Der Mann hinter der Maske

Bevorstehendes

*Sicht Patrick*

Ich saß Stunden am Schnitt des neusten Vlogs und an einigen Gaming Videos. Mir brannten die Augen, jedoch wollte ich das fertig machen. Ich kam in letzter Zeit kaum dazu irgendwas zu bearbeiten. Jetzt rendern und Hochladen, damit ich später nur noch veröffentlichen muss. Zum Glück war mein Internet ziemlich schnell. Als endlich alles fertig war, machte ich den PC aus und schlürfte auf Klo und anschließend ins Schlafzimmer.

Ich sah den schlafenden Manu, wie er eingerollt in der Mitte des Bettes lag. Ich schlich ans Bett und setzte mich an die Kante, strich ihm über den Arm und kugelte mich danach vor ihm zusammen. Etwas eng, jedoch wollte ich ihn nicht wegschubsten und wecken. Ich kniff meine Augen zu und war kurze Zeit später eingeschlafen.

Verschlafen hob ich meinen Kopf. Etwas Lautes schrilles ertönte aus dem Raum. „Mach das aus", grummelte Manuel und schlug sich ein Kissen auf den Kopf. Ich begriff, dass dieses hässliche Geräusch von meinem Handy kam. Jemand rief mich an. Meine Mutter.

„Ja?", meldete ich mich müde. „Da gehst du ja endlich dran mein Kind. Guten Morgen", begrüßte sie mich. Ich setzte mich hin und rieb mir über das Gesicht. „Morgen Mutter. Was gibt's?" „Wann wolltest du uns denn erzählen, das du eine Freundin hast?", fragte sie energisch. „Es ist noch zu frisch. Und das was die Presse weiß ist ja nur eine Vermutung", nuschelte ich. Jetzt kamen sogar meine Eltern mit dem Thema an. „Was hältst du davon, wenn wir dich mal Besuchen kommen? Wann haben wir uns denn zuletzt gesehen? Zu Weihnachten. Wir sehen uns so selten, Paddy", schlug meine Mutter vor. Es spricht ja nichts dagegen, wenn sie zu Besuch kommen. Manuel kann in der Zeit ja zurück nach Essen. „Ja, wann denn? Wegen vorproduzieren", antwortete ich. Meine Mutter lachte. „Wie wäre es, mit dem kommenden Wochenende?" Ich seufzte. „Ja gut. Meldet euch einfach. Ich hole euch dann vom Bahnhof ab."
Meine Mutter bedankte sich noch und wir legten auf. Seufzend starrte ich auf mein Display. Sie wollten doch nur meine "Freundin" kennenlernen. Ihnen zu sagen, dass ich mit einem Kerl zusammen bin wird schwer. „Alles gut?", hörte ich Manu hinter mir fragen. Ich drehte mich leicht zu ihm. „Du solltest spätestens Freitag nach Hause fahren", sagte ich. Er nahm meine Hand. „Okay, aber wieso? Kommen deine Eltern?", wollte er wissen. Ich nickte. „Achso. Ja dann fahre ich Freitagmittag. Dann kann ich mich mal wieder etwas um meine Blumen und um YouTube kümmern", grinste er. Ich lächelte zurück. „Und wenn deine Eltern wieder weg sind, besuchst du mich wieder. Dann muss ich nicht nochmal nach Köln", fuhr er fort und lachte dreckig. Ich wusste, wie unangenehm ihm Köln war, wegen den ganzen Leuten. Köln war ja die YouTuber Stadt.

*Sicht Manuel*

Patrick sah gerade so furchtbar niedergeschlagen aus. Ich rutschte an ihn ran und streichelte seinen Rücken. Dann erfasste ich einen Entschluss. Ich stand auf und nahm seine Hand. „Komm mit." Widerstandslos ließ er sich hinter mir her ziehen ins Badezimmer. Dort machte ich die Badewanne mit Wasser voll und zog Patrick langsam aus. Er lächelte die ganze Zeit. „Was wird das?", flüsterte er mir zu. „Etwas entspannen", gab ich als Antwort und küsste ihn leicht auf die Lippen. Dann zog ich mich auch aus und stieg in das warme Wasser. Er grinste und kam zu mir, setzte sich vor mich und legte sich zwischen meine Beine. Meine arme schlang ich um seinen Bauch und er spielte mit meinen Fingern. Es war wirklich total schön mit ihm hier in der Badewanne.

„Danke Manu", wisperte er. Ich küsste seinen Hinterkopf. „Wieso bist du so traurig?" Er legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. „Meine Eltern wollen meine Freundin kennen lernen", murmelte er. Jetzt verstand ich. „Sie wissen nichts von deiner Sexualität?" Er nickte. „Ich habe Angst davor. Meine Mutter wird das vermutlich tolerieren. Mein Vater ist aber noch so Oldschool." „Ich kann auch bleiben und wir sagen es ihnen zusammen. Dann reitest du dich in keine scheiße rein oder so", schlug ich vor. Er küsste meine Hand. „Das würdest du?", fragte er vorsichtig, noch immer mit den Lippen an meinen Fingern. „Für dich schon." Ich küsste seinen Kopf und schloss die Augen.