Kapitel 7

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Das Licht der Sonne, weckte Sayu aus seinem unruhigen Schlaf und ließ ihn erschrocken hochfahren. Hektisch ließ er seinen Blick über das Bett wandern, doch als er Max nicht entdeckte schnellte sein Puls noch mehr in die Höhe.
"Max?", rief er mit einer Angst in der Stimme die verzweifelter nicht hätte sein können.
"Ja?", hallte es darauf aus dem Badezimmer zurück. Erleichterung machte sich in Sayus Herz breit, langsam ließ er sich wieder in die Kissen sinken. Seine Sorge war unberechtigt gewesen, denn es schien seinem Partner gut zu gehen. Wenn ihn so eine Kleinigkeit allerdings schon Angst einjagte. Wie würde es dann sein, wenn er wirklich auf Tour ginge? Abermals wurde sein Herz wieder schwerer. Er hatte Max noch nichts davon erzählt, doch sie beide wussten auch innerlich, dass Tourneen unausweichlich für eine Band waren. Doch nun brauchte ihn auch noch sein Stamm. In seinem Kopf stritten sich wieder seine Sorgen um die Aufmerksamkeit, gefolgt von einer Übelkeit die Sayu schon öfter zu spüren bekam.
"Ist alles in Ordnung?"
Der orangehaarigen junge Mann stand nur mit einem Handtuch bekleidet im Türrahmen und blickte seinen Partner fragend an. 
"Hm? Ja sicher alles bestens, ich war nur etwas irritiert, weil du nicht mehr neben mir warst. "
Max zuckte kurz mit den Schultern, nahm es dann allerdings so hin wie es war und setzte sich wieder aufs Bett. 
"Dich beschäftigt doch irgendwas? Warum sagst du es mir nicht einfach?"
Natürlich hatte er bemerkt, dass etwas nicht zu stimmen schien. Es ist immer schwer jemanden anzulügen der einen schon so gut kennt. Er ließ den Kopf etwas sinken und fixierte seine Decke an, in der Hoffnung, dass Max es glauben würde, wenn er ihm nun sagte, dass alles okay sei.
Doch er wusste genauso gut, dass er es aus seiner Stimme heraushören würde, egal wie gut er zu lügen schien. 
"Ich machen mir in letzter Zeit nur sehr viele Sorgen. Ich hab ja nun den Vertrag und werde sicher mal auf Tournee müssen. Du hast allerdings dein Studium hier und wirst mich nicht immer begleiten können. Außerdem braucht mich ja auch der Stamm und wer übernimmt, dann dort die Verantwortung, wenn ich nicht da bin?"
Max legte eine Hand auf seine Schulter und als dieser dadurch den Kopf hob lächelte er ihn an. 
"Das ist doch nicht so schlimm. Wenn ich nicht mitfahren kann, dann telefonieren wir einfach. Und sonst begleite ich dich, wenn es geht. Ich glaube auch, dass dein Vater für die Zeit sicher auf den Stamm aufpassen kann und wenn ich nicht mitkommen kann, dann vertrete ich dich halt währenddessen."
"Das wäre in Ordnung für dich?", fragte er in einem etwas ungläubigen Tonfall.
"Natürlich. Ich will, dass du das tust was du liebst und wenn es bedeutet, dass ich einfach warte bist du wieder da bist, dann ist es das wert."
"Das wäre es dir Wert?", fragte Sayu sichtlich überrascht. Er konnte nicht glauben, dass Max soviel für in zurückstecken wollte. 
"Es ist doch für dich genauso unangenehm, wenn ich nicht bei dir bin. Ich werde das schon schaffen. Sayu, es ist dein großer Traum und ich werde dich dabei so gut unterstützen wie es mir möglich ist."
Noch bevor Max seinen Satz beendet hatte, zog der ältere den orangehaarigen zu sich und umarmte ihn innig.  Er konnte einfach nicht fassen wieviel sich Max zumutete. 
"Okay, aber wir telefonieren regelmäßig und wenn es gar nicht mehr geht, dann komme ich so schnell wie möglich nach Hause."
Der jüngere lächelte ihn sanft an und strich ihm über die Wange. 
"Du wirst das sicher rocken. Deine Fans sind ja jetzt schon total begeistert von dir."
Nach einer Zeit standen die Beiden dann schließlich auf und begaben sich in die Küche. Es war schon gegen Mittag, sodass die Beiden mittlerweile schon vom Hunger geplagt waren. 
Max nahm wie immer seine Rolle als Koch ein und bereitete ein fantastisches Essen für sie beide zu. 
Der restliche Tag verlief ereignislos, doch das störte die Beiden nicht, sie kosteten jede einzelne Sekunde zusammen aus. 
Die Tage vergingen und der große Tag der Tournee rückte näher. Sayu hatte immernoch ein sehr ungutes Gefühl dabei Max einfach zurückzulassen, doch er wusste auch, dass dieser unbedingt wollte, dass er seinen Traum lebte. 
Der Bus stand auf dem Parkplatz und seine Bandkollegen räumten gerade ihre Sachen in diesen als Sayu mit Max dort ankam. Sein Vater war auch schon bei dem Bus und wartete geduldig auf sie. 
"Na das seid ihr ja! Wie geht es euch?"
Max erwiderte das herzliche Lächeln  von Chayton und umarmte.
"Ja Sayu war heute schwer aus dem Bett zu bekommen, aber er hat sich schlussendlich doch dazu entschlossen auf seine eigene Tournee mitzufahren."
"Na das beruhigt mich jetzt."
Sayu begrüßte seinen Vater ebenfalls liebevoll, jedoch wanderte sein Blick schon sehr bald zum Tourbus und sein Herz wurde langsam immer schwerer. Mit einem Seufzen drehte er sich zu Max um. 
"Und du bist dir sicher, dass es für dich okay ist?", fragte er nochmals mit sorgenvoller Stimme.
"Ja ich bin mir sicher, mach dir um mich keine Sorgen. Ich werde schon nicht vereinsamen während du nicht da bist."
Chayton stellte sich neben Max und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Ich passe auf den Clan auf und Max kann jederzeit zurück zu uns ins Haus kommen."
Es beruhigte Sayu etwas, dass er nun wusste, dass Max in guten Händen war, dennoch ließ das ungute Gefühl nicht so schnell nach. Immernoch kreisten seine Gedanken in der "was-wäre-wenn" Spirale hinauf und hinunter. Er versuchte den Gedanken für eine kurze Zeit abzuschütteln und verabschiedete sich von seinem Vater. Max begleitete ihn noch bis zum Einstieg und küsste ihn zum Abschied. Als der braunhaarige den Bus betreten hatte fühlte er die gesamte Last seiner Entscheidung auf sich ruhen. Er sah wie sein Freund ihm durch die Scheibe zulächelte und versuchte sich etwas zu beruhigen. 
Der Bus fuhr los und Sayu atmete erneut tief durch.
"Hey Sayu, alles klar?", fragte einer seiner Bandkollegen. Sein Name war Cole und spielte als Bassist in der Band. 
"Ja. Ich bin es nur nicht gewohnt von Max soweit entfernt zu sein. Es fühlt sich an als würde mir ein Teil fehlen."

Hallo meine Lieben!
Und wieder ein Kapitel ist fertig geworden und wir stürzen uns in das nächste Abenteuer mit den beiden. Mal sehen was noch alles passiert. 
Eure Lysa~

Der Fuchs und der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt