn hier?" ,froh ihn zu sehen lächelte ich doch dann tauchte Rukie neben ihm auf und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Geschockt sah ich ihn an.
So schnell hatte er mich vergessen? Verletzt machte ich einen Schritt zur Seite, ließ mir aber nichts anmerken.
"Ihr seid also ein paar?" ,ich biss mir auf die Unterlippe und Rukie drückte sich stolz an seine Brust.
Ich ging nicht davon aus, dass Hussein mir für immer hinterher trauern würde. Aber ich dachte auch nicht dass er mich so schnell vergessen und ersetzen konnte. Immerhin liebte ich ihn noch so schrecklich viel trotz meiner Ehe mit Mustafa.
Es klingelte erneut und nun standen Jaudad und Sila bei uns. Auch sie sahen überrascht zu Rukie und Hussein. Sila kannte ja die ganze Wahrheit.
"Was ist hier los?" ,Jaudad hatte die trübe Stimmung bemerkt und sah uns skeptisch an.
"Nichts, alles gut." ,log ich lächelnd und bat sie alle rein.
"Wo ist Mustafa?" - "noch was besorgen" ,antwortete ich Rukie und blickte Hussein konzentriert in die Augen.
Plötzlich öffnete sich die Tür und wie erwartet trat Mustafa mit einer Menge an Spielsachen ein.
"Ach, ihr seid ja bereits alle da." ,lächelte er sie an und stellte die Sachen ab.
"Hussein?" ,Mustafa schloss ihn lächelnd in die Arme.
Bitter. Der Mann dem mein Herz gehörte war nun mit der Cousine meines Mannes zusammen.
"Mal wieder eine tolle Mischung" ,Jaudad amüsierte sich prächtig und erneut läutet es an der Tür.
Außer dem Klappern meiner High Heels hört man nichts.
"Hallo" ,begrüße ich Dalal und ihren Onkel lächelnd. Sie traten ein und sie lief direkt auf ihren Vater zu, der sie sehnsüchtig in die Arme schloss. Dieses Bild ließ mich lächeln dabei vergaß ich total ihren Onkel.
"Oh tut mir leid, kommen sie doch rein." ,lächelte ich ihn an und er trat ein.
"Dahab" ,reichte ich ihm lächelnd die Hand die er jedoch nicht annahm.
"Okay." ,flüsterte ich überrumpelt und bat ihn ins Wohnzimmer.
"Berk" ,lächelte Jaudad und reichte ihm die Hand.
Auch den anderen gab er die Hand. Ich dachte mir nichts und bat sie zum essen.
"Sag mal Mustafa, wie kam es eigentlich dazu das du nach dem Tod meiner Schwester nochmal die liebe an dich ran gelassen hast?" ,fragte Berk und ich verschluckte mich an meinem essen.
Hysterisch hustete ich auf.
"Entschuldigt mich bitte." ,ich stand auf und lief davon.
Ich stellte mich dicht an die wand und schloss die Augen.
Das konnte doch nur schief gehen.
"Was ist los, Dahab?" ,erschrocken drehte ich mich zu Hussein der mir gefolgt war.
"Was willst du?" ,ich war wütend.
Aber selbst wütend war untertrieben, ich war einfach enttäuscht von ihm.
"Wie lang läuft das mit dir und Rukie?" ,schluchzte ich und sein Blick wanderte an meine Hände.
"Nach eurer Hochzeit hab ich sie kennengelernt." ,er lächelte mir glücklich zu.
"Weißt du Dahab? Ich dachte das zwischen uns wäre was besonderes.."/Meinung? Auf dem Bild seht ihr Rukie

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