Kapitel 5

2.3K 111 13
                                    

Max zog den Poncho enger um seinen Körper, es fröstelte ihn und nun begann es auch noch zu schneien. Das Wetter schien so gar nicht mitzuspielen und das obwohl es mittlerweile schon März war. Er wusste nicht wie lange er schon hier wartete aber eine andere Möglichkeit hatte er auch nicht. Langsam breitete sich die Nervosität und Anspannung in ihm aus, welche er die ganze Zeit versucht hatte zu verdrängen. Ein rascheln ließ ihn aufhorchen und gerade als er sich umdrehte, sah er Sayu auf sich zukommen.
"Alles gut süßer? Es ist so scheiße kalt...mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du ohne Oberteil in der Kälte rumlaufen sollst-"
"Aber du hast doch auch die ganze Zeit schon kein Oberteil an.-" unterbrach ihn Max.
"Das ist was anderes. Ich bin nicht klein und süß. Daheim gehen wir dann sofort heiß baden."
Sayu schien immer noch sehr besorgt zu sein.
"Ist gut. Kannst du bitte aufhören so nervös auszusehen? Du steckst mich damit noch an."
"Tut mir leid. Und du bist dir wirklich sicher, dass du bereit bist?"
"Ja das bin ich."
Ein erneutes rascheln zog die Aufmerksamkeit der beiden auf sich.
"Na ihr beiden? Seit ihr bereit?-" sagte Chayton als er gerade durch das Gestrüpp trat.
"Ja ich bin bereit.-" antwortete Max mit fester Stimme. Chaytons Blick wanderte zu Sayu, da dieser schon wieder begonnen hatte den Kleinen besorgt zu mustern.
"Sayu du musst ihn da jetzt durchlassen. Kein eingreifen. Kein drohen und ich will auch nicht, dass du den anderen Krieger an die Gurgel springst."
Das war leichter gesagt als getan, Sayus Magen hatte sich verkrampft und die Sorge um Max stieg ins unermessliche.
"Ja. Ich bleibe bei dir und warte ab..-" sagte er mehr als nur wiederwillig. Die drei machten sich auf den Weg ins Lager. Max reichte Sayu den Poncho und küsste ihn.
"Es wird schon alles gut gehen. Vertrau mir.-" er ließ Sayu keine Zeit zum Antworten und steuerte den Medizinmann an.
Sayu musste wie damals Max beobachten, wie dem Jungen in die Haut geschnitten wurde. Auch der orangehaarige gab keinen Laut von sich. Sayu hatte zuvor stundenlang mit den Stammesälteren diskutiert doch sie ließen sich von diesem Ritus nicht abbringen.
"Dein Blut der Erde!-" ertönte die Stimme des Medizinmannes. Ein stämmiger Junge löste sich aus der Reihe und baute sich vor Max auf.
Der Junge lächelte ihn freundlich an und Sayu spürte wie sein Magen sich noch mehr verkrampfte. Am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben oder den anderen Jungen k.o. geschlagen. Wie als konnte sein Vater seine Gedanken lesen, legte er ihm die Hand auf die Schulter. Beide standen gespannt da und beobachtet wie Max in Stellung ging. Matchitisiw stürmte sofort auf den Kleinen zu, als dieser jedoch zwischen seinen Beinen hindurchrutschte, konnte er nicht mehr bremsen und knallte gegen den Baum. Dies nutze Max und trat ihm die Füße weg. Langsam und benommen, rappelte sich der andere wieder auf und drehte sich wutschnaubend zu Max um. Sayu dem das Herz in die Hose gerutscht war, entspannte sich nun wieder ein bisschen. Max schlug sich besser als er gedacht hatte, vor allem punktete er mit Technik. Matchitisiw wagte einen erneuten Angriff und schnellte waghalsig auf den Kleinen zu, dieser berührte leicht seine Arme und führte ihn langsam nach rechts an sich vorbei. Er nutzte den Schwung seines Feindes und gab ihm dann einen leichten Stoß wodurch dieser im Schlamm landete. Max machte einen Satz zurück, da er befürchtete sein Angreifer würde wieder aufstehen und ihn von den Füßen reißen doch Matchitisiw blieb liegen und somit ging Chayton nun auf Max zu. Erleichtert ließ Sayu sich zu Boden sinken, einige Frauen taten es ihm gleich und er musste schmunzeln als er ihre Erleichterung bemerkte.
Chayton wurde wie schon bei seinem Sohn, eine Schüssel mit Farbe gereicht und er begann die selben Musterungen auf Maxs Gesicht und seinem Oberkörper zu zeichnen.
Die Schüssel wurde ihm nach Vollendung abgenommen, doch blieb er immer noch vor Max stehen. Ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen.
"Dein Blut, das meines Sohnes! Dein Geist, sein Geist! Eure Seelen für immer vereint!-" Sayu traute seinen Ohren nicht, als der Medizinmann ihm allerdings seine Hand reichte, nahm er diese und folgte ihm nach vorne. Chayton nahm die Hand seines Sohnes und tunkte sie in die Schüssel. Maxs Hand wurde ebenfalls in die Schüssel getaucht und das gesamte Lager schien den Atem anzuhalten. Mit einem Lächeln, das väterliche nicht hätte sein können, führte Chayton ihre Hände zusammen.
"Unsere Urahnen und Wächter blicken auf euch hernieder. Sie wachen über euch und eure liebsten. Ihr, die ihr im Blute nun verbunden seit werdet, wenn die Zeit gekommen ist diesen Klan führen. Euer Blut der Erde. Eure Seelen, der Tiere. Eure Liebe, der Ewigkeit."
"Der Ewigkeit.-" sprachen die anderen Stammesmitglieder im Chor. Maxs Körper bebbte und auch Sayu ließ den Blick seines Vaters nicht los.
"Ich gebe Ihnen meinen Segen. Möget ihr sie ebenfalls beschützen so wie sie euch."
Chayton lächelte die beiden an und ließ ihre Hände los.
"Danke Vater.-" sagte Sayu und drehte sich zu Max. Dieser kam ihm allerdings dieses Mal zu vor und küsste ihn. Der Medizinmann bedachte sie mit einem sanften Lächeln, nun waren sie vor den Geistern und der Erde ein Paar. In Ewigkeit und für immer.
Die beiden lösten sich voneinander und Sayu, warf Max sofort seinen Poncho um.
"Du stirbst mir noch bei der Kälte.-" meckerte er mit einem leichten Lachen in der Stimme. Kaum war Chayton etwas zurückgetreten kamen die anderen Mitglieder und umarmten sie. Akira hatte die ganze Zeit hinter Chayton gesessen und beobachte das Geschehen.

Ich entschuldige mich für den Namen des anderen Indianers. Jedes mal beim Schreiben, dachte ich daran wie ätzend er zum Lesen sein musste 😂
Nichts desto trotz hat sich unser kleiner Fuchs tapfer geschlagen~♡
Wir haben Platz 810 im Ranking erreicht und dafür möchte ich euch herzlich danken ♡
Danke für euren super Support und auch, dass ihr trotz längeren Pausen immer so geduldig geblieben seid!
Danke danke danke ♡♡
Eure Lysa~

Der Fuchs und der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt