Kapitel 27

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Pov. Sebastian

Jodie liegt auf ihrem Krankenbett. Ihre Augen sind geschlossen und man könnte meinen, dass sie einfach nur schläft, wenn man die Tatsache, dass wir uns hier in einem Krankenhaus befinden mal nicht beachtet.

Einwenig Gedankenverloren sehe ich zu ihr, ehe ich mich weiter auf ihr Bett zu bewege. Ich ziehe mir einen Stuhl mit einem lauten knirschen zu Jodies Bett und lasse mich auf diesen sinken.

Vorsichtig nehme ich Jodies Hand in meine und hoffe darauf, dass sie wieder aufwacht. Traurig blicke ich zu ihr und erinnere mich an ein ähnliches Geschehnis.

Jodie und ich hatten uns gerade kennengelernt, als wir mit einem engen Freund von mir einen kleinen Trip unternahmen. Wir hatten ein großes Hotelzimmer und jeder hatte sein eigenes Bett. Mitten in der Nacht hörten Jodie und ich ein lautes rumpeln und sprangen sofort aus den Betten. Unsere Herzen rasten und wir nahmen uns das erst beste, was man zur Verteidigung nehmen konnte. Vorsichtig liefen wir zu dem Geräusch und entdeckten Maurice auf dem Boden liegend. Er Atmete flach, ich rief sofort den Krankenwagen und Jodie brachte ihn in die stabile seitenlange. Im Krankenhaus erfuhren wir dann, dass er auf der Fahrt ins Krankenhaus an inneren Blutungen gestorben war. Bis heute weiß ich nicht, was passiert war und wieso er diese Blutungen hatte. Ich habe eine Zeit des Leidens hinter mich gebracht, aber nur dank Jodies Hilfe... Und jetzt ist Jodie heute zusammen geklappt. Die Situation ist mit der damaligen vergleichbar. Ich meine ich hatte Jodie endlich wieder und dann das... Ich hatte einfach nur Angst, dass sie stirbt...

Ein leichtes streicheln an meiner Hand ruft mich zurück in die Gegenwart. Jodie sieht mich aus kleinen Augen an. ,,Jodie!", rufe ich erfreut auf. Sie zuckt einwenig zusammen, aber lächelt mich direkt wieder an. Glücklich stehe ich auf und lege vorsichtig meine Lippen auf ihre. Es tut so gut ihr warmen und weichen Lippen an meinen zu spüren. Glücklich löse ich mich von ihr und frage sie leise:,,Wie geht es dir?" Jodie sieht mich einfach nur an und wirft mir einen "ganz okay" Blick zu, woraufhin ich noch mehr lächeln muss.

Ein leises räuspern erfüllt den Raum und ich blicke auf. Eine Krankenschwester steht vor mir und sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an. ,, Verzeihung, aber sie dürfen hier nicht herein. Die Patientin braucht ihre ruhe und nicht irgendeinen Streit." Kurz blicke ich verwirrt zu der Krankenschwester, ehe ich verstehe, dass sie uns von YouTube kennen muss, nach einem kurzen blick zu Jodie, lasse ich unauffällig ihre Hand los und blicke Jodie böse an. Sie sieht mich nur traurig an, ehe ich sage: ,,Ich hatte gehofft, das ich dich nicht mehr ertragen muss!"

Ich sehe, wie sich ihre Miene kurz verzieht, bevor sie mich wütend anschreit:,, Ach ja? Schön, es währe für mich ein Grund zur Freude gewesen, dich nie wieder sehen zu müssen!"

Diese Worte verletzen mich, sie waren mit so viel hass gefüllt, das mir die Tränen kamen, nach einem bösen Blickwechsel verlasse ich das Zimmer und laufe mit schnellen, hallenden Schritten in die nächste Toilette, um mir dort etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Es hat mich echt verletzt. Ich weiß, dass es gespielt war, aber sie hat es mit so einer festen Stimme gesagt...

Ich möchte niemanden mehr etwas vorspielen müssen, aber jetzt komme ich nicht mehr zu ihr, bzw. nicht solange die Krankenschwester noch da ist...

Nach 10 Minuten öffne ich vorsichtig die Toilettentür und trete auf den Gang. Niemand ist zu sehen, weshalb ich leise zurück zu Jodies Zimmer laufe. Als ich ihre Tür erreiche und sie öffnen will, höre ich ein leises schluchzen aus ihrem Zimmer. Sofort öffne ich die Tür und sehe sie mit tränenüberströmten Gesicht auf ihrem Bett sitzen, mit zerzausten Haaren und vollkommen fertig. Schnell schließe ich die Tür und laufe zu ihr, nur um sie in den Arm zu nehmen und sie zu beruhigen, doch Jodie drückt sich von mir weg, setzt sich etwas von mir entfernt hin und sieht mich einfach nur an. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens öffnet Jodie ihren Mund und beginnt zu sprechen:,, Sebastian... ich kann das nicht mehr..."

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