Träume

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*Sicht Manuel*

Ich war die halbe Nacht wach gewesen. Der Husten ist so nervig. Keine Ahnung wie Patrick so Seelenruhig neben mir schlafen konnte, ohne einmal aufzuwachen. Es war mir ein Rätsel. Ich setzte mich auf und schritt ins Badezimmer. Der Blick in den Spiegel stieß in mir ein Gefühl von Ekel aus. Ich fand mich so schon nicht ganz so attraktiv, nur jetzt sah ich aus wie der Tod höchstpersönlich. Meine Augenringe hatten Augenringe und meine Haut war blasser als sie eh schon war. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und seufzte. Ich hatte echt ein Glück das Patrick mich so liebte, wie ich bin.

Etwas erschöpft ließ ich mich auf den Klodeckel nieder und starrte in den Raum. Ich musste an das Gespräch von gestern denken. Wir hatten noch einige Zeit drüber gesprochen, ob wir das mit der Gamescom wagen sollten. Es reizte mich ja schon etwas. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf in den Nacken. Selbst wenn es der Tag ist, wo wirklich kein verrückter Fan auf der Messe wäre, würden mich doch andere YouTuber erkennen. Ich wusste nicht, ob ich es wirklich wagen würde. Würde mein Interesse gewinnen oder doch meine Vorsicht? Ich muss mir das einfach noch besser durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht würde eine Dusche helfen.

*Sicht Patrick*

Ich schreckte auf und saß sofort kerzengerade im Bett. Alles nur ein Traum gewesen, redete ich mir ein. Alles nur ein Traum. Ich rieb mein Gesicht und setzte mich in den Schneidersitz. Der Traum war echt komisch gewesen. Noch immer keuchend saß ich da und hielt mein Gesicht fest. „Ist alles okay?", hörte ich Manu krächzen. Er stand mit nassem Haar in der Tür und musterte mich besorgt. „Eh, jaja", brachte ich raus. Sein Blick wurde nur noch besorgter und er setzte sich schließlich vor mich. „Was ist denn?", wollte er wissen. Ich wusste, dass ich ihm nichts verheimlichen konnte. Dafür kannte er mich zu gut. Ich seufzte und er griff liebevoll nach meiner Hand. „Habe totalen Müll geträumt", fing ich an und er streichelte mit seinem Daumen meinen Handrücken. „Ich war an einem See mit dir. Und wir waren Schwimmen. Wir waren so froh. Und dann habe ich nur noch ein schreien wahrgenommen, Wasserspritzer und du warst weg. Ich habe dich gerufen, überall und habe nach dir getaucht. Nichts." Ich musste Luft holen. Mir stiegen die Tränen hoch. Manuels blick lag immer noch besorgt auf mir. „Und dann triebst du auf, voll mit Blut und warst tot. Und ich konnte dir nicht helfen. Einfach nichts tun. Ich konnte dich nicht halten, dich nicht wiederbeleben oder sonst was. Es war so schlimm." Ich fing an zu flennen wegen einem Traum. Manuel riss mich in eine Umarmung. „Palle, das war ein Traum. Ich gehe nicht in einen See. Viel zu dreckig", versuchte er mich zu beruhigen. Er schaffte es. Ich hielt seinen Hinterkopf gegen mich und er strich meine Wirbelsäule auf und ab. Wir verharrten so eine längere Zeit, bis er sich löste und mir in die Augen schaute. „Viel zu dreckig, ok?" Ich schmunzelte und küsste ihn. Mit Humor aufheitern konnte er schon immer gut.

Der Mann hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt