Kapitel 43

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Pov. Sebastian

Fest umschlossen halte ich Jodie in meinen Armen. Beinahe hätte sonst was passieren können. Ich mache mir vorwürfe, dass ich sie alleine gelassen habe. Ich weiß nicht, wie es zu dieser Situation kommen konnte, doch genau jetzt war es mir total egal. Das einzige, was mich jetzt noch interessiert ist Jodie gesund nach Hause zu bringen. Das Licht der Straßenlaternen brennt in meinen Augen und der kühle Wind lässt Gänsehaut auf meiner Haut erscheinen. Leicht fröstelnd laufe ich durch die dunklen Straßen in Richtung unserer Wohnung. Jodie schläft friedlich in meinen Armen und die von ihrem Körper ausgehende Wärme, war meine einzige Wärmequelle. Erschöpft schließe ich die Haustür auf und trage Jodie in unser Bett. Behutsam lege ich sie ab und decke sie zu. Ich mache mich auf den Weg ins Bad und Kuschel mich nur wenige Minuten später an Jodie und schlafe ein.

Durch einen lauten Knall werde ich aus meinem Schlaf gerissen und sitze sofort aufrecht im Bett. Mit Olympia verdächtigem Puls sehe ich mich um. Jodie scheint ebenfalls wach geworden zu sein, denn sie sieht mich total verwirrt an. Schnell schlage ich meine Bettdecke zurück. Die kalte Luft, die nun an meinen bis eben noch unter der Decke liegenden Körper gelangt, lässt mich kurz zusammen zucken. Fröstelnd stehe ich auf und schnappe mir das erst Beste, was mir zu meiner Verteidigung in die Hände fällt und laufe schnell auf unsere Zimmertür zu. Leise öffne ich diese und trete in den kleinen Flur. Im Wohnzimmer ist es dunkel, doch mein Gefühl sagt mir, das dort etwas nicht stimmt. Leise laufe ich die Treppe herunter und scanne den ganzen Raum ab, bevor ich komplett die Treppe herunter gehe. Unten angekommen drehe ich mich erneut im Kreis und sehe mich um. Da irgendetwas hat sich doch bewegt. Etwas verängstigt sehe ich mich um und entdecke eine Gestallt, die sich in genau diesem Moment hinter mir aufbaut. Erschrocken stolpere ich ein paar Schritte zurück. Mit weit aufgerissenen Augen versuche ich zu erkennen, wer da vor mir steht, doch vergeblich. Von oben höre ich Schritte, ich will schreien, sie soll nicht runter kommen, sie soll nicht in Gefahr geraten. Die Gestallt vor mir zückt irgendetwas schimmerndes. Instinktiv weiche ich ein paar Schritte zurück und kann Jodie die Treppe herunter kommen sehen. Mit einem warnenden Blick versuche ich Jodie zu Signalisieren, dass sie abhauen soll, so lange sie noch kann, doch sie bleibt dort stehen und starrt uns nur geschockt an. Im nächsten Moment sehe ich den schimmernden Gegenstand auf mich zu sausen. Erschrocken falle ich hinterrücks zu Boden und leider zuerst auf meinen Kopf. Das letzte was ich höre ist ein schmerzerfüllter schrei: ,,Nicht!" und danach einen erneuten lauten Knall, dann wird alles schwarz.

Schwer öffne ich meine Augen und kneife diese direkt wieder zusammen, da ich von der Sonne geblendet werde, welche durch unsere große Fensterfront scheint, geblendet. Verwundert, warum ich im Wohnzimmer liege sehe ich mich um und entdecke Jodie ebenfalls am Boden liegend und das nur ein paar Zentimeter weiter weg. Mühsam richte ich mich auf und möchte sie wecken, doch sie reagiert nicht. ,,Jodie?", frage ich besorgt und drehe sie, da sie mit dem Bauch auf dem Boden lag. Wenige Sekunden später erfüllt ein greller Schrei unser Wohnzimmer, welcher von mir ausgeht. Jodies Gesicht ist schmerzverzerrt und ihr Shirt ist seltsam rot. Sofort suche ich ihren Puls oder ob sie Atmet, doch nichts. Ich schreie und tränen ringen meine Wangen herab. Ich weiß nicht wie lange ich hier sitze oder was wir für einen Tag haben, doch was ich weiß ist, das ich den leblosen Körper der liebe meines Lebens in den Händen halte.

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