Beginnende Annäherung 2

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*Sicht Manuel*

Mein Kopf senkte sich jedes Mal, wenn Patrick ausatmete und hob sich jedes Mal, wenn er einatmete. Wir lagen immer noch in der selben Position, wie gestern Abend. Nur dass seine Hand auf meiner lag. Mein Herz fühlte sich so unfassbar warm an. Ich fühlte mich geborgen, hier in meinem Bett halb auf Palle liegend. Er schlief noch und ich traute mich nicht, mich zu bewegen. Ich wollte ihn nicht wecken oder diesen Moment unterbrechen. Ich lächelte und schloss wieder meine Augen. „Bist du wach?", hörte ich ihn fast Zeitgleich. Er hat ja gar nicht geschlafen. „Ehm, ja", stotterte ich leicht verlegen. Seine Hand umfasste meine etwas fester. Stromschlag. „Gut geschlafen?", raunte er. Ich grinste. Was für eine heiße Stimme er morgens hatte. „Ich schon. Mich wundert es nur, dass dein Arm nicht abstirbt." Er nahm ihn unter mir weg und bewegte ihn komisch. „Ne, der lebt noch so halbwegs." Als er das sagte, grinste er mich frech an. Ich setzte mich in den Schneidersitz und schaute auf den eingekuschelten Patrick. Dieser grinste mich immer noch an. „Was denn?", fragte ich in meiner Tumorstimme. Er kicherte. „Redest du immer nachts?" Ich musste schlucken. Ich redete im Schlaf? Hoffentlich habe ich nichts abartiges oder Perverses gesagt. Hoffentlich habe ich nicht etwas über ihn gesagt. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf und Patrick setzte sich jetzt mir gegenüber, legte seine Hand auf mein Knie und schaute mir tief in die Augen. „Danke für deine Komplimente", sagte er mit fester Stimme. „Komplimente?", fragte ich und runzelte die Stirn. Palle fing lauthals an zu lachen. „Du solltest mal dein Gesicht sehen du Tomate!" Und ich glühte tatsächlich. Beschämt legte ich mir meine kühlen Hände auf die Wangen. Patrick immer noch am Lachen. „Du Hund", murmelte ich und grinste schließlich auch.

*Sicht Patrick*

Unverkennbar schämte er sich. Wenn er wüsste, was er gesagt hatte. Ich vermutete, dass er sogar einen Perversen Traum hatte. Einen mit mir. Er hatte ja meinen Namen gesagt. Wohl eher gestöhnt. Aber wenn ich ihm das sage, schämt er sich nur noch mehr. Das leichte Rosa auf seinen Wangen ließ ihn so unfassbar süß aussehen und am liebsten hätte ich ihn gepackt und geküsst. Aber das wäre zu viel des guten. Nichts zerstören, es auf mich zukommen lassen. Vielleicht wird was draus, vielleicht auch nicht. Ich fühlte mich zwar schon etwas elendig, weil ich ihn nicht für mich haben konnte aber ihn zu was zwingen was er gar nicht wollte, konnte ich nicht. Wollte ich auch gar nicht.

Somit verweilten wir sitzend auf seinem Bett. Er tippte auf seinem Handy rum und ich auf meinem. Ich hatte einige WhatsApp Nachrichten von Rewi, Izzi und von Zombey. Die von Zombey verunsicherten mich als ich raufklickte. "Krass das er dir mehr vertraut als mir". Ich stutzte. Dafür konnte ich doch nichts? Er kam auf mich zu und nicht ich auf ihn. Zombey war sauer, das wusste ich. Hoffentlich legt sich das aber wieder, denn ich hasste Stress und Streitigkeiten.

Als Manuel sein Handy weglegte, schaute ich zu ihm auf. Er reckte sich und dabei rutschte sein Oberteil etwas hoch. „Hotter Bauchnabel", gluckste ich. „Willst du Sekt draus trinken?", fragte er mit einem perversen Unterton. Ich grinste. Typisch er. Ohne nachzudenken, stürzte ich mich auf Manu und kitzelte seinen Bauch. Sein klägliches lachendes Krächzen und die verzweifelten versuche mich wegzutreten waren nur zu Lustig. Als er es jedoch schaffte mich auf den Rücken zudrehen, keuchte ich auf. Ich gab mich geschlagen. Er hatte sich auf meinen Schritt gesetzt, um mich irgendwie auf dem Bett zuhalten, damit ich mich nicht wehren konnte. Über mich gebeugt, starrte ich in seine Grünen Augen. Seine Haare fielen um sein markantes Gesicht und sein Mund stand offen. Er löste sich nicht von mir. Keiner Bewegte sich. Gefühlte Minuten starrten wir uns in die Gesichter und der Drang ihn zu Küssen war wieder enorm groß.

Der Mann hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt