Kapitel 35

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Pov. Jodie

Erleichtert, das sich alles geklärt hat lege ich mich nun neben den bereits schlafenden Sebastian. Ein leichtes lächeln ziert meine Lippen, während ich ein in sein Gesicht hängendes Haar mit meinem Finger in die Richtige Position bringe. Sebastian ist immer noch total ausgelaugt, weshalb ich mich nun so vorsichtig wie möglich neben ihn lege ohne ihn zu wecken.

Mein Blick weicht keine einzige Sekunde von seinem Gesicht, welches dort friedlich schlafend in seinem Kissen positioniert liegt. Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf und lasse unsere gemeinsame Geschichte Revue passieren. Glücksgefühle überkommen mich, als ich mich an den Moment zurückerinnere, als wir uns das erste Mal nach dem ganzen Jahr küssten, auch wenn es nur als Ablenkungsmanöver galt. Doch mit den schönen Erinnerungen, kommen auch die schlechten. Sebastian, wie er mich traurig ansieht und die drei schrecklichsten Worte ausspricht, die ich von ihm hören kann: „Ich mache Schluss..." Ich sehe Sebastian vor mir, wie er mich mit Tränengefüllten Augen ansieht. Ich weiß noch genau, dass ich, bis ich damals aus der Haustür gegangen war, gehofft hatte, dass er mich zurückhält, mich fest hält und nicht gehen lässt...

Dann sehe ich das schrecklichste Jahr aller Zeiten. Ich war schon lange nicht mehr so niedergeschlagen gewesen. Ein ganzes Jahr war ich nicht in Köln und habe mit keinem meiner Freunde etwas unternommen und das nur, weil sie mich alle an Sebastian erinnerten. Sebastian und ich hatten fast nur gemeinsame Freunde. Meine „Freunde" aus Schulzeiten, meiner Kindheit und aus Neus, waren alle nie für mich da und man konnte sie nie richtig als Freunde bezeichnen. Ein Jahr lang hatte ich nur die Wohnung verlassen, wenn ich es musste. Meine Familie wusste als einzige Bescheid, wie es mir ging und das war auch gut so. Es war ein schwarzes Loch, welches mich immer weiter in meine Trauer zog. Von Tag zu Tag wurde ich trauriger und das nur, weil ich Sebastian nicht bei mir hatte. Er war der einzige, der mir immer meinen Tag gerettet hatte, der mich aufgemuntert hatte und plötzlich war er nicht mehr da. Ich kann mich nur zu gut an die Momente erinnern, in denen ich in der Mitte meines Zimmers stand und Stundenlang einfach schwieg. Stumm liefen damals Tränen über meine Wangen. Nächtelang hatte ich nicht geschlafen, tagelang kaum etwas gegessen... Die Zeit ohne ihn, mein ein und alles, ohne MEINEN Mann war die schlimmste in meinem ganzen Leben. Ich liebe ihn so sehr und könnte keinen einzigen Tag ohne ihn überleben.

Langsam öffne ich meine Augen wieder, welche ich während meinem Gedankengang geschlossen hatte und bemerke Tränen, die meine Augen verlassen. Wieder sehe ich in Sebastians Gesicht und flüstere: „Du hast mich so sehr verletzt Sebastian... Du hattest mich fertig gemacht, mir meine Freude genommen und jetzt? Nun liegst du wieder vor mir Ich habe dich wieder, wir sind glücklich. Der ganze schmerz fort... Ich will nicht mehr ohne dich!"

Mir ist bewusst, dass er mich nicht hört.

Vorsichtig kuschle ich mich an Sebastian ran und schließe meine Augen. Wenig später spüre ich, wie sich seine Hände um meine Hüfte legen und mich richtig an ihn ran ziehen. Glücklich schlafe ich ein.Durch meinen Wecker, werde ich am nächsten Morgen geweckt. Müde öffne ich meine Augen, bevor ich auf meinem Wecker die Schlummern Taste betätige. Schläfrig drehe ich mich noch einmal um und schließe meine Augen. Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Wange. Erschrocken öffne ich meine Augen und sehe direkt in Sebastians besorgtes Gesicht. „Jodie, warum hast du geweint?" Verwundert greife ich mir unter mein Auge und spüre die Spuren, welche meine Tränen von gestern hinterlassen hatten.

„Jodie?" erklingt Sebastians besorgte Stimme. Nun blicke ich auf, direkt in seine wundervollen Augen.

„Schon gut. Alles in Ordnung!", sage ich. Sebastian mustert mich prüfend, geht ander erfreulicher weiße nicht weiter darauf ein.

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