Kapitel 14
Als ich aufwachte lag ich eng an Felix gekuschelt. Dieser schlief noch also wanderte mein Blick auf die Uhr. 8.00Uhr Morgens. Na super! Schlafen würde ich bestimmt nicht mehr.
Ich stand auf und schlenderte ins Bad, nachdem ich mich vorsichtig aus Felix' Umarmung gelöst hatte. Schnell duschte ich mich mit kaltem Wasser, damit ich wach wurde, und merkte das ich meine Sachen im Zimmer vergessen hatte. So machte ich mir ein Handtuch um und schleichte zurück ins Zimmer. Ich versuchte so leise wie möglich die meinen Koffer aufzumachen um neue Sachen rauszusuchen, aber Felix war schon wach.
"Guten Morgen, Prinzessin!", lachte er. Ich wandte mich um und beugte mich über das Bett um Felix zu küssen. "Guten Morgen, Prinz!" Ich machte mich wieder an meinem Koffer zu schaffen und suchte einigermaßen bequeme Sachen raus, die man aber auch in der Öffentlichkeit tragen konnte. Ich zog einfach den Joonge-Hoodie, den ich von meinem Bruder bekommen hatte, an und dazu einfach eine Jeans. Danach föhnte und kämmte ich meine Haare, putzte meine Zähne und schminkte mich. Als ich dann auf mein Handy schaute und auf Whatsapp ging, fiel mir ein, dass heute Lou kommt. Überglücklich stürmte ich zu dem dösendem Felix und rief: "Heute kommt Lou, heute kommt Lou!" Erschrocken fuhr er hoch.
"Oh Gott! Schrei doch nicht so!" Ich setzte mir einen Schmollmund auf und küsste Felix lange und leidenschaftlich. (Ich habe eigentlich gehofft, das nicht schreiben zu müssen, aber jetzt passt es so gut! :D) Wir saßen da bestimmt 10 Minuten, bis es an der Tür klopfte. Wiederwillig lösten wir uns voneinander und riefen dann im Chor: "Herein!"
Es war mein Bruder. "Ich wollte ja nicht stören oder so, aber Lous Zug kommt gleich am Bahnhof an. Wollen wir sie abholen?", fragte er. Ich sah zu Felix. Dieser nickte nur und sagte dann: "Ist okay, ich muss eh noch ein bisschen aufnehmen. Aber heute Abend vor deiner Abreise kommst du noch einmal, okay?" "Auf jeden Fall!", erwiderte ich. Dann standen wir auf und gingen zur Tür und zogen uns unsere Schuhe an. Ich schnappte mir mein Longboard und Dner gleich zwei. Als ich ihn fragend anschaute sagte er nur: "Falls Lou auch mal fahren möchte!"
Auf dem Weg zum Bahnhof merkte ich, dass mein Bruder immer nervöser wurde. "Was ist denn los?", fragte ich besorgt. "Ach nix..." Ich harkte nicht noch einmal nach. Meinen Bruder schien es wirklich zu quälen.
Als wir endlich am Bahnhof ankamen, stand Lou ganz einsam und verlassen auf dem Bahnsteig. "LOU!", rief ich. Als sie uns endlich entdeckte hellte sich ihr Gesicht auf. Sie rannte auf mich zu und fiel mir um den Hals. Und dann auch meinem Bruder. Die beiden umarmten sich eine halbe Ewigkeit, bis ich mich räusperte. "Wollen wir noch etwas machen?", fragte ich. "Ja klar! Lou, ich hab dir mein zweites Longboard mitgebracht." Dner drückte es Lou in die Hand und dann fuhren wir los.
Die Hälfte der Strecke war ganz lustig. Wir erzählten uns viel. Lou machte sich ganz gut auf dem Longboard, zwar war sie noch ein bisschen wackelig aber sonst gut. Aber dann passierte es: Lou fuhr ganz normal, aber dann kam einer dieser komischen Radfahrer und bretterte beinahe in Lou rein. Doch mein "heldenhafter" Bruder zog sie zur Seite und fing sie auf.
Tja, nun war ich bei den beiden abgeschrieben. Sie hingen die ganze Zeit aneinander. Und ich war Luft.
Ich war traurig, sehr traurig und enttäuscht. Ich atmete tief durch, um nicht mit Heulen anzufangen. Ich meine es ist ja auch vollkommen idiotisch deswegen zu weinen. Aber trotzdem flossen mir Tränen über die Wangen. Schnell wischte ich sie weg. Zum Glück fuhr ich hinter den beiden.
Aber andererseits freute ich mich für sie beiden, dass sie sich endlich gefunden haben. Schon in der 6. Klasse hat Lou von ihrem Traummann geschwärmt, hat sie mir jedenfalls erzählt, was er alles haben soll und wie er aussieht. Zwar entspricht Dner nicht ganz ihren Vorstellungen, aber trotzdem sah sie überglücklich aus. Und mein Bruder auch.