Geständnis

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*Sicht Patrick*

Ich schloss die Tür und hielt Manuel dann in den Armen. Er schluchzte bitterlich und ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso ging es ihm denn gerade so schlecht? Nur wegen dem Bild? „Manu...", fing ich an und strich ihm Beruhigend über den Kopf. „Was ist los?", wollte ich wissen. Er löste sich leicht. „Ich habe so eine Angst. Der Typ weiß das ich das war. Er hat mich gesehen. Genau sowas wollte ich nie!" Seine Augen waren rot und glasig und seine Stimme zitterte. „Aber es weiß niemand. Komm erstmal." Ich packte ihn am Arm und zog ihn ins Schlafzimmer. Dort setzten wir uns auf mein Bett. „Hör zu. Es wäre an sich ja nichts bei, wenn die Leute wüssten das wir beide was haben oder nicht? Das einzige schlimme wäre, wenn sie wüssten wie du aussiehst", stellte ich fest. Manu senkte den Kopf und nickte. Dabei fielen ihm seine langen Haare ins Gesicht. „Na siehst du. Es war eine einzige Person und es steht nicht einmal fest, ob die weiß das du es warst. Wenn der Mensch es wüsste, denkst du nicht der hätte es drunter geschrieben? Nur um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen?", fragte ich weiter. Ich musste ihn ja irgendwie überzeugen. „Stimmt schon", gab er zu. „Siehst du. Manu, es wird schon alles gut werden. Am besten mache ich später ein Video, wo ich sage das ich einen Partner habe doch will, dass es Privat bleibt." Er schaute zu mir auf. „Die Gerüchte werden kochen", jammerte er. Ich schüttelte den Kopf. „Wir zwei machen einfach so weiter wie immer. Das fällt nicht auf."Ich strich ihm sein Haar hinter die Ohren. „Liebling, das wird schon." Ich lächelte ermutigend. Er nickte. Dann gab ich ihm ein Kuss auf die Wange und stand auf. „Ich hätte noch Eier und Pizza und Toast mit Eier.", fing ich an zu reden, während ich Gestikulierend aus dem Raum ging. Ich hörte Manuel noch lachen.

*Sicht Manuel*

Seine Worte hatten mir tatsächlich geholfen. Zwar hatte ich immer noch Angst und würde in nächster Zeit auch nicht mit ihm zusammen rausgehen, doch meine Verzweiflung war verflogen. Ich ging zu Palle in die Küche und deckte den Tisch. Ich merkte meinen Hunger nun ganz eindeutig.

Wir aßen eine Tiefkühl Pizza und redeten, ob wir vielleicht mal ein neues Spiel zusammen antesten sollten. Als eine Art Projekt. Wir schauten, was für Spiele in Frage kämen, die auch bei unseren Zuschauern gut ankommen würden. Das Schellen der Klingel unterbrach unsere Diskussion. „Erwartest du wen?", fragte ich und Patrick schüttelte den Kopf, stand dann aber auf und ging zur Tür. „Na Palle! Alles gut?", hörte ich eine bekannte Stimme hören. Dann ein klatschen. Bestimmt ein Handschlag. „Ja alles gut", hörte ich Patricks Stimme. „Du bist so selten im Ufo und meldest dich nicht. Was ist mit dir?", fragte wieder die bekannte Stimme. „Du ich, warte!", rief Patrick wieder. Dann fiel die Tür zu. Der Besuch schien in der Wohnung zu sein. Ich machte mich reflexartig etwas kleiner. „Du hast Besuch?", fragte die Stimme nun. Und der Körper der Stimme schien hinter mir zustehen. „Ja", erklang Patricks Stimme. Sie klang drückend. „Hallo, ich bin Sebastian", sagte die Stimme und trat vor mir. Ich erblickte seine Hand und sah sie an. Etwas zittrig nahm ich sie. „Und du heißt", frage Sebastian. „Das ist ein alter Freund von mir", sprang Patrick ein. Ich traute mich nicht zu reden. Es war Rewinside. Mit ihm hatte ich schon einige Male was zutun gehabt und er würde sicherlich meine Stimme erkennen. „Ja, und?" Rewi hob eine Augenbraue. Was ein unangenehmer Moment.

Bitte geh einfach, dachte ich verzweifelt. Er würde wissen wer ich bin, wenn ich reden würde. „Wie heißt du?", fragte Rewi mich wieder. Patrick stellte sich schützend hinter mich, und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich konnte es nicht geheim halten. Das ginge nicht. Also zog ich Luft in meine Lungen und sagte meinen Namen.

Der Mann hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt