Was machst du nur mit mir?

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*Sicht Manuel*

Diese kleine Geste von Patrick hatte mich heute früh wirklich aufgemuntert. Auch wenn ich trotzdem traurig war, weil er weg war. Es klang ja eigentlich Lächerlich. Er käme ja morgen wieder. Diese paar Stunden machten es ja auch nicht heiß. Ich beschloss mich mit etwas Zocken abzulenken. Ich startete die Aufnahme und begann.

Als ich mit allem fertig war, kümmerte ich mich um das schneiden und Hochladen. Die Sonne ging immer weiter unter und es wurde immer später. Von Patrick hatte ich immer noch keine Nachricht. Ich ging in den TS um zu schauen, ob vielleicht Zombey oder Maudado da waren. Oder vielleicht Claus. Und Claus war da. Ich ging in seinen Raum und er begrüßte mich mit seinem Typisch aufgedrehten „Hallo, du!" Ich musste direkt grinsen. So ein Idiot. „Na du kleiner Fratz", sagte ich mit meiner Tumorstimme. Wir machten Smaltalk und nahmen noch eine Folge Master Builders für ihn auf. Das mochten seine Zuschauer. Ich hatte wirklich sau viel spaß mit ihm. Nach der Runde, nahmen wir noch eine auf. Wir waren gerade so drin und konnten ja was vorproduzieren. Noch eine Aufnahme für mich und dann wollte Claus schlafen gehen. Wir verabschiedeten uns und ich versank tief in meiner Arbeit im Schnittprogramm.

Ich vergaß die Zeit und alles um mich, bis es an der Tür schellte. Ich nahm meine Kopfhörer ab und lauschte. Habe ich mir das gerade eingebildet? Ich bekam doch nie Besuch. Vielleicht mein Bruder? Nein, der würde Bescheid geben. Ich schaute auf mein Handy. Es war ja schon mitten in der Nacht. Keine Nachrichten, von niemandem. Ich hatte mich bestimmt verhört. Gerade als ich die Kopfhörer wieder aufsetzen wollte, klingelte es wieder. Ich ging zur Tür und schaute durch den Spion. Was zum? Dort stand ein grinsender Paluten. Ich schloss auf und schaute ihn verwirrt an. „Was machst du hier so spät?" Er drängelte sich an mir vorbei und hui, er stank nach Schnaps. „Ich habe dich vermisst. Ich wollte zu dir", lallte er und taumelte etwas. Ich stützte ihn. Wie unangenehm. Ich hasste Alkohol und ich hasste betrunkene Menschen. Und jetzt war mein bester Freund, den ich liebte, besoffen in meiner Wohnung. „Komm mit", murrte ich und schleppte ihn zu meinem Bett. Dort zog ich ihm die Schuhe aus und stellte sie beiseite. „Warum?", fragte ich ihn. „Ich wollte bei dir sein", wiederholte er sich. „Ne, das meine ich nicht. Warum bist du besoffen?" Ich runzelte die Stirn und setzte mich neben ihn. „Weißt du wie schön du aussiehst", flüsterte er. Ich verstand nichts mehr. Dann griff er mich an der Hüfte und zog mich auf seinen Schoß. Ich ließ es zu. Wusste er was er hier tat? „Manuel, ich vermisse dich die ganze Zeit", murmelte er und strich mir über mein Gesicht. Ich umarmte ihn. „Trink weniger", flüsterte ich ihm ins Ohr. In dem Moment fing er an meinen Hals zu küssen. Ich zuckte. Um Himmels Willen. Mein Herz pochte und mein Atem wurde schneller. Ich ließ ihn machen, sogar streckte ich meinen Kopf zur Seite damit er besser machen konnte. Seine Hände hatte er immer noch an meiner Hüfte. Er brachte mich um den Verstand. Ich wollte ihn gerade so sehr. Doch was war es bei ihm? Liebte er mich oder war das nur der Alkohol? Seine Küsse wurden Intensiver und er sog sich sogar einmal an meinem Hals fest, was kurz weh tat. Seine Hände hatte er an meinen Rücken gelegt und eines bahnte sich den Weg unter mein Shirt. Ich stoppte ihn. Was sollte das werden? „Patrick ich..", fing ich an. Doch da war es schon zu spät. Er drückte seine Lippen auf meine. So spontan. So energisch und doch so zärtlich. Ich war geschockt, hatte die Augen offen und konnte mich nicht rühren. Erst nach einer Zeit, taute ich auf und schloss meine Augen und erwiderte den Kuss. Langsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander. Meine Hand lag auf Patricks Brust und ich spürte seinen schnellen Herzschlag unter seinen Rippen. Meiner war bestimmt doppelt so schnell. In mir explodierte alles. Viel Krasser als damals mit meiner Exfreundin. Es war so überwältigend. Ich liebte ihn. Das stand jetzt nicht mehr aus der Frage. Ich liebte ihn und das über alles.

Der Mann hinter der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt